Vorbereitung auf den Strom-Blackout

04.12.2012

Mehr urbane Sicherheit in der Hauptstadtregion Berlin

Pressemitteilung Nr. 70 vom 03.12.2012 - auch hier zu lesen

Unter der Schirmherrschaft von Innenstaatsekretär Bernd Krömer diskutierten Betreiber von versorgungsrelevanten und kritischen Infrastrukturen sowie Vertreter aus Wissenschaft und Politik, wie eine engere Zusammenarbeit im Krisenfall organisiert werden kann. Die Diskussion fand am vergangenen Donnerstag im Rahmen des energieFORUMs "Spannungsfeld Sicherheit" statt.

Staatssekretär Krömer bezeichnete die Veranstaltung als „ersten Schritt, um in Berlin zu einer deutschlandweit vorbildlichen Zusammenarbeit im Krisenfall" zu kommen. Im Mittelpunkt der Diskussion standen Krisenszenarien wie ein länger anhaltender Blackout im Berliner Stadtgebiet, zu denen die TU Berlin seit einiger Zeit intensiv forscht. Ein wesentlicher Erfolg des in 2012 abgeschlossenen Projekts SIMKAS 3D liegt in der gestiegenen Sensibilität der Infrastrukturbetreiber und der Politik. „Man hat gelernt, dass Krisen einer vernetzten und wechselseitig abhängigen Infrastruktur nur dann effizient gemanagt werden können, wenn alle Beteiligten gleichzeitig über die entscheidenden Informationen verfügen, um Maßnahmen zu priorisieren und aufeinander abzustimmen", sagt Dr. Leon Hempel, Krisenforscher an der TU Berlin.

Zukünftig werde man die Frage, wie die Sicherheit von Kommunikationsnetzen im Krisenfall gewährleistet werden kann, in den Mittelpunkt der Forschung rücken. In diesem Zusammenhang planen die Wissenschaftler der TU Berlin, gemeinsam mit Telekommunikations- und Versorgungsnetzbetreibern sowie Verwaltung und Politik einen konkreten Lösungsvorschlag zu erarbeiten.

Die Notwendigkeit, sich intensiv auf solche Szenarien vorzubereiten unterstrich auch Matthias Kurth, der langjährige Präsident der Bundesnetzagentur. „Zu einer erfolgreichen Energiewende gehört es, die Energieinfrastruktur auch in der aktuellen Phase sicher und verlässlich zu halten. Das ist angesichts sich rasant wandelnder Erzeugungsstruktur und immer neuen Anforderungen an die Stromnetze eine große Herausforderung. Die gesellschaftliche Akzeptanz der Energiewende wird an der Frage entschieden, ob Energie weiterhin selbstverständlich zur Verfügung steht", betont Kurth.

Der Berliner Stromnetzbetreiber Vattenfall Europe Distribution Berlin GmbH sieht sich den Herausforderungen der Energiewende gewachsen, betont aber ausdrücklich, die Notwendigkeit, einer engeren Zusammenarbeit im Krisenfall. Dazu Helmar Rendez, Vorsitzender der Geschäftsführung: „Die engere Zusammenarbeit von Betreibern und Behörden, zu der wir hier den Grundstein gelegt haben, bringt der Stadt mehr Sicherheit und ein stark verbessertes Krisenmanagement, wenn es doch mal zu einem Blackout kommen sollte. Diese Kooperation ist der richtige Weg."

Gastgeber der Veranstaltung im historischen Umspannwerk am Paul-Linke-Ufer in Kreuzberg war das Innovationszentrum Energie (IZE) der TU Berlin gemeinsam mit dem Berliner Stromnetzbetreiber.

 

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