24.04.2010
Standortvorteil in nachhaltigen Erfolg ummünzen
PE IHK und medienboard - 20.04.2010
Über die Leitlinien der Berliner Medienpolitik sprach Barbara Kisseler, Chefin der Senatskanzlei Berlin, auf dem Medien Dialog Berlin am 19. April, 18.30 Uhr
Premiere mit Barbara Kisseler: Die Chefin der Senatskanzlei war der erste Gast beim Medien Dialog Berlin am neuen Veranstaltungsort am Potsdamer Platz. In den Räumen der Deutschen Kinemathek Museum für Film und Fernsehen skizzierte sie die Stärken und zukünftigen Herausforderungen des Medienstandortes Berlin-Brandenburg.
Berlin, so Kisseler, habe als Medienstandort eine globale Perspektive. Die Stadt gewinne an Attraktivität und ziehe junge Menschen an. Berlin gelte inzwischen weltweit als eine führende kreative Metropole - jetzt komme es darauf an, die Standortvorteile auch in einen nachhaltigen, wirtschaftlichen Erfolg umzusetzen.
Noch keine Lösung sieht die Chefin der Senatskanzlei in diesem Jahr beim Rundfunkänderungsvertrag. Favorisiert wird von ihr das Gebührenmodell, wobei systematische Korrekturen innerhalb der ARD vorgenommen werden müssten. Problematisch sei für den Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) u.a. die derzeit hohe Quote der Befreiungen.
Mit etwas Sorge verfolgt Kisseler die zunehmende Konzentration in den Medien. Darunter leide die Qualität des Journalismus. Qualitätsjournalismus sei aber für das Bestehen einer Demokratie unverzichtbar.
Ausbauen sollte Berlin seine Position bei den digitalen Inhalten. Neben der Filmwirtschaft seien die digitalen Medien die wichtigste Säule der Branche in der Region. Mit der "BerlinWebWeek", die in diesem Jahr vom 29. Mai bis 8. Juni stattfindet und dem gleichnamigen Internetportal würden neue Trends gesetzt. In diesem Zusammenhang betonte Kisseler, dass die Pilotförderung in diesem Bereich in einer dauerhafte Förderung umgewandelt werden müsse. Mehr Unterstützung verdiene aber auch die in der Region ansässige Games-Branche.
Besonders erfolgreich entwickle sich die Filmbranche in der Hauptstadtregion. Einen großen Anteil daran habe die hervorragende Filmförderung. Allein in den letzen drei Jahren hätten geförderte Filme vier Oscars gewonnen. Im vergangenen Jahr wurden nach ihren Angaben 220 Filmprojekte gefördert.
Berlin sei aber auch eine Kinostadt. Mit der fortschreitenden Digitalisierung stiegen aber die Anforderungen an die 284 Abspielstätten. Damit auch Programmkinos modernisieren können, will der Senat jetzt die Umrüstung fördern.
Weiterhin ging es um die Zukunft des Medienstandortes Berlin, in der sich digitale Inhalte neben einer starken Filmwirtschaft zum zweiten Standbein entwickeln. Herausforderung für Berlin sei es, so Kisseler, dieses Potential in nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg umzusetzen. In diesem Zusammenhang kündigte sie auch die Einführung eines Sonderförderprogramms zur Kinodigitalisierung für den Standort Berlin-Brandenburg nach der Sommerpause 2010 an.
Der Medien Dialog Berlin ist eine Initiative der IHK Berlin, der Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH und der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin.
http://www.medienboard.de/WebObjects/Medienboard.woa/wa/CMSshow/2668312?mode=cms2685389