Nachhaltiges Wachstum nur durch Zukunftstechnologien
09.02.2010
MPW 08.02.2010: auch hier zu lesen
Mehr in die Köpfe investieren
Nachhaltiges Wachstum nur durch Zukunftstechnologien
Berlin.
Die Bundesländer Berlin und Brandenburg wollen beschleunigt eine
gemeinsame Innovationsstrategie für die Wirtschaftsregion ausarbeiten.
Diese Absicht erklärten Wirtschaftstaatssekretärin Almuth Nehring-Venus
und Wirtschaftsminister Ralf Christoffers (beide LINKE) am Montagabend
(8. Februar) bei einer Podiumsdiskussion des Märkischen Presse- und
Wirtschaftsclubs in Berlin. Es gebe Potenziale, die auf dem Weg in die
Wissensgesellschaft stärker als bislang genutzt werden müssten. Als
Beispiele wurden u.a. Hoch- und grüne Technologien sowie die Medien-
und Kreativwirtschaft genannt. Die Zusammenarbeit zwischen
Wissenschaftseinrichtungen und den Unternehmen solle intensiviert und
der Weg von der innovativen Idee bis zur Produktionsreife und bis zur
Platzierung im Markt deutlich verkürzt werden. Christoffers will zudem
die in Brandenburg kleinteilige mittelständische Wirtschaft besser mit
Kapital ausstatten und dazu neue Darlehensformen erproben.
Der Berliner Wirtschaftssenat ist dabei, Kammern, Verbände,
Mittelständler und Wissenschaftler in einer Transfer-Allianz zu
versammeln, um ein effektiveres Zusammenwirken zu erreichen. Einen
zusätzlichen Akzent setzte Nehring-Venus mit der Ankündigung, der
Gleichstellung von Frauen in Wissenschaft und Wirtschaft noch mehr
Beachtung zu schenken. Auch hier seien Kräfte für die wirtschaftliche
Entwicklung zu erschließen. Schon jetzt würden 25 Prozent aller
Professuren in Berlin von Frauen bekleidet. Damit nehme die Stadt eine
Spitzenposition in Deutschland ein.
Alexander Kritikos, vom Deutschen Institut der Wirtschaft Berlin
plädierte für eine hochwertige Bildung bis hin zu Elite-Universitäten,
sowie für eine verstärkte Netzwerkarbeit und Clusterbildung im Bereich
der Hochtechnologien.
Unternehmensvertreter Dirk Stocksmeier, Vorstandsvorsitzender des
IT-Unternehmens init-AG, forderte die Politiker auf, noch verbliebene
Mittel aus den aktuellen Konjunkturpaketen der Bundesregierung
konzentriert für zukunftsträchtige und innovative Vorhaben zu
verwenden. Bayern, Hamburg und Niedersachsen hätten deutlich mehr
Gelder aus den Konjunkturpaketen in diesem Sinne genutzt und in
Forschung sowie Fachräume für Naturwissenschaften und die
Medienausstattung von Schulen investiert.
Insgesamt waren sich die Podiumsteilnehmer einig, dass künftig mehr in
Köpfe und Bildung, als in Bauten und Beton investiert werden müsse. Der
Märkische Presse- und Wirtschaftsclub hatte seine Podiumsdiskussion
unter das Motto gestellt: Klug aus der Krise - wie weiter nach den
Konjunkturprogrammen der Bundesregierung?