Fruit Logistica 2012

08.02.2012

07.02.2012 - PE Messe Berlin auch hier zu lesen

E r ö f f n u n g s b e r i c h t: FRUIT LOGISTICA 2012- Die ganze Fruchthandelswelt in Berlin

2.537 Aussteller aus 84 Ländern zeigen komplette Fruchthandelslogistik - Mehr als 56.000 Top-Entscheider aus 130 Ländern kommen nach Berlin - Innovation des Jahres steht zur Wahl -

Partnerland Türkei will Exportwert um das Fünffache steigern
Im Jahr 2011 wurden weltweit 1,575 Milliarden Tonnen Obst und Gemüse erzeugt - Fruchthandel in Deutschland erzielte fast 20 Milliarden Euro Umsatz


Berlin, 7. Februar 2012 - Mit einem kompletten Marktüberblick über die gesamte Logistik des internationalen Fruchthandels unterstreicht die 20. FRUIT LOGISTICA ihren Stellenwert als weltweite Leitmesse. Vom 8. bis 10. Februar 2012 werden alle wichtigen Marktführer sowie kleine und mittlere Unternehmen der internationalen Wertschöpfungskette auf dem Berliner Messegelände vertreten sein. 2.537 Aussteller aus 84 Ländern präsentieren Produkte und Dienstleistungen aller Produktions- und Handelsstufen von frischem Obst und Gemüse. Der Anteil ausländischer Aussteller beträgt rund 90 Prozent. Insgesamt kommen mehr als 56.000 Fachbesucher aus 130 Ländern zur Messe und den begleitenden Konferenzen, darunter alle wichtigen Entscheidungsträger der Branche wie die Handelspartner aus dem Groß- und Einzelhandel, von den Obst- und Gemüseerzeugern und vom Im- und Export. Die größten Beteiligungen stellen nach Anzahl der Aussteller die europäischen Fruchthandelsnationen Italien (457), Spanien (274), die Niederlande (266), Deutschland (265) und Frankreich (238). Erstmals beteiligen sich Aussteller aus Mauritius, Montenegro und Mosambik.

Dr. Christian Göke , Geschäftsführer der Messe Berlin GmbH: „Es gibt weltweit kaum eine Branchen-Leitmesse, die eine so unumstrittene Führungsposition inne hat wie die FRUIT LOGISTICA. Das wichtigste Qualitätskriterium ist, dass alle Top-Entscheider und alle Handels- und Marktpartner der Fruchthandelswelt die Messe als Pflichttermin ansehen. Mit einem Anteil von 90 Prozent bei den ausländischen Ausstellern ist sie die internationalste Messe in Deutschland. Die Erfolgsgeschichte dieser Messe ist beeindruckend: Bei ihrer 20. Auflage öffnet die FRUIT LOGISTICA erneut mit Rekordzahlen."

Partnerland der FRUIT LOGISTICA 2012 ist die Türkei . Das Land ist mit seinen weltweit nachgefragten Qualitätserzeugnissen, der enormen Produktionskapazität und der immer wettbewerbsfähigeren Struktur eine der führenden Fruchthandelsnationen der Welt. Seit 2000 nimmt das Land, das jährlich 44 Millionen Tonnen Obst und Gemüse produziert und im Wert von 2,1 Milliarden US-Dollar exportiert, mit einem Gemeinschaftsstand an der FRUIT LOGISTICA teil. Die Türkei exportiert 2,9 Millionen Tonnen Obst und Gemüse. Dies entspricht 6,6 Prozent der Gesamtproduktion. Bis 2023 strebt die Türkei eine Steigerung des Exportwertes auf etwa zehn Milliarden US-Dollar an. Zu diesem ehrgeizigen Ziel soll die diesjährige FRUIT LOGISTICA erheblich beitragen. In Halle 1.1 wird sich die Türkei mit dem bislang stärksten Messeauftritt auf 1.000 Quadratmetern und 38 Unternehmen aus dem Frischfrucht- und Verpackungssektor präsentieren. Organisator ist zum neunten Mal die Mediterranean Exporter Unions.

Parallel zur FRUIT LOGISTICA 2012 veranstaltet die Messe Berlin in den Hallen 7.2b und 7.2c die FRESHCONEX 2012 - Internationale Messe für Frische Convenience Obst und Gemüse. Dieses Fruchthandelssegment zieht sich auch wie ein roter Faden durch den Ausstellungsbereich der FRUIT LOGISTICA. Durch eine besondere Kennzeichnung führt die FRESHCONEX Route die Fachbesucher zu den relevanten Unternehmen mit Frische Convenience-Produkten sowie den Themen „Verpackung", „Verarbeitungstechnologie" und „Lebensmittelsicherheit".

Daten zum weltweiten Obst- und Gemüsehandel

Nach aktuellen Angaben der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbh (AMI), Bonn, wurden weltweit im Jahr 2011 zirka 850 Millionen Tonnen Gemüse (ohne Melonen) und etwa 725 Millionen Tonnen Obst (mit Melonen) erzeugt. Sowohl die Obstproduktion als auch die die Gemüseproduktion sind in den letzten Jahren stetig gestiegen. Besonders die Apfelproduktion der nördlichen Hemisphäre fiel 2011 größer aus, bei Zitrus erwartet man in etwa die Vorjahresmengen. Melonen sind die weltweit am meisten geerntete Frucht, gefolgt von Bananen. Beide kommen auf ein Volumen von jeweils gut 100 Millionen Tonnen. Äpfel, Trauben und Orangen haben mit einer Erntemenge von rund 70 Millionen Tonnen in etwa dieselbe Bedeutung. Zusammen machen die fünf wichtigsten Arten gut 60 Prozent der Obsternte aus. Bei Gemüse ist das Artenspektrum vielfältiger, auf die wichtigsten fünf Arten (Tomaten, Zwiebeln, Kopfkohl, Gurken und Auberginen) entfallen nur etwa 45 Prozent der Erzeugung. In den grenzüberschreitenden Handel als Frischprodukt gelangen bei den wichtigsten Obstarten rund zehn Prozent der Welterzeugung, bei Frischgemüse sind es sogar nur drei bis vier Prozent.

Die EU ist die weltweit bedeutendste Importregion für frisches Obst. Bei Frischgemüse ist dies nur der Fall, wenn der Handel zwischen den EU-Ländern ebenfalls berücksichtigt wird, ansonsten führen die USA. Die russischen Importe, die in der Saison 2010/11 deutlich gestiegen waren, werden in der Saison 2011/12 wahrscheinlich wieder geringer ausfallen. Ursache dafür sind wieder höhere Inlandsernten. Die Obsternte der EU fiel im Jahr 2011 mit zirka 37 Millionen Tonnen um gut fünf Prozent höher aus als die Vorjahresernte. Höhere Ernten an Stein- und Kernobst glichen ein leichtes Minus bei Zitrusfrüchten wahrscheinlich mehr als aus. Bei Gemüse dürften 2011 in der EU rund 63 Millionen Tonnen geerntet worden sein, das sind drei Prozent mehr als im Vorjahr. Besonders eine Rekordzwiebelernte (5,7 Mio. t, + 19 %) trug zu diesem Plus bei.

Die Obsternte im deutschen Marktanbau fiel 2011 mit 1,23 Millionen Tonnen zwar um sechs Prozent höher aus als im Vorjahr, erreichte aber nicht das Niveau früherer Jahre. Die Spätfröste im Mai verhinderten, dass das Pendel nach einer knappen Vorjahresernte wieder voll in Richtung einer Großernte ausschlug. Bei Erdbeeren gab es sogar eine etwas kleinere Ernte als 2010. Die Marktproduktion von Gemüse erreichte mit 3,59 Millionen Tonnen fast das Rekordergebnis des Jahres 2009, die Vorjahresernte wurde um sieben Prozent übertroffen. Der Gemüsemarkt stand in Deutschland und in Europa lange Zeit unter Einfluss der EHEC-Krise, die den Erzeugern und Vermarktern von Gemüse Millionenverluste bescherte.

Die deutsche Einfuhr von Frischgemüse dürfte nach dem Rekordergebnis im Vorjahr 2011 wieder um drei bis vier Prozent gesunken sein und damit bei gut drei Millionen Tonnen landen. Die im letzten Jahr stagnierenden Frischobsteinfuhren gingen ebenfalls geringfügig zurück und liegen damit bei gut 4,9 Millionen Tonnen.

Nach Schätzungen der AMI erwirtschafteten 2010 zirka 2.300 Unternehmen des Großhandels rund 20 Milliarden Euro Umsatz mit frischem Obst, Gemüse und Kartoffeln. Im Jahr 2011 ist dieser Wert vor allem preisbedingt wieder etwas gesunken. Auch die EHEC-Krise im Mai/Juni 2011 sorgte für Umsatzeinbußen. Trotzdem dürfte der Umsatz die Schwelle von 19,5 Milliarden Euro erreicht haben.

Jeder Privathaushalt kaufte 138,6 kg frisches Obst und Gemüse

Die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI) hat auf Basis des GfK-Haushaltspanels die Einkaufsmengen in Kilogramm je Privathaushalt im Jahr 2011 in Deutschland für Frischobst und Frischgemüse analysiert. Jeder Privathaushalt hat demnach im vergangenen Jahr 138,6 Kilogramm frisches Obst und Gemüse konsumiert. Danach kaufte jeder Haushalt 76,7 Kilogramm Frischobst ein (-6% im Vergleich zum Vorjahr) und gab dafür 124,96 Euro (-2% im Vergleich zum Vorjahr) aus. Zusätzlich wurden 61,86 Kilogramm Frischgemüse pro Haushalt (+1% im Vergleich zum Vorjahr) für insgesamt 117 Euro gekauft (-4% im Vergleich zum Vorjahr).

Veränderungen in der Rangfolge der Top-10 bei Gemüse

Beim Frischgemüse betrug die Einkaufsmenge pro Privathaushalt 2011 bei Tomaten 10,0 Kilogramm, Möhren (7,3 kg), Zwiebeln (6,5 kg), Salatgurken (6,1 kg), Paprika (4,9 kg), Eisbergsalat (3,0 kg), Blumenkohl (2,2 kg), Spargel (2,0 kg), Porree (1,4 kg) und Zucchini (1,3 kg).

Die Einkaufsmenge der Haushalte an Gemüse ist in Deutschland im Jahr 2011 um rund 1 Prozent auf 61,86 kg je Privathaushalt gestiegen. Mit dieser Menge bewegen sich die Einkäufe etwa auf dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre. Aufgrund durchweg günstiger Preise für Gemüse zahlten die Haushalte für die leicht gestiegene Menge mit 117 Euro je Haushalt knapp vier Prozent weniger für Frischgemüse als im Jahr zuvor. Tomaten, Möhren und Zwiebeln wurden am meisten eingekauft. Damit hat es erstmals seit Jahren einen Wechsel unter den Top-4 gegeben. Salatgurken büßten an absoluter Menge und somit auch ihre dritte Position in der Rangliste der am meisten gekauften Gemüsearten ein. Überholt wurden sie von Zwiebeln, für die das Jahr 2011 durch sehr hohe Einkaufsmengen gekennzeichnet war. Auch am Ende der Auflistung der Top-10 ist es zu Veränderungen gekommen. Weißkohl, der trotz tendenziell rückläufiger Einkaufsmengen bis einschließlich 2010 die zehnte Position halten konnte, musste nun für Zucchini vom 10. Platz weichen.

Private Haushalte in Deutschland kauften 2011 weniger Obst

Nach der Einkaufsmenge j e Privathaushalt waren die beliebtesten Obstsorten der Deutschen 2011: Äpfel mit 20,4 Kilogramm, Bananen (14,3 kg), Orangen (8,4 kg), Easy Peeler wie Clementinen oder Mandarinen (5,9 kg), Weintrauben (4,2 kg), Erdbeeren (3,5 kg), Melonen (3,4 kg), Nektarinen (3,0 kg), Birnen (3,0 kg) und Ananas (2,4 kg).

Die privaten Haushalte in Deutschland haben 2011 rund sechs Prozent weniger frisches Obst eingekauft als im Vorjahr. Die Gründe für diesen erneuten Rückgang der Einkaufsmenge sind vielfältig. Geringere Erntemengen und höhere Preise, aber auch der ungewöhnliche Witterungsverlauf in den Sommermonaten und die große Hausgartenern¬te bei Äpfeln haben die private Nachfrage gebremst. Im Durchschnitt kaufte jeder private Haushalt im Jahr 2011 noch 76,7 Kilo frisches Obst ein. Die durchschnittlichen Ausgaben sanken um zwei Prozent auf 124,96 Euro. Trotz der teilweise starken Mengeneinschnitte hat sich an der Spitze der Top-10 der meist¬ gekauften Obstarten 2011 nichts geändert. Die Veränderungen beginnen erst ab Rang sechs, den die Erdbeeren aufgrund der frühzeitigen deutschen Saison von den Melonen übernehmen konnten. Die Nachfrage nach Melonen blieb in den Sommermonaten auf-grund wenig sommerlicher Witterungsbedingungen hinter der in anderen Jahren zurück.

Die Innovation des Jahres

Der FRUIT LOGISTICA Innovation Award (FLIA) gilt als begehrteste Branchenauszeichnung für Innovationen im Fruchthandel. Mit dem FLIA werden herausragende neue Produkte und Dienstleistungen im Obst- und Gemüsesektor gewürdigt, die der Fruchthandelsbranche neue Impulse geben. Eine Jury hat aus den zahlreichen Einreichungen zehn Kandidaten für die Endrunde nominiert. Die Fachbesucher der FRUIT LOGISTICA wählen am FLIA-Stand im Übergang zwischen den Hallen 20 und 21 die Innovation des Jahres. Der Sieger wird am 10. Februar in einer Preisverleihungszeremonie geehrt.

Zu den Nominierten des diesjährigen FRUIT LOGISTICA Innovation Award zählen in alphabetischer Reihenfolge: „Achacha tropical fruit" - eine tropische Frucht aus Australien mit Ursprung in Südamerika (Bud Holland, Niederlande), „Ananas-Saft mit Fruchtstücken" (McCarter, Slowakei), „Angello" - Sweet & Seedless Pepper - süßer Paprika ohne Samen (Syngenta, Niederlande), „Getrocknete und kandierte Cido" (SIA Amberbloom, Lettland), „Lovemysalad.com" - Verbraucherinformation via „Social Salad Network" (Rijk Zwaan, Niederlande), „Pattruss Z" - wiederverschließbarer Salatbeutel (Pattruss, Inc., Japan), „Purple Sprouting Broccoli" - lilafarbener Brokkoli (Bejo Zaden, Niederlande), „Roasted sweet potato" - vorgeröstete Süßkartoffeln (Campo Rico, Spanien), „Sungreen" - sonnengereifte, aber grüne Cherrytomate (Tokita Seed Co. Ltd., Japan), „Yonanas: Healthy frozen treat maker" - Herstellung gesunder Eiscreme aus gefrorenen Früchten mit Küchengerät (Healthy Foods, USA). Verliehen wird der FRUIT LOGISTICA Innovation Award 2012 von der Messe Berlin GmbH und dem Fruchthandel Magazin, Düsseldorf.

Fachliches Rahmenprogramm

Alle Branchenvertreter des internationalen Fruchthandels können sich im Rahmen mehrerer Vortragsveranstaltungen, Seminare und Podiumsdiskussionen über aktuelle Fragen, Herausforderungen und Trends der gesamten Branche informieren. Den Auftakt des weltweiten Leitevents des Frischfruchthandels bildet am Vortag der Messeeröffnung (7.2.) das 31. Frische Forum Obst und Gemüse im ICC Berlin. Das Leitthema lautet „Beschaffung 2020". Insgesamt sechs Hallenforen stehen an den folgenden drei Messetagen auf dem Programm. Die Vorträge werden im Hallenforum in der Halle 26 präsentiert. Die Themen der vom FRUCHTHANDEL MAGAZIN (Düsseldorf) ausgerichteten Vortragsveranstaltungen lauten: Urban Retail Logistics - Optimierung der Nahversorger-Logistik (8.2.), Krisen richtig managen (8.2.), Citrus - Produktion & Konsum global (9.2.), Bananen - kein krummes Geschäft (9.2.), Regionalität - international betrachtet (10.2.) sowie Innovationen für das Fruchtgeschäft (10.2.). Alle Veranstaltungen werden simultan in Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch übersetzt. Herausragende Leistungen aus allen Bereichen des Frischfruchthandels würdigen die Branchenauszeichnungen „FRUCHTHANDEL MAGAZIN Retail Award 2012" (7.2.) sowie der FRUIT LOGISTICA INNOVATION AWARD 2012 „FLIA" (10.2.).

Besucher-Informationen

Die FRUIT LOGISTICA 2012 und die parallel laufende FRESHCONEX 2012 finden vom 8. bis 10. Februar täglich von 9 bis 18 Uhr auf dem Berliner Messegelände statt. Beim Online-Kartenkauf (www.fruitlogistica.de unter „Besucher Service/ Online Ticket Shop") sind die Eintrittskarten zum Vorzugspreis von 25 Euro für die Tageskarte und 55 Euro für den Dauerausweis erhältlich. An der Tageskasse kostet die Eintrittskarte 32 Euro, der Dauerausweis 73 Euro. Der Dauerausweis inklusive der Teilnahme am Frische Forum Obst und Gemüse kostet 85 Euro. Alle Eintrittskarten beinhalten den Messekatalog, die Teilnahme an allen Hallenforen sowie den Besuch der FRESHCONEX. Von den Flughäfen Berlin-Tegel (Haupthalle/Busterminal) und Berlin-Schönefeld fahren vom 7. bis 10. Februar von 8 bis 19 Uhr im 30-Minuten-Takt kostenlose Bus-Shuttle zum Messegelände (Eingänge Nord und Süd). Darüber hinaus bieten die FRUIT LOGISTICA und die FRESHCONEX kostenlose Bus-Shuttle zwischen zahlreichen Hotels und dem Messegelände an.


Pressekontakt:
Messe Berlin GmbH
Michael T. Hofer
Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Unternehmensgruppe

Wolfgang Rogall
Pressereferent
Messedamm 22
14055 Berlin
Tel.: +4930 3038-2218
Fax: +4930 3038-2287
rogall@messe-berlin.de

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