Prekäre Jobs verhindern Innovationsoffensive

11.06.2011

Prekäre Jobs verhindern Innovationsoffensive

Vom: 06.06.2011 | Pressesprecher - Quelle DGB Berlin-Brandenburg:

http://www.berlin-brandenburg.dgb.de/article/articleview/8110/1/476/

 

Stadtpolitische Konferenz des DGB "Berlin in Arbeit"

 

 

Begrüßung mit Jazzklängen auf der Stadtkonferenz des DGB am 6. Juni

Eine bürgerfreundliche Versorgung mit Dienstleistungen kann sich nicht auf einer „Geiz-ist-geil"-Mentalität begründen. Berlin brauche Gute Arbeit zu guten Löhnen, forderte heute die Vorsitzende des DGB, Bezirk Berlin-Brandenburg, Doro Zinke, auf der Stadtpolitischen Konferenz „Berlin in Arbeit" des DGB, die ganz im Zeichen der Wahlen zum Abgeordnetenhaus stand. Wenn jeder dritte Arbeitnehmer prekär beschäftigt sei, zeuge dies von unsicheren Jobs ohne Karrierechancen: So lasse sich in der Hauptstadt weder ein Jobwunder noch eine Innovationsoffensive auslösen. Zumal der hausgemachte Fachkräftemangel zur Wachstumsbremse werden könnte.

"sei aktiv, sei Gewerkschafter, sei Berlin": Werbung aus Gewerkschaftssicht

Der DGB sei auch in diesem Wahlkampf parteiisch und zwar im Sinne der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, so Doro Zinke.

Auf ihre politische Agenda für eine neue Stadtpolitik setzte die DGB-Vorsitzende die Maxime „öffentliche Daseinsvorsorge bleibt ein politisches Kernstück des Sozialstaats". Dazu gehören neben funktionierenden Gesundheitseinrichtungen auch der Kulturbetrieb, die Wirtschaftsförderung sowie die Müllentsorgung und der Bildungsbereich. Die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes dürften nicht vom wirtschaftlichen Aufschwung abgekoppelt werden; ihre Wertschätzung müsse sich sowohl in Euro als auch in Anerkennung ausdrücken. Auch der ÖPNV bleibe Herzstück öffentlicher Versorgung, denn er sichere Mobilität zu bezahlbaren Preisen und ein Stück Lebensqualität. Wer an dieses Verkehrssystem Hand anlegen wolle, setze Arbeitsplätze, Sicherheit und Qualität aufs Spiel.

Doro Zinke gibt den Input aus Arbeitsgruppen für die Debatte der ParteipolitikerInnen

Wer Qualifizierung auf Schmalspurausbildung verenge, biete den Jugendlichen keine Berufs- oder Lebensperspektive. Nur noch jeder vierte Betrieb in Berlin bilde aus. Wären in der Vergangenheit genügend Fachkräfte qualifiziert worden, könnte man sich jetzt die Krokodilstränen über den Fachkräftemangel sparen, so die DGB-Chefin. Wer am Jugendarbeitsschutzgesetz rüttle, der ignoriere die Qualitätsanforderungen an Berufe mit Zukunft.

Auf der Berlinkonferenz des DGB haben mehr als 140 Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter über die politische Zukunft der Stadt debattiert, u.a. zu Themen wie „Wirtschaftsförderung: Keine Ausbeutung mit Steuergeldern" oder den „Mythos Fachkräftemangel !?" Spitzenpolitiker aller Parteien stellten sich dabei den Fragen der Kolleginnen und Kollegen.

http://www.berlin-brandenburg.dgb.de/

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Terminhinweis:

 20.06.2011
Industriepolitik für Berlin - wie weiter?
Veranstaltung des DGB Berlin-Brandenburg
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