Verzehr von Obst und Gemüse stagniert in Deutschland

03.02.2016

Verzehr von Obst und Gemüse stagniert in Deutschland

Fruchthandelsmesse Fruit Logistica 2016 vor der Eröffnung

Unter dem Zeichen eines stagnierenden Konsums von Obst und Gemüse in Deutschland eröffnet die größte Fruchthandelsmesse „Fruit Logistica" in Berlin ihre Pforten. Im zurückliegenden Jahr erhöhte sich der Verkauf von Obst nur um 0,1 Prozent, beim Gemüse ging er sogar um 1,1 Prozent zurück. Diese Zahlen wurden am gestrigen Dienstag auf der Eröffnungs-Pressekonferenz im City Cube Berlin bekannt gegeben. Über die Ursachen dieser Verbraucher-Distanz rätselt die Branche. Auch Food-Trends wie vegetarische und vegane Ernährung schlagen sich nicht als Kassenknüller im Handel nieder.

 

Foto: Eröffnungs-PK zur Fruit Logistica am 2.2.2016 (MR)

Laut Messe-Vorstand Göke werden in den drei Tagen 65.000 Fachbesucher erwartet. Sie treffen auf 2800 Aussteller aus 84 Ländern. 80 Prozent der Besucher und 90 Prozent der Aussteller kommen aus dem Ausland. „Es gibt keine andere Messe mit einer solchen Internationalität", betonte Göke. Berlin versammle derzeit die „größte Expertendichte des Fruchthandels der Erde". Die meisten Aussteller kommen aus Italien, gefolgt von Spanien und Holland. Deutschland kommt mit 261 Ausstellern nur auf den vierten Rang, was bei einem Heimspiel eigentlich verwundern muss.

Margareta Büning-Fesel, Vorstand des Agrarinformationsdienstes „aid", stellte die Initiative „5 am Tag" vor, die den Verzehr von drei Stücken Gemüse und zwei Obstfrüchten täglich propagiere. Auch wenn die krebspräventive Wirkung von Ernährungsmedizinern nicht so bestätigt werden konnte, seien O+G weiterhin die gesündesten Lebensmittel. Warum nicht häufiger dazu gegriffen werde, dafür hatte die Ernährungsexpertin drei Thesen parat.

Stephan Weist von der Handelsgruppe Rewe brachte Zahlen, die die Herausforderung verdeutlichten. Auf der einen Seite eine unerträgliche Fehlernährung, die bis zum Jahre 2030 eine Milliarde Menschen in ein ungesundes Übergewicht führen werde. Andererseits der Trend in Deutschland, wo sich in den letzten zehn Jahren der Pro-Kopf-Verzehr von Obst und Gemüse um 11 Prozent verringert habe. Von den 400 Gramm täglich, die nach Aussage von Ernährungsforschern (DGE) täglich verzehrt werden sollte, sei der Durchschnittsdeutsche noch 130 Gramm entfernt. Um den Trend zu drehen, müßte der Verbrauch von Frischfrucht „um 50 Prozent gesteigert werden", rechnete Weist vor.

 

Manfred Ronzheimer für InnoMonitor Berlin-Brandenburg

 

 

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 Auszug aus der Pressemitteilung der Messe Berlin vom 2.2.2016 - hier im Orginal

 

Daten zum Obst- und Gemüsemarkt (weltweit, EU, Deutschland)

Nach aktuell veröffentlichten Zahlen der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbh (AMI), Bonn, wurden weltweit im Jahr 2015 circa 1,05 Milliarden Tonnen Gemüse (ohne Melonen) und etwa 830 Millionen Tonnen Obst (mit Melonen) erzeugt. Sowohl die Obstproduktion als auch die Gemüseproduktion sind in den letzten Jahren stetig gestiegen. In den grenzüberschreitenden Handel gingen als Frischware knapp neun Prozent der weltweiten Obstproduktion und knapp vier Prozent der weltweiten Gemüseproduktion.

Die Obsternte der EU fiel im Jahr 2015 mit 38 Millionen Tonnen um zwei Prozent geringer aus als im Vorjahr. Mit rund 61 Millionen Tonnen sank die Gemüseernte in der EU um gut drei Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Nach der Rekordernte im Vorjahr sank die deutsche Obstproduktion um gut 12 Prozent auf ein Niveau von rund 1,3 Millionen Tonnen. Die Marktproduktion von Gemüse sank 2015 nach AMI-Schätzung mit gut 3,6 Millionen Tonnen um knapp vier Prozent.

Obst- und Gemüsekonsum deutscher Privathaushalte 2015

Insgesamt kaufte im Jahr 2015 der durchschnittliche deutsche Privathaushalt 155 Kilogramm frisches Obst und Gemüse. Mit 85,5 Kilogramm je Haushalt wurde mit 0,1 Prozent geringfügig mehr Frischobst eingekauft. Der Konsum von Frischgemüse sank um 1,1 Prozent und lag bei 69,6 Kilogramm je Haushalt.

Die beliebtesten Obstsorten der Deutschen sind Äpfel, Bananen und Orangen. Die beliebtesten Gemüsesorten sind Tomaten, Möhren und Gurken.

Beim Frischobst betrug die Einkaufsmenge pro Privathaushalt in Deutschland 2015 bei Äpfeln 18,6 Kilogramm, Bananen (15,7 Kilogramm), Orangen (9,4 Kilogramm), Easy Peeler (6,0 Kilogramm), Trauben (5,3 Kilogramm), Melonen (4,8 Kilogramm), Erdbeeren (4,2 Kilogramm), Birnen (3,1 Kilogramm), Nektarinen (3,1 Kilogramm) und Pfirsiche (1,9 Kilogramm).

Beim Frischgemüse betrug die Einkaufsmenge pro Privathaushalt in Deutschland 2015 bei Tomaten 11,4 Kilogramm, Möhren (8,0 Kilogramm), Gurken (7,4 Kilogramm), Zwiebeln (7,3 Kilogramm), Paprika (5,9 Kilogramm), Eissalat (2,9 Kilogramm), Spargel (2,2 Kilogramm), Blumenkohl (1,8 Kilogramm), Porree (1,6 Kilogramm) und Zucchini (1,5 Kilogramm).

 

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http://www.fruitlogistica.de

 

http://www.fruitlogistica.de/de/AufEinenBlick/Events/Events.jsp

Die Konferenzen der FRUIT LOGISTICA

 

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Ältere Berichte:

 

08.02.2012
Fruit Logistica 2012
Die ganze Fruchthandelswelt in Berlin

http://www.innomonitor.de/index.php?id=132&be=3147

 

07.02.2011

Leitmesse des internationalen Fruchthandels

Interview mit Dr. Christian Göke zur FRUIT LOGISTICA 2011

http://www.innomonitor.de/index.php?id=132&be=2287

 

 

04.02.2010

Gipfeltreffen des weltweiten Fruchthandels in Berlin

FRUIT LOGISTICA 2010 mit 2.302 Ausstellern aus 71 Ländern

http://www.innomonitor.de/index.php?id=132&be=1084

 

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