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Fachkräftesicherung von hohem Stellenwert

09.04.2010

IHK-Umfrage: Unternehmen reagieren auf Demografiefalle

Trotz der Wirtschaftskrise räumen viele Berliner Unternehmen der Fachkräftesicherung einen hohen Stellenwert ein. Das geht aus einer IHK-Umfrage Anfang dieses Jahres hervor. Vor dem Hintergrund weiter sinkender Schulabgängerzahlen und des drohenden Fachkräftemangels wollen 71 Prozent der Unternehmen in diesem Jahr ihr Ausbildungsengagement konstant halten oder es sogar steigern.

Zudem planen in diesem Jahr 40 Prozent der befragten Unternehmen, den Großteil (75 bis 100 Prozent) ihrer neu ausgebildeten Fachkräfte in die Stammbelegschaft zu übernehmen. Dabei spielt bei der Übernahme von Auszubildenden das Argument einer guten fachlichen Ausbildung eine wichtige Rolle. Rund 64 Prozent der Betriebe halten dies für einen zentralen Aspekt, so ein Ergebnis der Umfrage.

„Das Thema Fachkräftesicherung ist in den Unternehmen angekommen und scheint in vielen Fällen die Personalpolitik zu bestimmen", erklärte heute der Geschäftsführer Aus- und Weiterbildung der IHK Berlin, Christoph von Knobelsdorff. Denn 61 Prozent der Unternehmen hätten außerdem angegeben, ungeachtet der wirtschaftlichen Entwicklung auf gleichbleibendem Niveau in Weiterbildungsmaßnahmen für ihre Mitarbeiter zu investieren. Rund 30 Prozent planten sogar höhere Investitionen in Weiterbildung.

Trotz Wirtschaftskrise konnte 2009 fast jedes vierte Unternehmen (24 Prozent) nicht alle angebotenen Ausbildungsplätze besetzen (2007: 17 Prozent), da z.B. keine geeigneten Bewerbungen vorlagen (62 Prozent) oder der Ausbildungsplatz nicht angetreten wurde (27 Prozent). „Die „demografische Zeitenwende" hat stattgefunden, wie von Knobelsdorff betonte. Künftig seien nicht mehr Ausbildungsplätze, sondern geeignete Bewerber knapp.

Das größte Ausbildungshemmnis war im vergangenen Jahr mit 71 Prozent erneut die mangelnde Ausbildungsreife der Schulabgängerinnen und Schulabgänger. Im Rahmen der Ausbildung bieten daher viele Unternehmen, die Wissenslücken bei den Jugendlichen feststellen, Möglichkeiten der Nachqualifizierung an, um die Jugendlichen für die Ausbildung fit zu machen: 61 Prozent der befragten Unternehmen, die eine mangelnde Ausbildungsreife erkennen, organisieren Nachhilfe im Betrieb. Auch die ausbildungsbegleitenden Hilfen (abH) der Arbeitsagenturen werden rege genutzt (24 Prozent). Andere Unternehmen (15 Prozent) helfen, die Ausbildungsreife schon vor Beginn der Ausbildung zu verbessern. Sie ermöglichen Schülern beispielsweise über einen längeren Zeitraum hinweg Praktika im Betrieb.

An der Unternehmensbefragung der IHK Berlin beteiligten sich 221 Berliner Unternehmen. Das Stimmungsbild in der Bundeshauptstadt entspricht in den Grundzügen dem Bundestrend. Der DIHK hat die Unternehmen in der Zeit vom 3. bis 19. Februar 2010 zur Ausbildungsentwicklung befragt. Bundesweit beteiligten sich 15.333 Unternehmen an der Online-Umfrage.

Presseinformation der IHK Berlin vom 8. April - auch hier  zu lesen

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