26.04.2009
Die Praxistauglichkeit neuer Fahrzeugantriebe und deren Potenziale bei der Ressourcenschonung sowie beim Umwelt- und Klimaschutz standen in dieser Woche im Mittelpunkt des Tags der Verkehrswirtschaft der IHK Berlin und des Forschungs- und Anwendungsverbundes Verkehrssystemtechnik Berlin (TSB-FAV). Im Ludwig Erhard Haus wurden unter anderem drei Berliner Pilotprojekte zur Elektromobilität präsentiert. Außerdem wurden von den Teilnehmern Erfahrungen mit erdgas- und wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen ausgetauscht.
Diskutiert wurde zum Beispiel, dass die neuen Antriebe zu einer Veränderung der Fahrweisen führen werden. Diese Erkenntnis gilt vor allem für batterieelektrische Autos mit begrenzter Reichweite. Wenngleich die Batterietechnik in den vergangenen Jahren beachtliche Fortschritte gemacht hat, werden Elektrofahrzeuge in neue Nutzungskonzepte einzubetten sein. Einen direkten Ersatz der heutigen benzinbetriebenen „Rennreiselimousinen" wird es nicht geben. Das E-Auto der Zukunft wird eher ein Mega-City-Vehicle (Stadtfahrzeug) sein, das für den Einsatz in urbanen Räumen optimiert ist.
Doch dieser Paradigmenwechsel bedarf entsprechender Vorbereitung. Berlin ist dabei auf einem guten Weg, auch im internationalen Vergleich ein attraktives Testfeld für neue Antriebe und Kraftstoffe zu sein. Dies gilt für die Elektromobilität ebenso wie für die Wasserstofferprobung und den Einsatz von Erdgas im Straßenverkehr. „Dabei ist es wichtig, dass für unsere Region neben dem Imagegewinn durch Pilotversuche auch ein echter wirtschaftlicher Mehrwert für die Unternehmen entsteht", betonte heute der stellvertretende IHK-Hauptgeschäftsführer Christian Wiesenhütter.
Mit der Vernetzung und Bündelung der Kräfte wolle die Hauptstadtregion noch stärker Wertschöpfung durch das Zukunftsthema „neue Antriebe" generieren, betonte Thomas Meißner, Leiter des TSB-FAV Berlin. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung sei mit der Gründung des Vereins „INFABB e.V. - Innovative Fahrzeugantriebe Berlin-Brandenburg" unternommen worden. Der Verein basiere auf den anerkannten Kompetenzen der Region im Antriebssektor - z. B. des Entwicklungsdienstleisters IAV GmbH - und diene den Unternehmen und Forschungseinrichtungen als Plattform für gemeinsame Projektentwicklungen, die Schaffung von Wertschöpfungsketten und als Interessensvertretung.
Presseinformation der IHK Berlin vom 24. April 2009 - auch hier hier zu lesen
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