21.04.2010
Pressemeldung von: gematik - Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte mbH.
20.4.2010
Bestandsaufnahme für den Aufbau der Telematikinfrastruktur abgeschlossen /
gematik-Gesellschafterversammlung trifft entscheidende Festlegungen zur Zukunft des
eGK-Projektes
Mit der gestrigen Gesellschafterversammlung der gematik wurde die durch die Regierung initiierte
Bestandsaufnahme zum Aufbau der Telematikinfrastruktur
für das Gesundheitswesen und der Einführung der elektronischen Gesundheitskarte zum
Abschluss gebracht.
Auf Basis der unterschiedlichen konstruktiven Vorschläge, die von Kostenträgern und Leistungserbringern im Laufe
der Bestandsaufnahme eingebracht worden
sind, hat die Gesellschafterversammlung die entscheidenden Festlegungen für das weitere
Vorgehen der nächsten Jahre getroffen.
Im Sinne von mehr Effizienz, Schnelligkeit und Reduzierung der Komplexität gibt es künftig
eine klare Verteilung der Aufgaben und Verantwortlichkeiten: Die
Leistungserbringer werden die alleinige
Verantwortung für die medizinischen Anwendungen übernehmen und die Kostenträger die alleinige
Verantwortung für die
administrativen Anwendungen.
Man verständigte sich darauf, zunächst drei Anwendungen einzuführen, mit denen direkt beim Start ein Nutzen für
alle Beteiligten erreicht werden kann.
Der GKV-Spitzenverband verantwortet ab sofort die Einführung eines online gestützten
Versichertenstammdatenmanagements, die Bundesärztekammer die Einführung eines
Notfalldatensatzes auf der eGK und die Kassenärztliche Bundesvereinigung die
adressierte
Kommunikation der Leistungserbringer. Für die übergreifende Aufgabe der Basis-Telematikinfrastruktur wird der
GKV-Spitzenverband gemeinsam mit der
Kassenärztlichen Bundesvereinigung zuständig sein. Die verantwortlichen Gesellschafter werden die
Anforderungen an die Telematikinfrastruktur
und die Anwendungen aus der Sicht der Gesellschafter formulieren und die Umsetzung durch die gematik steuern. Sie werden die Projekte in den
nächsten Monaten soweit voranbringen,
dass Ausschreibungen durch die gematik erfolgen können, die es der Industrie
ermöglichen, Angebote für Leistungen in den
anstehenden Tests abzugeben.
Eine weitere Einigung betrifft die Verbesserung der Entscheidungsstrukturen. In Zukunft wird bei
strittigen Entscheidungen Herr
Staatssekretär a.D. Dr. Klaus Theo Schröder, der von den Gesellschaftern benannt worden ist, als Schlichter zwischen den
unterschiedlichen Interessen vermitteln.
Eine mögliche verpflichtende Online-Lösung wurde in der Sitzung ebenfalls
thematisiert, ein Beschluss aber nicht gefasst. Die Kostenträger gehen davon
aus, dass das Ministerium eine Gesetzesinitiative in die parlamentarischen Beratungen einbringen wird, die die
Anforderungen nach Datensicherheit, Missbrauchsbekämpfung sowie die Forderung
der Kostenträger nach einer Gültigkeitsprüfung und schnellen Aktualisierung der
elektronischen Gesundheitskarte beim Leistungserbringer ebenso berücksichtigt wie die Freiwilligkeit der Leistungserbringer zur
direkten Anbindung ihrer Primärsysteme.
Pressekontakt:
Daniel Poeschkens
Tel. 030 / 400 41-231
E-Mail: daniel.poeschkens@gematik.de
gematik - Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte mbH
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