TU Berlin startet Projekt zum "Cloud Computing"
25.11.2009
TU Berlin startet ein Projekt im Bereich "Cloud Computing"
Verzweiflung, durchwachte Nächte, große überflüssige Geldausgaben
stehen oft für junge Unternehmer aller Branchen auf dem Programm, die
für viel Geld ihre frisch gegründeten Firmen mit geeigneten Computern,
Servern und Software ausstatten müssen - und die keinen In-formatiker
an Bord haben: Das ist das Feld, auf dem das Cloud Computing, ein noch
junges Forschungsgebiet der Informatik, Aussicht auf Entlastung und
damit auf Effizienz und Kostenersparnis für Unternehmen aller Art
bietet.
Die Programme laufen nicht, wie sie sollen, oder die Server sind zu
klein für bestimmte Aufgaben. Ein teurer externer Fachmann muss gerufen
werden - und der stellt womöglich auch noch fest, dass die Ausstattung
falsch ist. Dieses Szenario ist tausendfach nicht nur in Deutschland,
sondern überall auf der Welt zu beobachten. "Das Cloud Computing kann
hier Abhilfe schaffen und insbesondere Start-ups in der Gründungsphase
entlasten", sagt Dr. Matthias Hovestadt, Mitarbeiter am Fachgebiet
Komplexe und Verteilte IT-Systeme der TU Berlin. "Es ist ein sehr
junges Forschungsgebiet in der Informatik, mit dem in Zukunft Firmen
aller Art Serverressourcen und temporäre Softwarenutzung nach Bedarf
kaufen oder mieten können, ohne sich um die Wartung der Systeme kümmern
zu müssen. Dadurch sparen sie sehr viel Geld und Energie und können
sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren. Die Infrastruktur kann
flexibel mit den steigenden Anforderungen wachsen, ohne Kapital zu
binden."
Die Idee hinter dieser Forschung ist so einfach, wie die Umsetzung
ambitioniert ist: Anbieter stellen große Computer und Server sowie
Software zur Verfügung, auf die per Internet von den Kunden "on demand"
zugegriffen werden kann. Attraktiv ist das sowohl für kleine und
mittelständische Unternehmen, die kostengünstig und wartungsfrei
Dienste nutzen können, als auch für große Unternehmen, die mit einer so
flexiblen Infrastruktur Ressourcen zeitnah und präzise den anstehenden
Aufgaben zuweisen können.
Großes Potenzial auch für Schulen und Universitäten
"Großes Potenzial hat Cloud Computing auch in Schulen, Universitäten
oder Behörden, wo Server eher für kurzfristige oder einmalige Projekte
benötigt werden", ergänzt Hovestadts Kollege Dr. Dominic Battré. Das
Fachgebiet unter Leitung von Prof. Dr. Odej Kao startete am 1. Oktober
zusammen mit dem Fachgebiet Datenbanksysteme und Informationsmanagement
(Prof. Dr. Volker Markl) und dem IT-Dienstleistungszentrum tu-bIT der
TU Berlin das Projekt "Berlin Cloud-Based Infrastructures" (BCI), das
vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) mit rund 500
000 Euro gefördert wird. Ziel sind der Aufbau und Betrieb einer großen
Cloud-Infrastruktur sowie der Wissenstransfer für deren Realisierung.
Am Ende soll sowohl ein Angebot unter anderem an Technologie- und
Gründerzentren stehen, die als Cloud-Computing-Provider agieren
könnten, als auch die Nutzung der aufgebauten Infrastruktur durch die
TU Berlin selbst.
Studierende und Doktoranden werden ebenfalls ins Projekt eingebunden,
sodass der Nachwuchs in diesem zukunftsträchtigen Projekt gleich mit
ausgebildet wird. Professor Odej Kao dazu: "Die TU Berlin gewinnt
dadurch ein Alleinstellungsmerkmal zu anderen deutschen und
europäischen Universitäten, welches die bereits erfolgreiche Forschung
in diesem Bereich nachhaltig stützen wird."
Weitere Informationen erteilen Ihnen gern:
Dr. Matthias Hovestadt, Technische Universität Berlin, Fakultät IV
Elektrotechnik und Informatik, Fachgebiet Komplexe und Verteilte
IT-Systeme, Tel.: 030 / 314 - 79454, E-Mail:
matthias.hovestadt@tu-berlin.de
Dr. Dominic Battré, Fachgebiet Komplexe und Verteilte IT-Systeme,
Tel.: 314-78591, E-Mail: dominic.battre@tu-berlin.de
Internet: www.cit.tu-berlin.de
"EIN-Blick für Journalisten" - Serviceangebot der TU Berlin für Medienvertreter:
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