Investitionsstrategie bis 2020 sichert Infrastruktur und hebt Umwelt-Qualität
Die Berliner Wasserbetriebe werden bis zum Jahr 2020 mindestens 3 Mrd. € in die Erhaltung der Infrastruktur sowie in die Verbesserung der Umweltqualität investieren. Das ist die Konsequenz aus den Investitionsstrategien für die Wasserversorgung sowie für die Abwasserentsorgung, die der Vorstand des Unternehmens in diesem Jahr erarbeitet und dem Aufsichtsrat vorgestellt hat. Damit bleiben die Investitionen auch künftig auf dem anspruchsvollen Niveau der vergangenen zehn Jahre.
Schwerpunkt ist mit mehr als zwei Dritteln der Ausgaben der Bereich Abwasserentsorgung. Dort setzen die Steigerung der Reinigungsleistung der Klärwerke - u.a. durch Einführung vierter Reinigungsstufen -, die Erhaltung und Pflege des Kanalnetzes sowie die Schaffung von zusätzlicher Speicherkapazität für Abwasser wesentliche Akzente. Im Bereich der Wasserversorgung hat die Erneuerung der Wasserwerke Priorität, darunter der Neubau des Wasserwerks Johannisthal.
„Die Planungen der Berliner Wasserbetriebe sichern auch künftig nicht nur beispielhafte Ver- und Entsorgungsstandards, sondern leisten auch einen wesentlichen Beitrag zu einer besseren Umweltqualität in unserer Region", erklärt Berlins Wirtschaftssenator Harald Wolf, der zugleich Vorsitzender des Aufsichtsrates des Unternehmens ist. „Zudem sind sie ein wichtiges Signal an die Wirtschaft in Berlin und Brandenburg, an die 85 % der Aufträge der Wasserbetriebe vergeben werden."
Pressemitteilung vom 20.11.2008
Jörg Simon und Norbert Schmidt als Vorstände bestätigt
Die Aufsichtsräte der Berliner Wasserbetriebe und der Berlinwasser Holding AG haben gestern die Verträge der Vorstände Jörg Simon und Norbert Schmidt um weitere fünf Jahre verlängert und damit bis Ende 2014 bestätigt. „Jörg Simon und Norbert Schmidt hatten in den vergangenen neun Jahren einen entscheidenden Anteil an der erfolgreichen Entwicklung der Berliner Wasserbetriebe sowie der gesamten Berlinwasser Gruppe", erklärt Berlins Wirtschaftssenator Harald Wolf.
Der Senator, der zugleich Aufsichtsratsvorsitzender beider Unternehmen ist, dankte beiden Vorständen für ihre engagierte Arbeit, verbunden mit den besten Wünschen für die Fortsetzung in den kommenden Jahren.
Jörg Simon, Vorstandsvorsitzender der Berliner Wasserbetriebe und in der Holding für Beteiligungen verantwortlich, sowie Norbert Schmidt, der in beiden Gesellschaften dem Ressort Personal und Soziales vorsteht, sind seit dem 1. November 1999 als Vorstände in der Berlinwasser Gruppe tätig.
Der 46-jährige Jörg Simon war vor seiner Tätigkeit in der Berlinwasser Gruppe Geschäftsführer der Leipziger OEWA GmbH, einer Tochter des französischen Veolia-Konzerns, der Gesellschafter der Berlinwasser Gruppe ist. Der gebürtige Rheinländer ist doppelt diplomierter Ingenieur und verheirateter Vater dreier Kinder.
Norbert Schmidt (47), vormals als Bereichsgeschäftsführer der damaligen ÖTV Berlin (heute ve.rdi) für die Gewerkschafter in den meisten Ver- und Entsorgungsunternehmen der Stadt zuständig, ist Absolvent der Dortmunder Sozialakademie. Der Ur-Berliner ist ledig.
Dr.-Ing. Georg Grunwald wird neuer Technik-Vorstand
Promovierter Bauingenieur gilt als erfahrener Experte
Dr.-Ing. Georg Grunwald (48) wird ab 1. Januar 2009 neuer Technischer Vorstand der Berliner Wasserbetriebe und zugleich auch der Berlinwasser Holding AG. Dies haben die Aufsichtsräte beider Gesellschaften jetzt beschlossen. Bisher war Grunwald technischer Geschäftsführer der hanseWasser Bremen GmbH und der hanseWasser Ver- und Entsorgungs GmbH, Bremen.
Der 1960 in Paderborn geborene Grunwald ist studierter Bauingenieur (Abschlüsse in Konstruktivem Ingenieurbau sowie in Wasserwirtschaft und Grundbautechnik), hat an der Ruhr-Universität Bochum mit „Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen bei Kanalsanierungen" promoviert und war seit 1989 bei der Freien Hansestadt Bremen und seit 1999 bei der heutigen hanseWasser tätig, seit 2003 als Geschäftsführer.
„Dr. Georg Grunwald ist ein in der Branche bundesweit anerkannter Fachmann insbesondere auf dem Gebiet der Abwasserentsorgung", erklärt der Vorsitzende der Aufsichtsräte von Berlinwasser und Berliner Wasserbetrieben, Wirtschaftssenator Harald Wolf. „Dies und auch seine langjährigen Erfahrungen bei der hanseWasser Bremen prädestinieren ihn für die Herausforderungen in Berlin." Zugleich dankte Wolf Personalvorstand Norbert Schmidt, der das Technik-Ressort seit Anfang dieses Jahres kommissarisch mit übernommen hatte, für dessen großen und zusätzlichen Einsatz u.a. bei der Erarbeitung des Wasserversorgungskonzepts Berlin 2040.
hanseWasser ist in Bremen für die Abwasserentsorgung verantwortlich, die swb AG (ehemals Stadtwerke) versorgt die Stadt mit Trinkwasser. 74,9 % der hanseWasser-Gesellschafteranteile hält die hanseWasser Ver- und Entsorgungs-GmbH, eine gemeinsame Tochter der swb AG (51 %) und der GELSENWASSER AG (49 %). Die Freie Hansestadt Bremen besitzt bei der hanse-Wasser mit 25,1 % der Anteile eine Sperrminorität.
Dr.-Ing. Grunwald ist u.a. in der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA) aktiv sowie Mitglied des Aufsichtsrates der aquabench GmbH, die wasserwirtschaftliche Benchmarking-Projekte durchführt und an der auch die Berliner Wasserbetriebe beteiligt sind. Er ist verheiratet und Vater zweier Kinder.
Wasserbetriebe und Senat vereinbaren Klimaschutzziele
Heute haben die Berliner Wasserbetriebe und der Berliner Senat eine Klimaschutzvereinbarung abgeschlossen. Darin verpflichtet sich das Unternehmen, gegenüber 2007 bis 2010 weitere fünf Prozent bzw. 10.600 Tonnen CO2 einzusparen, nachdem bereits seit 2005 eine Reduzierung um rund ein Zehntel bzw. 23.600 Tonnen auf 201.600 Tonnen geschafft worden ist.
„Die Berliner Wasserbetriebe haben sich als großes Berliner Unternehmen verbindliche Klimaschutzziele gesetzt. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung der Berliner Klimaschutzziele. Bis 2020 wollen wir den CO2-Ausstoß im Vergleich zum Jahr 1990 um 40 % senken. Das ist ein sehr ambitioniertes Ziel. Um es zu erreichen, brauchen wir Partner. Deshalb wollen wir mit allen öffentlichen Unternehmen und auch mit den großen Emittenten der Berliner Privatwirtschaft Klimaschutzvereinbarungen mit konkreten Zielen zur CO2-Reduzierung abschließen", erklärt Berlins Umweltsenatorin, Katrin Lompscher.
„In unserer Managementpolitik sind Umweltgesichtspunkte gleichberechtigt mit wirtschaftlichen und technischen Fragen", sagt der Vorstandsvorsitzende der Berliner Wasserbetriebe, Jörg Simon. „Das drückt sich in der Automatisierung unserer 147 Abwasserpumpwerke beispielhaft aus, bei deren Umbau ausschließlich Strom sparende Technik zum Einsatz kommt. Zudem setzen wir stark auf die Nutzung alternativer Energien." Dazu zählt, dass der Klärschlamm aus allen sechs Klärwerken komplett verstromt und damit 43 % des Bedarfs dieser Großanlagen gedeckt wird. Seit Mai liefert im Wasserwerk Tegel Berlins größte Solaranlage Sonnenstrom.
Eine Fülle neuer Projekte zur Einsparung von Energie bzw. zur Substitution von Energieträgern wird derzeit geprüft oder bereits vorbereitet: Dazu zähen die Errichtung eines Windrades und die Umstellung der energieintensiven Klärschlammtrocknungsanlagen in Schönerlinde und Waßmannsdorf auf Solarbetrieb. Auch Fette aus Abscheideranlagen der Gastronomie und aus der Lebensmittelindustrie soll energetisch genutzt werden. Dieses Fett, das noch allzu oft für schlechte Luft in den Kanälen sorgt, wird zunehmend mit dem Klärschlamm zu Biogas vergoren oder aber im Klärwerk Ruhleben verbrannt. In beiden Fällen entsteht am Ende Strom. Zudem kooperieren Wasserbetriebe und Senat bei der Erarbeitung eines Berliner Biomasse-Nutzungskonzeptes. Auch die Fahrzeugflotte des Unternehmens leistet ihren Beitrag. So werden bis zu 20 Prozent der Personen befördernden Autos durch Neubeschaffungen in den nächsten Jahren über Erdgas- oder Hybridmotoren verfügen. Zudem wird die Hälfte aller Kanäle im Microtunneling-Verfahren ohne Aufgraben der Straßen gebaut, wodurch Transporte vermieden werden.
http://www.berlinwasser.de/content/language1/downloads/Klimaschutzvereinbarung.pdf
Pressemitteilung vom 16.07.2008
Striktes Energiemanagement und Klärschlamm als nachwachsender Rohstoff
Auf dem Dach des Wasserwerks Tegel ist die größte Solaranlage Berlins in Betrieb gegangen. Mit einer Kollektorfläche von 1.900 m² und einer Leistungsfähigkeit von 192,27 kWp kann sie im Jahr etwa 178.000 Kilowattstunden Strom erzeugen und 157 Tonnen CO2 einsparen.
„Die Anlage in Tegel bringt Berlin auf dem Weg zur Erfüllung seiner Klimaschutzziele einen guten Schritt weiter", erklärt Berlins Wirtschaftssenator Harald Wolf. Bis 2010 sollen die CO2-Emissionen Berlins um ein Viertel - bezogen auf das Basisjahr 1990 - gesenkt werden. „Ich hoffe sehr, dass dieses Projekt der Wasserbetriebe auch andere Unternehmen zur Investition in alternative Energien anregt", so Wolf.
„Wir erzeugen bereits 43 % des in unseren Klärwerken benötigten Stroms aus dem für uns nachwachsenden Rohstoff Klärschlamm selbst", sagt der Vorstandsvorsitzende der Berliner Wasserbetriebe, Jörg Simon. „Deshalb ist die Nutzung erneuerbarer Energien in der Trinkwasserversorgung für uns folgerichtig."
Die Wasserbetriebe haben durch ein Bündel von Maßnahmen seit 2005 die durch das Unternehmen verursachten CO2-Emissionen um rund ein Zehntel bzw. 23.600 Tonnen auf 201.600 Tonnen reduziert. Dazu gehört neben der Klärschlammnutzung auch, dass das Unternehmen ein zentrales Energiemanagement betreibt, das vom Energieeinkauf bis hin zu energetischen Betrachtungen bei allen Investitionen und Sanierungsmaßnahmen eingebunden ist. Ziel ist Reduzierung des Verbrauchs z.B. durch den Einsatz sparsamerer Pumpen, die - im Unternehmen vieltausendfach im Einsatz - den größten Teil der Energie benötigen.