07.10.2011
Niemals zuvor hatten die Berliner Unternehmen so große Schwierigkeiten, offene Stellen zu besetzen. Damit wird der Fachkräfteengpass für die hiesige Wirtschaft zu einem zunehmenden Wachstumshemmnis. Dies hat eine aktuelle Umfrage der IHK Berlin unter Berliner Unternehmen zur Lage auf dem Fachkräftemarkt ergeben.
Von den befragten Unternehmen gaben insgesamt mehr als 40 Prozent an, Schwierigkeiten bei der Besetzung offener Stellen zu haben. Die Situation hat sich seit der Vorumfrage im Jahr 2009 in allen Branchen weiter zugespitzt. Besonders dramatisch ist die Situation im Baugewerbe. Hier klagen mehr als 70 Prozent über Schwierigkeiten bei der Stellenbesetzung. Auch im Gastgewerbe ist der Anteil mit fast 60 Prozent sehr hoch. Gesucht werden neben Ingenieuren und technischen Berufen in zunehmendem Maße auch Service- und kaufmännische Berufe. Auffallend ist, dass von den Berliner Unternehmen neben den Fachkräften mit akademischen Abschlüssen auch Arbeitskräfte mit dualer Berufsausbildung merklich stärker nachgefragt werden.
Für rund 40 Prozent der befragten Unternehmen stellt das Thema Fachkräftesicherung mittlerweile eines der größten Risiken für die künftige wirtschaftliche Entwicklung dar. „Die Berliner Unternehmen reagieren auf dieses Wachstumshemmnis mit größeren Aus- und Weiterbildungsanstrengungen. Zugleich stellen sie sich als Arbeitgeber - etwa über den Ausbau familienbewusster Maßnahmen - attraktiver auf.", so Christian Wiesenhütter, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Berlin. „Nichtsdestoweniger ist die Politik aufgefordert, für ein besseres Qualifikationsniveau der Berliner Schulabgänger zu sorgen. Angesichts der sich zuspitzenden Lage auf dem Fachkräftemarkt kann sich unsere Gesellschaft hohe Abbrecherquoten und schlechte Bildungsergebnisse nicht länger leisten." Die detaillierten Umfrageergebnisse finden sich hier .
Pressemitteilung der IHK Berlin vom 6. Oktober 2011 - auch hier zu lesen