Betriebliche Gesundheitspolitik

02.12.2011

Initiative "Gesund arbeiten in Brandenburg" gestartet | 132/2011

 

PE 1.12.2011 - auch hier zu lesen

Die betriebliche Gesundheitsförderung in kleinen und mittleren Brandenburger Unternehmen soll gestärkt werden. Dafür startete Arbeitsminister Günter Baaske heute die INNOPUNKT-Initiative Gesund arbeiten in Brandenburg-Betriebliche Gesundheitspolitik stärken. Baaske: „Wir brauchen gute Arbeitsbedingungen für alle Beschäftigten, damit Brandenburgs Betriebe wettbewerbsfähig bleiben. Zu einer vorausschauenden Personalpolitik gehört der Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz." Um die Einführung betrieblichen Gesundheitsmanagements in Brandenburger Kleinbetrieben zu befördern, setzen vier Projektträger bis 2014 ihre Ideen in der Praxis um.

Baaske überreichte dazu heute die Förderbescheide im Potsdamer „Haus des Handwerks". Für den INNOPUNKT-Ideenwettbewerb wurden 26 Konzepte eingereicht. Eine unabhängige Jury wählte vier Sieger aus. Sie verfolgen mit unterschiedlichen Ansätzen das Ziel, Führungskräfte, Beschäftigte und Multiplikatoren für das Thema Gesundheit im Betrieb zu sensibilisieren und dazu entsprechende Kompetenzen zu entwickeln. Mit den Projekten sollen etwa 400 Beschäftigte in 80 Betrieben erreicht werden. Dafür stellt das Arbeitsministerium 2,1 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Landes zur Verfügung.

Günter Baaske: „Möglichst viele Arbeitgeber sollen in enger Zusammenarbeit mit ihren Beschäftigten Instrumente des betrieblichen Gesundheitsmanagements einführen. Vor allem in Kleinbetrieben sind sie bisher nur wenig verbreitet. Gesundheit und Motivation der Beschäftigten sind aber neben der fachlichen Qualifikation  entscheidende Voraussetzungen für den wirtschaftlichen Erfolg. Davon profitieren alle, Arbeitgeber und Beschäftigte. Betriebliche Gesundheitsförderung ist deswegen ein wichtiger Beitrag zur Sozialpartnerschaft zwischen Arbeitgebern und Beschäftigten."

Die vier geförderten innovativen Projektideen sind im Einzelnen:

Arbeitsförderungs- und Strukturentwicklungsgesellschaft Brandenburg a.d.H. (BAS) mit „Gesunde Lernortkooperationen Brandenburg": In Kooperation mit der Berufsgenossenschaft wird in der Branche Nahrungsmittel/ Gastgewerbe die Regionalstelle „Gesunde Arbeit" als Beratungsstelle mit einem kompetenten Unterstützungsnetzwerk für Unternehmen etabliert. Dadurch wird die Umsetzung von betrieblichem Gesundheitsmanagement erleichtert; durch Qualifizierungen bauen Multiplikatoren in Betrieben sowie Berufsschulen gezielt Gesundheitskompetenzen auf. 

Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) mit „InnoGema in Brandenburg": Das Projekt zielt auf die Gesundheitsförderung im Dienstleistungsbereich durch die regionale Erweiterung des Berliner Netzwerkes für Innovatives Gesundheitsmanagement InnoGema. Die drei Kooperationspartner HTW, KKH-Allianz und die Verwaltungsberufsgenossenschaft bieten mit dem Netzwerk eine Infrastruktur für die Entwicklung von unternehmensspezifischen Angeboten für Betriebliche Gesundheitsförderung und Betriebliches Gesundheitsmanagement an. 

Institut Berlin GmbH (IMU) mit „Gute Arbeit durch betriebliche Gesundheitsförderung": Das IMU will regionale Unternehmensnetzwerke in Nordost-Brandenburg (Netzwerk „profil metall", „Wirtschaftsforum Prenzlau" und „Metall Barnim") thematisch informieren, sensibilisieren und zur Entwicklung passgenauer Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung motivieren. Durch die Umsetzung der erarbeiteten Lösungen soll die Qualität der Arbeit in den beteiligten Betrieben der Metall- und Holzindustrie erhöht werden. Eine „Kontaktstelle betriebliche Gesundheitsförderung" soll den Betrieben zur Seite stehen. 

Zentrum für angewandte Gesundheitsförderung und Gesundheitswissenschaften aus Berlin mit „Kobra - Kommunale, branchenübergreifende und branchenspezifische Betriebliche Gesundheitsförderung in KMU": Es werden drei unterschiedliche Zugangswege zur Einführung von BGM in Brandenburger Betrieben (branchenintern, branchenübergreifend und Kommunalansatz) erprobt. Dazu sollen jeweils ein branchenspezifisches Konzept für Pflege, Gebäudereinigung sowie vorschulische Bildung umgesetzt werden. Gleichzeitig werden Führungskräfte und erfahrene Praktikerinnen und Praktiker branchenübergreifend an Multiplikatorenschulungen teilnehmen und kommunale Unterstützungsstrukturen - beispielhaft im Landkreis Dahme-Spreewald - etabliert.

INNOPUNKT steht für INNOvative arbeitsmarktpolitische SchwerPUNKTförderung in Brandenburg. Mit diesem Modellförderungsprogramm unterstützt das Arbeitsministerium mit Hilfe des Europäischen Sozialfonds (ESF) seit 2000 die innovative Weiterentwicklung der Brandenburger Arbeitspolitik, um gegenwärtige und zukünftige Probleme mit den besten Ansätzen zu lösen.

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