Fenotec GmbH, Beelitz fenotec logo

 

  

Herstellung von Kunststoffleichtbauteilen

Die Fenopreg, ein Unternehmensbereich der Fenotec Gesellschaft für Industrieerzeugnisse mbH, Beelitz, konnte am 9. Dezember 2009 eine neue Produktionsanlage für die Herstellung von Prepregs eröffnen. Diese  Kunststoffleichtbauteile aus mit Harzen imprägnierten Glas- oder Carbonfasern sind leichter als Aluminium und stabiler als Stahl. Sie werden überall dort verwendet, wo Gewichtsreduktion bedeutend ist, so auch in der Automobilindustrie und im Flugzeugbau. Insgesamt 6,5 Mio. Euro wurden mit Unterstützung des Bundeslands Brandenburg sowie der EU in den Standort investiert.

 

Knopfdruck des Ministers

Wirtschaftsminister Ralf Christoffers drückte den Startknopf zum Anfahren der Produktion,  mit der die Schaffung von rund 20 neuen Arbeitsplätzen im  Laufe des Jahres 2010 Jahres verbunden ist. Christoffers würdigte die Investition als „ein klares Bekenntnis des Unternehmens zum Wirtschaftsstandort Hauptstadtregion". Dass die neue Anlage unter den Bedingungen der aktuellen Wirtschaftskrise in Betrieb gehe, sei „ein gutes Signal für die weitere wirtschaftliche Entwicklung der Region".

Im Unternehmensbereich „Fenopreg", hervorgegangen aus der seit 1992 in Beelitz ansässigen Fenotec GmbH, werden so genannte „Prepregs" produziert, mit Harzen imprägnierte Glas- und Carbonfasern zur Herstellung von Kunststoffleichtbauteilen. Eingesetzt werden diese Teile in allen Bereichen, in denen die Reduktion von Gewicht von Bedeutung ist wie im Bootsbau, bei der Windenergiegewinnung, in der Automobilindustrie und im Flugzeugbau. Großraumflugzeuge wie der ‚Dreamliner B 787' von Boeing werden heute schon zur Hälfte aus Kunst- und Verbundstoffen gefertigt.

 

Branchenkompetenzfeld Kunststoff / Chemie

„Eine Entwicklung, die vor wenigen Jahren noch fast undenkbar war und die zeigt, wie innovativ die Kunststoffbranche ist", sagte Christoffers. In Brandenburg gehöre die Kunststoffbranche mit ihren rund 4.600 Mitarbeitern zu den wichtigen und innovativsten Industriezweigen. Die zum Branchenkompetenzfeld Kunststoff / Chemie zählenden märkischen Unternehmen, die insgesamt mehr als 10.000 Menschen beschäftigen, haben 2008 einen Umsatz von nahezu 2,9 Milliarden Euro erzielt. „Damit wird fast jeder siebte Euro des Verarbeitenden Gewerbes in diesem Bereich verdient und fast jeder neunte industrielle Arbeitsplatz gestellt", betonte der Minister.

 

Vorbereitung der Anlage

Im Frühjahr 2009 hatte  die  Firma Fenotec einen Antrag gestellt, in Beelitz am Standort Gewerbegebiet Süd  ein Werk zur Herstellung hochfester Kunststoffe für eine Investitionssumme von drei Millionen Euro errichten zu dürfen. Nach der  Anlaufphase sollen  20 Mitarbeiter fest  eingestellt werden.  In einer neuen Halle sollen auf 800 Quadratmetern Kunststoffmatten erzeugt werden, wie sie etwa im Schiffbau, bei Formel 1-Rennwagen oder für  Windkraftanlagen verwendet werden. Die Materialien sind 20 bis 30 Prozent leichter als Aluminium. 

 

Zur Entwicklung des Unternehmens

Die fenotec wurde 1966 vom Dipl.-Ing. Ferdinand Most gegründet. Sitz der Gesellschaft war Friedrichsdorf bei Frankfurt/M. Seit 1972 stellen wir Kunststofferzeugnisse her, insbesondere Tankinnenhüllen. Bereits 1991 erwarb Herr Most das Betriebsgelände in Beelitz, auf dem er nach dem Umbau im Oktober 1993 die Produktion aufgenommen hat. Der wesentliche Teil der Mitarbeiter, die damals eingearbeitet wurden, ist heute noch hier beschäftigt. Seit 01.01.2002 ist hier auch der Sitz der  Verwaltung. Die Geschäftsführung liegt seitdem bei Dipl. Phys. Burkhard Staabs. Heute reicht die  Produktpalette von Auskleidungen für viele Lagermedien bis zu Einzel- und Spezialanfertigungen für sehr unterschiedliche Anwendungen.

          fenotec - Staabs, Burkhard
Burkhard Staabs, Geschäftsführer
der fenotec GmbH (
Bildquelle)

 

fenotec - Standort Beelitz           

Der fenotec-Standort in Beelitz (Bildquelle)

Kontinuierlich ist der Standort der fenotec GmbH in Beelitz gewachsen: 1991 kaufte das bei Frankfurt am Main ansässige Unternehmen ein Betriebsgelände in der märkischen Stadt, 2003 wurde hier die  Produktion von Kunststofferzeugnissen aufgenommen. Seit 2002 befindet sich auch der Sitz der Verwaltung in Beelitz und 2007 erfolgte der Umzug von der Hermann-Löns-Straße in eine neu errichtete Produktionsstätte im Gewerbegebiet Süd.

In Beelitz-Süd stellt die Firma derzeit mit 15 Mitarbeitern Tankauskleidungen aus Kunststoff her. Sie dienen zum Beispiel dazu, einwandige Heizöltanks nachzurüsten. Die vor rund einem Jahr eröffnete Anlage hat ein Investitionsvolumen von 1,5 Millionen Euro. Fenotec wird insgesamt 4,5 Millionen Euro in den Standort stecken.

 

Produktpalette

Vor allem Innenhüllen für Tanks werden durch die fenotec GmbH produziert. Die Produktpalette reicht von Auskleidungen für viele Lagermedien bis zu Einzel- und Spezialanfertigungen. Überwiegend geht es um die Sicherheit von gelagerten Flüssigkeiten, Benzin, Heizöl, Flüssigdünger usw. Die Anforderungen an die „zweite Haut" sind hoch, und dieses Sicherheitsverständnis hält Burkhard Staabs auch im gesamten Herangehen der Mitarbeiter für unerlässlich. Neben standardisierten Produkten nehmen spezielle Lösungen für Kunden breiten Raum ein - mit wechselnden Anforderungen an die Mitarbeiter in der Fertigung. Getreu dem Leitspruch  des Unternehmens „Flexibles nach Maß" werden Kunststofferzeugnisse aus Folien und beschichteten Geweben in hoher Variationsbreite geliefert.

 

Produkte:  Innenhüllen und Tankraumauskleidungen

Die fenosafe- Innenhülle ist seit über dreißig Jahren bei Neutanks und Sanierungen bewährt.  Durch sie werden einwandige Tanks doppelwandig und auslaufsicher. Einmal eingebaut, hat die Folie eine praktisch unbegrenzte Lebensdauer. Nebenbei schützt sie den Tank perfekt vor Innenkorrosion, für den Betreiber eine Investition, die sich lohnt.  Die Hüllen werden von geprüften Fachbetrieben eingebaut, meist innerhalb eines Tages. Eine Unterbrechung des Heizbetriebes ist nicht nötig. .

Nicht immer lässt sich ein Tank mit einer fenosafe- Innenhülle sichern und schützen. Dann kann für die Sanierung und sichere Auskleidung eines Auffangraumes eine Tankraumauskleidung geeignet sein. Hergestellt wird die fenosafe- Tankraumauskleidung aus demselben Material wie die hundertausendfach bewährte fenosafe- Innenhülle, allerdings doppelt so dick und mit einer verstärkenden Gewebeeinlage.

Auch Flüssigdünger, der sich heute in der Landwirtschaft immer mehr durchsetzt, gilt als wassergefährdende Flüssigkeit und muss sicher gelagert werden. Ob Stahltank mit Innenhülle oder großer Betonsilo, auch für diese Anforderungen hat fenotec  die spezielle Folie im Programm.

Das Angebot von Fenopreg

Fenopreg hat sich auf die Produktion von „Prepregs" spezialisiert. Das Besondere an diesen  Prepregs ist, dass sie maßgeschneidert sind - optimal für den Kunden hinsichtlich des individuellen Harzsystems, einer breiten Palette von Geweben/Gelegen und des zum Patent angemeldeten optimierten Zuschnitts. Produziert wird nach den Erfordernissen des Kunden, auf Wunsch werden  Prepregs auch in kleinen Mengen gefertigt.

     fenotec - fenopreg Produktanwendung
fenopreg Produktanwendung (Bildquelle)

Die Prepreg-Fabrikanlage

Die Prepreg-Fabrikanlage gehört zu den modernsten in Europa. In ihr  kann eine breite Palette von Geweben/ Gelegen mit verschiedensten Harzsystemen verwendet werden. Eine besondere Stärke ist der Zuschnitt des Materials: Durch ein weltweit zum Patent angemeldetes Verfahren kann fenopreg die zugeschnittenen Prepregs zum annähernd gleichen qm-Preis wie nicht zugeschnittene anbieten.

Bei der Qualitätssicherung lautet das Motto:  "Kontrolle durch stete Messung". Daher ist die Firma  an der Entwicklung neuer Technologien für die Online- Prozesskontrolle beteiligt. Diese neuen Kontrollinstrumente werden mit den bewährten Standard-Kontrolltechniken für fertige Prepregs kombiniert, so z. B. mit thermoanalytischen Verfahren.

http://www.fenopreg.com/

 

Früchte der FuE-Vernetzung

„Als ich vor einigen Jahren aus dem Westen kam und die fenotec in Beelitz übernahm,versuchte ich, hier so gut als möglich Fuß zu fassen. Aber erst durch den Kontakt zur Innoregio-Initiative FIRM lernte ich Unternehmer und Forscher kennen, die echte

Partner geworden sind. Heute bewegen wir gemeinsam erheblich mehr, als wir es vorher nebeneinander konnten", sagt Burkhard Staabs,Geschäftsführer der Fenotec GmbH Beelitz.

Im November 2004 hatte die Technische Fachhochschule Wildau mit vier Unternehmen aus Brandenburg und Sachsen Verträge zur Forschungskooperation unterzeichnet. Ziel war die Umwandlung von Kunststoffabfällen in hochwertige Materialien. Innerhalb von  zwei Jahre sollten „innovative Lösungen" entwickelt werden.  So sollten zum Beispiel aus PET-Getränkeflaschen und Weichschaum-Resten, die bei der Herstellung von Pkw-Sitzen anfallen, neue Materialien gewonnen werden. Sie sollten als spezielle Kunststoffbeschichtungen oder Flammschutzmittel, zur Erzeugung von Keramikschäumen und zum Bau von Flüssiggastanks verwendet werden.

Der Gesamtumfang der vereinbarten Forschungsprojekte, die maßgeblich in der TFH-Arbeitsgruppe von Professor Gerhard Behrendt durchgeführt wurde, betrug 1,6 Millionen Euro. Davon steuerten die Industriepartner - die Firmengruppe Drochow, Dreskon Ingenieurbüro und Vertriebsgesellschaft mbH Radebeul, FENOTEC GmbH Beelitz, Greibo-Chemie GmbH Velten - 800000 Euro bei. Weitere 800000 Euro kamen aus dem Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Die beteiligten Unternehmen gehörten zum Innovationsnetzwerk „Firm" der Landkreise Dahme-Spreewald und Oder-Spree, das als einer der Sieger im Regionalwettbewerb des Bundesministeriums gefördert wurde. TFH-Präsident Lásló Ungvári sagte bei der Vertragsunterzeichnung, Ziel sei es, „die Trends der regionalen Entwicklung frühzeitig zu erkennen und Angebote in Lehre, Forschung und Technologietransfer zu unterbreiten."

 

Erfolge der InnoRegio-Initiative FIRM

 

Auszug aus der Zeitschrift „Unternehmen Region" - Ausgabe Nr. 2/2005

„Wir Mittelständler können als kleine Fische doch nur im Schwarm etwas bewegen", sagt Burkhard Staabs, Geschäftsführer der Firma Fenotec in Beelitz, voller Überzeugung. Hinter ihm, in der Produktionshalle des Folienherstellers, 20 Kilometer südlich von Potsdam, prüfen Mitarbeiter riesige Hüllen aus Kunststofffolie, die in Öltanks als zweite Wand eingezogen werden. Die InnoRegio-Initiative FIRM, mit der Staabs gerade ein mögliches Nachfolgeprodukt für seinen Verkaufsschlager „fenosafe" entwickelt, ist für den Diplom-Physiker ein Netzwerk, in dem alle Partner profitieren: „Was wir hier zusammen machen, könnte keiner von uns alleine", weiß Staabs, der mit zwölf Mitarbeitern zwei Millionen Euro jährlich umsetzt. Und ohne staatliche Förderung wäre das InnoRegio-Projekt mit seinem 0,5-Millionen-Budget nicht machbar, sagt der Fenotec-Chef: „Betriebswirtschaftlich viel zu riskant. So ist immerhin die Hälfte finanziert."

Wenn allerdings die Grundlagenforschung Mitte 2006 abgeschlossen sein wird und anschließend die unternehmerische Entscheidung für das Produkt gefallen ist, sagt Burkhard Staabs, „dann geht es auch ohne Anschub von oben".

Das Produkt ist eine PUR-Direkt-Beschichtung für Flüssigkeitstanks. Die Besonderheit: Die Beschichtung besteht aus einem Recycling-Kunststoff, einem Polyol, das aus Produktionsabfällen, vor allem von Autositzen gewonnen wird. „Diese

Reste, bis zu zehn Prozent des Gesamtmaterials, werden bisher einfach verbrannt", weiß Christian Meyer, der Projektleiter bei Fenotec: „Und das bei den derzeitigen Rohöl-Preisen." Diese rein energetische Beseitigung soll dank FIRM bald der Vergangenheit angehören: „Die Pyromanen haben dann keine Chance mehr", sagt Kurt Erxleben, der Projektkoordinator in der InnoRegio-Geschäftsstelle in Wildau. Das chemische Recycling von PET- und PUR-Kunststoffen habe nichts mit dem klassischen „Downcycling" zu tun, an dessen Endpunkt die bekannten dunkelbraunen Pflanztröge stehen, betont Erxleben: „Wir schaffen Funktionswerkstoffe mit neuen Eigenschaften - aus Industrieabfällen." Am meisten versprechen sich die Projektmitglieder derzeit von einem neuen flammhemmenden Isolationsschaumstoff, der von Wissenschaftlern der Technischen Fachhochschule Wildau gemeinsam mit Ingenieuren verschiedener Netzwerk-Unternehmen entwickelt wurde.

 

Technologietransfer-Preis 2008 für Technologie zur Wiederverwertung von Reststoffen der Kunststoffproduktion

Beim 7. Technologietransfer-Tages Berlin-Brandenburg am 11. Juni 2008 in Potsdam wurde einer der drei mit jeweils 3.000 Euro dotierten Technologietransfer-Preise der Technologie Stiftung Brandenburg an ein internationales Unternehmensnetzwerk vergeben, das gemeinsam mit einem Wissenschaftlerteam um den TFH-Hochschullehrer Prof. Dr. Gerhardt Behrendt ein großtechnisches Verfahren entwickelt hat, um aus Reststoffen der Kunststoffproduktion hochwertige Isolationsmaterialien für unterschiedliche Anwendungszwecke herzustellen.
Herzstück ist die Umwandlung von PET-Reststoffen in so genannte "Aromatische Polyesteralkohole" (APP). Die aus APP erzeugten neuen Produkte kommen unter anderem in der Wärmedämmung an Gebäuden, in Kühlhäusern sowie bei der Ummantelung von Heiztrassen oder Ölpipelines zum Einsatz. Die Herstellung solcher Materialien nach der an der TFH Wildau entwickelten Technologie ist gegenüber den bisher am Markt befindlichen Verfahren deutlich kostengünstiger.

Die Leistung des ausgezeichneten internationalen Unternehmensnetzwerkes bestand darin, den Produktionsprozess an die Maßstäbe der industriellen Produktion anzupassen und somit eine Jahreskapazität von 30.000 t zu erreichen.

Das Bemerkenswerte an diesem Produktionsprozess ist, dass hierbei Reststoffe verwertet werden, die andernfalls kostenpflichtig entsorgt werden müssten. Damit werden Ressourcen und Umwelt geschont. Zugleich werden aus diesen PET - Reststoffen hochwertige Produkte hergestellt und das bei deutlich niedrigeren Herstellungskosten. Der Produktionsprozess ist so variabel, dass die Unternehmen aus dem Netzwerk kundenspezifische Produkte anbieten können.

An dem  internationalen Netzwerk "Aromatische Polyesteralkohole - APP" sind beteiligt:

- PETOPUR GmbH (Schwarzheide)
- Recyclit GmbH (Wildau)
- fenotec GmbH (Beelitz), Burkhard Staabs
- Technische Fachhochschule Wildau, Dr. Michael Herzog

 

Kontakt:

Dipl. Phys. Burkhard Staabs
fenotec GmbH
Im Schäwe 19
14547 Beelitz
Tel.: 033204 - 394-0
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