Stammbelegschaften halten

27.05.2009


Ergebnisse der Konjunkturumfrage für die Metall- und Elektroindustriein Berlin und Brandenburg im Mai 2009

 Datenbasis

 Der VME hat im Mai 2009 eine repräsentative Konjunkturumfrage innerhalb der M+E-Industrie in Berlin und Brandenburg durchgeführt. Insgesamt hat sich über ein Drittel der Mitgliedsbetriebe an der Umfrage beteiligt. Damit deckt die Wirtschaftserhebung rund 61% der M+E-Beschäftigten innerhalb des VME ab.

  Auftragsbestand und Kapazitätsauslastung

 Die Reichweite des aktuellen Auftragsbestandes beträgt für 41% der befragten Betriebe 1 bis 2 Monate. Für 16% der befragten Betriebe reicht der aktuelle Auftragsbestand für die nächsten 3 Monate. Der Anteil der Unternehmen mit einer aktuellen Auftragsreichweite von über 6 Monaten beträgt laut VME-Umfrage 43%.

Für die kommenden 6 Monate rechnet knapp die Hälfte (48%) der Befragten mit sinkenden Aufträgen. Immerhin 31% der befragten Betriebe rechnen für das nächste halbe Jahr mit einer konstanten Auftragslage. Ein Fünftel rechnet sogar mit einer besseren Auftragslage in den nächsten 6 Monaten.

 

Über ein Drittel (35%) der befragten Unternehmen müssen zur Zeit mit einer Kapazitätsauslastung von 50% bis 60% wirtschaften. Über eine höhere Auslastung, d.h. eine Kapazitätsauslastung von 70% bis 90%, berichten 37% der befragten Unternehmen. Über eine Vollauslastung (100%) freuen sich zur Zeit noch 28% der befragten Betriebe.

 

Investitionsvolumen

 Über die Hälfte (56%) der Befragten investieren gegenwärtig weniger als normal. 54% der befragten Unternehmen planen, die Investitionen in den kommenden 6 Monaten zu drosseln.

Die Gründe hierfür sind auf der einen Seite innerbetriebliche Anpassungsmaßnahmen, wie z.B. Schonung der liquiden Mittel (cash).

Außerdem zeigt die VME-Umfrage, daß 55% der Befragten nicht in der Lage sind, höhere Verkaufspreise zu realisieren. Rund 70% wollen in den kommenden 6 Monaten ihre Verkaufspreise konstant halten.

 Zusätzlich berichten die Mitgliedsfirmen des VME immer häufiger, daß der Kreditzugang der Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr deutlich schwieriger geworden ist. Die stark gestiegene Risikosensitivität der Kreditinstitute kommt insbesondere dadurch zum Ausdruck, daß kleine Betriebe massiv über einen schwierigeren Kreditzugang klagen. Der VME rechnet insbesondere bei längerfristigen Finanzierungen mit weiteren Verschlechterungen.

 

Beschäftigung

 Bei der Personalpolitik in der Metall- und Elektroindustrie in Berlin und Brandenburg gehen die Betriebe mit ihren Beschäftigten verantwortungsvoll um. 84% der Befragten wollen die Stammbelegschaft für die kommenden 6 Monate halten.

 Im Bereich der befristeten Beschäftigung planen rund 60% der befragten Betriebe die Zahl der befristeten Beschäftigungsverhältnisse für die kommenden 6 Monate konstant zu lassen. Die gesetzlichen und tarifvertraglichen Vereinbarungen dürften dazu beitragen, daß die befristeten Beschäftigungsverhältnisse auch über die Krise hinaus gehalten werden können.

 52% der befragten Betriebe führen zur Zeit Kurzarbeit durch. Bei der Mehrzahl dieser Betriebe (53%) liegt der Umfang der Kurzarbeit zwischen 20% und 40%.

 68% der befragten Betriebe wollen die Zahl der Zeitarbeitnehmer im nächsten halben Jahr halten. Das ist ein deutlicher Hinweis darauf, daß die Anpassung bei den Zeitarbeitnehmern überwiegend abgeschlossen ist.

 

Fazit

 Insgesamt zeichnet sich ab, dass sich die fortschreitende Wirtschafts- und Finanzkrise vor allem in deutlich rückläufigen Auftragsbeständen, geringerer Kapazitätsauslastung und abnehmender Investitionsbereitschaft ausdrückt. Gleichzeitig sehen wir nach wie vor ein starkes Bemühen der Betriebe, sowohl ihre Stammbelegschaften, als auch befristet Beschäftigte zu halten. Beide Gruppen zeichnen sich durch ihr hohes Ausbildungsniveau aus.

 Dennoch bereiten uns die zurückgehende Reichweite der Auftragsbestände und die abnehmende Kapazitätsauslastung erhebliche Sorgen. Die weitere Entwicklung derGesamtlage hängt entscheidend davon ab, ob sich im dritten Quartal eine Bodenbildung und eine konjunkturelle Aufwärtsentwicklung abzeichnet. Belastbare Daten dafür haben wir trotz einzelner positiven Meldungen aus den Betrieben bisher nicht.

 

 Tabellen  hier

http://www.vme-net.de/vme/presse/hintergrund/Tischvorlage-Presse-VME-Blitzumfrage-Mai09.pdf

 

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Berliner Industrie will keine Entlassungen

Aber Erholung noch nicht in Sicht

Der Tagesspiegel, 27.5.2009

http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/art271,2807672

 

 

Gemischte Gefühle -Berlins Metallfirmen wollen Belegschaften halten - trotz Auftragsverlusten

Berliner Zeitung, 27.5.2009

http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2009/0527/wirtschaft/0042/index.html

 

 

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