Bionik-Industriekongress in Berlin

17.03.2011

PRESSEMITTEILUNG                                                                                                                     16.03.2011
 
Bionik funktioniert! Wettbewerbsvorteile für die deutsche Wirtschaft nutzen!

Bionik-Industriekongress mit über 300 Teilnehmern in Berlin stellte Erfolgsbeispiele nach dem Vorbild der Natur für die wirtschaftliche Nutzung vor
 
Die Natur ist der erfolgreichste Innovator aller Zeiten. Seit rund 3,8 Mrd. Jahren entwickelt, erprobt und optimiert sie immer neue Problemlösungen. Hier setzt die Bionik als verbindende Wissenschaft von Biologie und Technik an und bereichert seit langem Wirtschaft und Gesellschaft mit bionischen Produkten, bei denen die Natur Vorbild war. Das wurde auf dem Kongress „International Industrial Convention on Biomimetics 2011" am 16. und 17. März 2011 in Berlin erneut deutlich. Auf Einladung der Bionik-Kompetenznetze BIOKON und BIOKON international mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung stellten mehr als 60 kreative und international bekannte Köpfe aus Wirtschaft und Wissenschaft ihre Entwicklungen und Produkte - ausgehend vom biologischen Vorbild bis zur Umsetzung in die Praxis - den über 300 Kongressteilnehmern vor.
 
Ob Automobil, Maschinenbau, Biomedizintechnik, Chemie, Automatisierungstechnik und Bau - die Natur ist häufiger Pate gewesen, als es vermutet und erwähnt wird. Die Bionik hat ihren Beitrag unter anderem bei der Entwicklung von Robotern, Flugzeugwinglets und dem Klettverschluss geleistet. Das Innovationspotential der Natur ist „fast grenzenlos", wie auch die vielfältigen Forschungsergebnisse und Produkte zeigten, die auf dem Berliner Bionik-Kongress vorgestellt wurden. Dazu gehörten hoch adaptive Werkstoffe, mehrdimensionale Funktionsoberflächen, ultraleichte Strukturen, energieminimierte Transportmechanismen, perfektionierte Sensor- und Informationssysteme oder optimierte Prozesse.
 
Möglich sind diese Ergebnisse der Bionik durch ihre interdisziplinäre Arbeitsweise und einer inhaltlich und methodisch starken Vernetzung unterschiedlicher Wissenschaftsdisziplinen. Die Bionik hat sich als eine Disziplin der Kommunikation und Kooperation, auch mit der Industrie, erwiesen. Die Bionik-Forschung ´made in Germany` konnte sich so eine weltweite Spitzenstellung sichern. Dies gilt es, jetzt als Wettbewerbsvorteil für die deutsche Wirtschaft zu nutzen.
 
Aus Sicht der Wissenschaft nahm Prof. Dr. Thomas Speck, Universität Freiburg/Direktor des Botanischen Gartens und Vorstandsvorsitzender von BIOKON e.V., Stellung. „Für uns Bionik-Wissenschaftler ist es eine Herausforderung und Verpflichtung zugleich, die faszinierenden Strukturen und Funktionen der Natur in innovative bionische Produkte und Technologien umzusetzen. Keine Frage, die Bionik ist eine intellektuell sehr anspruchsvolle und zeitaufwendige Wissenschaftsdisziplin an der Schnittstelle zwischen Natur-, Ingenieur- und Materialwissenschaften. Der Weg bis zum Patent für eine bahnbrechende bionische Erfindung ist leider oft lang, um so mehr sind wir auf den Dialog mit der Wirtschaft, wie hier auf dem Kongress angewiesen, auch um durch den gegenseitigen Austausch die Transferzeiten zu verkürzen."
 
Aus Sicht eines Unternehmens, das auf die Bionik zur Entwicklung neuer Innovationen setzt, berichtete Dr. Hannes Spieth, Technologietransfer und Forschung, fischerwerke GmbH & Co. KG. „Anforderungen an die Nachhaltigkeit und insbesondere steigende Rohstoffkosten erfordern eine thermische Modernisierung von Gebäuden sowie den Einsatz von leichten wärmedämmenden Baustoffen bei Neubauten. Die Verwendung dieser Baustoffe hängt maßgeblich von der Verfügbarkeit effizienter Verbindungstechnik ab. Diese leichten, wärmedämmenden Baustoffe weisen große Ähnlichkeit mit natürlichen Materialien auf. Die Natur hat für das Eindringen und Verankern in diesen Materialien effiziente Methoden geschaffen. Die Nutzung der Ideen und Strategien der Natur bietet ein großes Innovationspotential. Mit Hilfe der Bionik will die Unternehmensgruppe fischer die Verankerungsmethoden der Natur für die Entwicklung neuer Innovationen in der Befestigungstechnik nutzen."
 
PD Dr. Lothar Mennicken, Bundesministerium für Bildung und Forschung, sprach über die Bionik-Förderung in Deutschland vor. „Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert F&E-Projekte im Förderschwerpunkt „BIONA - Bionische Innovationen für nachhaltige Produkte und Technologien" sowie das Bionik-Kompetenz-Netz BIOKON im Rahmenprogramm „Forschung für Nachhaltige Entwicklungen" mit über 50 Mio. Euro (2001-2013). Die gewerbliche Wirtschaft investiert weitere 7,8 Mio. Euro in BIONA. In 35 Verbundprojekten erforschen und entwickeln Partner aus dem akademischen Bereich und der gewerblichen Wirtschaft gemeinsam zukunftsweisende nachhaltige Lösungen - nach dem Vorbild der Natur." Dr. Mennicken zeigte sich optimistisch, dass „BIONA durch Innovationen zu einer nachhaltigen Entwicklung z.B. zur Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz beiträgt".
 
Den Nutzen der Bionik stellte Dr. Rainer Erb, Geschäftsführer von BIOKON e.V., vor. „Ein großer Vorteil bionischer Problemlösungen ist, dass diese in Milliarden Jahren evolutionärer Forschung, Entwicklung und Qualitätssicherung optimiert wurden und ihre Funktionalität wie auch ihre Zuverlässigkeit bewiesen haben. Bionik funktioniert! Das überzeugt immer wieder auch unsere Partner aus der Industrie, da es sich Best-Practice-Beispiele aus der Natur handelt. Ein härteres Benchmarking gibt es nicht! Für mich ist Bionik deshalb eine der großen Zukunfts­technologien. Zukünftig sind mehr denn je Anwendungen gefordert, die ökonomisch und ökologisch zugleich sind. Die Bionik bietet bereits ein beeindruckendes „Produktspektrum". Aber hier müssen wir weiter nachlegen: wir brauchen vitale Innovationspartnerschaften und wir brauchen weitere Erfolgsbeispiele, die wir auch für eine breite Öffentlichkeit sichtbar machen müssen. Diesen Aufgaben stellen wir uns bei BIOKON gern und mit großem Engagement, um Patentlösungen aus der Natur für die Technik, Wirtschaft und Gesellschaft nutzbar zu machen".
 
Weitere Informationen unter www.biomimetics-convention.com und www.biokon.net

 

VERANSTALTER

BIOKON e. V. – Forschungsgemeinschaft Bionik-Kompetenznetz e. V.
Prof. Dr. Thomas Speck, President
Dr. Rainer Erb, Executive Director    
Ackerstraße 76
13355 Berlin · Deutschland
 
Telefon + 49 (0) 30 46 06 84 84  
Fax  + 49 (0) 30 46 06 84 74

Vereinsregisternr. 23384B beim Amtsgericht Berlin, Charlottenburg
Steuer- Nr.: 27/640/56533   
 


PRESSE | INFORMATION

BELLOT - Agentur für Kommunikation und Gestaltung  GmbH
Christine Bellot
Romina Rochow     
Boyenstraße 42   
10115 Berlin · Deutschland  
 
Telefon + 49 (0) 30 20 24 90 -0  
Fax  
+ 49 (0) 30 20 24 90 19

Amtsgericht Charlottenburg HRB  34990
St.-Nr. 0037/002/651 · Ust-IdNr. DE137184439


E-Mail contact@biomimetics-convention.com
Web www.biomimetics-convention.com

 

 

zurück