30.11.2012
DIN-Festveranstaltung „Weltfaktor Normung" 2012
Der mit 10.000 Euro dotierte DIN-Preis „Nutzen der Normung" 2012 geht an Joachim Illge, Schiffsingenieur beim Germanischen Lloyd SE.
(2012-11-30) PE DIN - auch hier zu lesen
Im Rahmen der Festveranstaltung „Weltfaktor Normung" am 29. November 2012 in Berlin erhielt Joachim Illge (Germanischer Lloyd SE, Hamburg) den DIN-Preis „Nutzen der Normung" für die Darstellung des Nutzens von DIN 86210 für die Schifffahrt. In der Norm werden Anforderungen an eine Schnellkupplung festgelegt, die der Versorgung von Schiffen mit Brennstoff (Bunkern) oder Frischwasser und der Entsorgung von flüssigem Brennstoffschlamm, Altöl und Schmutzwasser dient. In der Regel sind die Schnellkupplungen in unter einer Minute durch einfache Verdrehung sicher angeschlossen und können ebenso schnell wieder gelöst werden.
DIN-Preise in der Kategorie „Best Practice" wurden an Dr. Jochen Cronemeyer, Geschäftsführer der Berliner Spezialfirma für digitale Signalverarbeitung, DSPECIALISTS Digitale Audio- und Messsysteme GmbH, sowie an Dr. Thomas Reiche, Fachtierarzt für Lebensmittelhygiene und Öffentliches Veterinärwesen beim Zentralen Institut des Sanitätsdienstes der Bundeswehr, verliehen. Die Preise sind jeweils mit 5.000 Euro dotiert. In der Kategorie „Junge Wissenschaft" erhielten Maxim Camillo Matros (Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin) und Sören Simon Petersen (Philipps-Universität Marburg) jeweils einen mit 1.000 Euro dotierten DIN-Preis.
Der Gastredner des Abends war Professor Jørgen Randers, Direktor des Center for Climate Strategy an der BI Norwegian Business School, Oslo. Professor Randers arbeitete bereits an der 1972 veröffentlichten Studie "Die Grenzen des Wachstums" mit. Er hat dieses Jahr ein Szenario für die nächsten 40 Jahre erstellt, das er anhand einer Vielzahl statistischer Daten den 270 Gästen im Museum für Kommunikation vorstellte. Nach der Prognose von Prof. Randers steuert die Menschheit auf eine sich selbst verstärkende, globale Erwärmung in der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts zu. „Jeder weiß, was getan werden müsste, keiner wird es tun", war sein pessimistisches Fazit. Es gebe aber nicht nur Verlierer - hauptsächlich in der westlichen Welt -, sondern auch Gewinner. Wenn die Chinesen im Jahr 2052 auf die letzten 40 Jahre zurückblicken, werden sie eher über ihre Fortschritte begeistert sein, so Randers.
Zu Anfang der Festveranstaltung wurde Dipl.-Physiker Dr. Karl-Friedrich Ziegahn, der sich seit 1981 in der Normung engagiert, durch die Aufnahme in den Waldemar-Hellmich-Kreis, den Ehrensenat des DIN geehrt. Dr. Ziegahn, Chief Science Officer/Bereichsvorstand und Mitglied des Präsidiums des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), leitete von 1999 bis 2007 als Vorsitzender den Normenausschuss Verpackungswesen und war Leiter des Fachbereiches 4 "Verpackung und Umwelt". Neben der Mitarbeit im Normenausschuss Verpackungswesen ist Dr. Ziegahn auch in der Kommission Reinhaltung der Luft im VDI und DIN sowie in der Kommission Transportkette tätig. Weiterhin arbeitet er im Normenausschuss Technische Grundlagen (NATG) mit und ist im Forschungsnetz Normung vertreten.
http://www.din.de/sixcms_upload/media/2896/121126_Randers_The%202052%20Forecast.pdf