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Berliner Innovationen auf der Hannover Messe

07.04.2011

 

Forschung und Innovation aus Berlin auf der Hannover Messe


Exponate am Stand des Forschungsmarktes


Wer die Hannover Messe von Norden erreicht, betritt zuerst die Halle 2, in der sich die meisten wissenschaftlichen Aussteller versammelt haben. Eine logische Position, denn am Anfang der Wertschöpfungskette der industriellen Produktion stehen die kreativen Etappen von Forschung und Innovation. Hier präsentiert auch der Forschungsmarkt Berlin-Brandenburg (Halle 2 Stand A30) seine Exponate aus Hochschulen und Forschungsinstituten, in einigen Fällen auch bereits mit Produktumsetzungen durch innovative Gründerfirmen. Nach längerer Pause ist der Forschungsmarkt der Hauptstadtregion 2011 nun zum zweiten Mal auf der weltgrößten Industriemesse vertreten.

TRIFENSE GmbH bietet

Einen selbstlernenden Netzwerkschutz gegen Hackerangriffe hat die TU-Ausgründung TRIFENSE GmbH entwickelt. Das junge Unternehmen, das auf der CeBIT 2011 als Hauptpreisträger des Gründerwettbewerbs - IKT Innovativ des BMWi ausgezeichnet wurde, zeigt auf dem Stand des Forschungsmarktes seine innovativen Lösungen zur Abwehr von so genannten „Zero-Day"- Hackerangriffen in Multi-Gigabit-Netzwerken und sicherheitskritischen IT-Infrastrukturen in der Industrieautomation.
Dabei geht es nicht um konventionelle Virenabwehr, wie sie heute für jeden PC zur Grundausstattung gehören, sondern im Mittelpunkt steht die Abwehr von Cyberattacken der höchsten Gefahrenklasse, so genannter „Exploits", die sogar konventionelle Firewalls überwinden können. Gefährdet sind hier vor allem kritische Infrastruktionen wie Energieversorgung und öffentlicher Verkehr wie auch die weit verzweigten IT-Systeme großer Firmen.

Die TRIFENSE Sicherheitslösungen basieren auf hardware-optimierten maschinellen Lernverfahren, die den Einsatz in Multi-Gigabit-Netzwerken ermöglichen. Diese innovative Technologie erlaubt die eigenständige und zuverlässige Erkennung von Zero-Day-Angriffen sowie polymorpher Varianten bekannter Angriffe in Echtzeit. So kann ein effektiver Schutz gegen gezielt auf ein Unternehmen angepasste Angriffe gewährleistet werden.

Als Spin-Off der Technischen Universität Berlin besteht eine enge Kooperation bei wissenschaftlicher Grundlagenforschung und Entwicklung innovativer Methoden. Die TRIFENSE GmbH verfügt damit über fundierte theoretische und praktische Expertise auf den Gebieten der IT-Sicherheit und Datenanalyse. "Unsere Pilotanwendung ist jetzt fertig, nun brauchen wir einen Pilotkunden, um die Technik weiter zu entwickeln", erklärt Patrick Düssel, einer der drei Gründer. Eine halbe bis eine Million Euro werden benötigt, um die Defense-Technik in der nächsten Phase zu verbessern, dann in enger Kooperation mit dem ersten Anwendungskunden.

Große Unterstützung hat das im vergangenen Jahr gegründete Unternehmen durch ihre Heimat-Uni, die TU Berlin erfahren. "An der TU gibt es einen sehr guten Gründerservice. Der hat uns sehr geholfen", berichtet Düssel. Auch in Richtung Weiterbildung und Kontakt mit Investoren. Diese Flankierung erhielt die TRIFENSE GmbH auch vom Businessplan-Wettbewerb Berlin-Brandenburg, in dessen jüngster Runde das IT-Startup ebenfalls eine Auszeichnung gewonne hat.

 InnoNet-Projekt »ActiveClamp«

Die Entwicklung eines aktiven Spannsystems zur hochpräzisen Kompensation von Winkelfehlern bei der Positionierung von Präzisionsbauteilen in Werkzeugmaschinen ist Teil des Projektes und wurde am IPK in Berlin bearbeitet. Der im Projekt entstandene Prototyp ist in der Lage, Winkelfehler von ± 10 mrad mit einer Auflösung von 0,002 mrad zu kompensieren. Die Werkstücke werden über ein pneumatisch betriebenes Nullpunktspannsystem aufgenommen. Für den Winkelfehlerausgleich sind hochgenaue Piezomotoren im Einsatz. Zur Positionsregelung werden kapazitive Sensoren mit einer Auflösung von 20 nm genutzt. Bei diesen hohen Präzisionsanforderungen können aufgrund des Stick-Slip Effektes keine konventionellen Gelenke eingesetzt werden. Daher wurden Festkörpergelenke entworfen, bei denen selbst bei kleinen Bewegungen keine Haftreibung auftritt.

 

Bondus energies optimiert den Energieverbrauch

Am Stand des Forschungsmarktes stellt die junge Firma Bondus energies, eine Ausgründung aus der TU Berlin, ihre neue Internet-Plattform vor, mit der sich der Energieverbrauch in Gebäuden realitätsgerechter berechnen läßt, womit sich zum Teil erhebliche Einsparungen erzielen lassen. Das Unternehmen wurde 2010 von drei Absolventen der TU Berlin gegründet.

„Effizienter Energieverbrauch bedeutet sinkende Kosten und schafft einen Mehrwert für die Umwelt", sagt Bondus-Geschäftsführerin Valessa Molinari. Dadurch biete der Energiemarkt derzeit „die seltene Chance, gleichzeitig zu sparen und nachhaltig zum Nutzen der Umwelt zu wirtschaften". Dennoch werden ihrer Einschätzung nach unzählige Einsparpotenziale noch nicht genutzt. So seien in den Wohngebäuden die Anlagen zur Wärmeerzeugung und dem Stromverbrauch „fast immer zu groß ausgelegt". Die Überdimensionierung komme vor allem durch das Sicherheitsdenken der Gebäudetechniker zustande. Sie gehen in ihren Auslegungsberechnungen zum Beispiel davon aus, dass am kältesten Tag des Jahres alle Familien eines Mietshauses zur gleichen Zeit ein warmes Vollbad nehmen. Nach diesen Extremwerten werden die technischen Anlagen ausgelegt, obwohl ein solcher Fall praktisch nie eintritt.

Auf Grundlage der Software von Bondus energies kann der Nutzer mit wenigen Angaben selbst berechnen, ob sein Energieverbrauch zu hoch ist. Die Werte lassen sich von einem Einfamilienhaus bis zu einer Wohnanlage mit 40 Mietparteien berechnen. Das Ergebnis kann variieren, je nach der generellen Präferenz, die angestrebt wird: ob in erster Linie ein wirtschaftlich günstiger Betrieb, die verstärkte Förderung erneuerbarer Energien oder das Ziel einer „energetischen Autarkie" mit einem hohen Grad an Selbstversorgung. Die Prognosen simulieren den Betrieb des Energiesystems über den Verlauf eines Jahres. „Das System ist auf Herz und Nieren getestet worden", erklärt Valessa Molinari. So wurde in einem Testlauf für ein mit Holzpellets beheiztes Haus in Dresden ermittelt, dass anstelle der vorhandenen 98-kW-Heizung eine Kapazität von 48 kW bei ungeschmälertem Wohnkomfort völlig ausreichend ist. Im vergangenen Jahr wurde die Plattform mit der Bezeichnung „Energiepilot" (http://www.energiepilot.de/) mit dem IKT-Innovationspreis ausgezeichnet.

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08.04.2011
Elektronik trifft Produktionstechnik
Berliner Firmen am Gemeinschaftsstand Industrieautomatisierung auf der Hannover Messe

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07.04.2011
CryoSnow GmbH gewinnt Industriepreis
Auszeichnung auf Hannover Messe für mobiles CO2-Schneestrahlgerät

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07.04.2011
Grundlage für Durchbruch des Virtuellen Kraftwerks
Vattenfall stellt technischen Anlagenstandard VHP-Ready auf der Hannover Messe vor

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07.04.2011
DIN auf der Hannover Messe
Deutsches Institut für Normung stellte Ergebnisse seiner Arbeit im Jahr 2010 vor

http://www.innomonitor.de/index.php?id=132&be=2477



 

06.04.2011
Brandenburg-Tag auf der Hannovermesse
Schwerpunkt Erneuerbare Energien

http://www.innomonitor.de/index.php?id=132&be=2469


 

05.04.2011
Berliner Industriedesign auf der Hannover Messe 2011
Projekt ID_Berlin | Industrial Design Competence stellt sich vor

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04.04.2011
Smart Grids beflügeln Wachstumserwartungen
Neue VDE-Studie auf der Hannover Messe vorgestellt

http://www.innomonitor.de/index.php?id=132&be=2475

 

  

02.04.2011
Hauptstadtregion auf der Hannover Messe2011
Neuer Innovationsverbund Energietechnik stellt erstmals aus

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31.03.2011
Bionik - ein Publikumsmagnet auf der Hannover Messe
TU Berlin ScienceMarketing betreut Bionik-Stand im 10. Jahr

http://www.innomonitor.de/index.php?id=132&be=2454


 

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