Zum Seitenanfang Druckversion  

3. Brandenburger Fahrradkonferenz

17.11.2011

16.11.2011 - PE auch hier zu lesen

Fahrradland im märkischen Sand - Platz 4 unter den Top Ten: 3. Brandenburger Fahrradkonferenz

Pressemitteilung

Das Fahrradland Brandenburg steht im Mittelpunkt der 3. Fachkonferenz zum Fahrradverkehr, zu der Verkehrsminister Jörg Vogelsänger heute nach Kleinmachnow eingeladen hat. Unter dem Konferenzthema „Radverkehr und Radtourismus fördern - gemeinsam die Zukunft des Fahrradlandes Brandenburg gestalten" diskutieren Fachleute aus mehreren Bundesländern Herausforderungen und Chancen dieses umweltfreundlichen Verkehrsmittels.

„Erfolgreiche Marketingmaßnahmen und eine gute Radinfrastruktur", so Minister Vogelsänger, „entlang der Radwege haben dazu beigetragen, dass Radfahren in Brandenburg immer beliebter wird. Heute liegt Brandenburg auf Platz 4 der Top Ten der beliebtesten Radreisegebiete in Deutschland."

Der brandenburgische Landtag hat am 7. Oktober 2010 die Landesregierung aufgefordert, den Radverkehr und Radtourismus zu fördern sowie den Bau, die Beschilderung, die Pflege und Erhaltung von Radwegen zu verbessern.

Auch mit Blick auf das Radwegenetz gilt der Grundsatz, dass der Erhalt Vorrang vor Neubau hat. Der ermittelte Erhaltungsstau für Radwege an Bundesstraßen liegt bei 6,1 Millionen Euro, an Landesstraßen bei 6,7 Millionen Euro. Neubaumaßnahmen an Bundes- und Landesstraßen werden im Rahmen der Bauprogramme Radwege 2011-2015 auf Grundlage der Bedarfslisten und der Haushaltsmittelverfügbarkeit realisiert.

Aktuell enthalten diese Bauprogramme 130 Vorhaben mit 330 Kilometern Gesamtlänge beziehungsweise in einem Finanzvolumen in Höhe von 13 Millionen Euro im Jahr.

Vorrang haben Projekte zur Verbesserung der Verkehrssicherheit durch stra-ßenbegleitende Radwege, benutzungspflichtige Radwege in Abstimmung mit den Verkehrsbehörden, Lückenschlüsse von touristischen Fernradwegen und die Verzahnung von touristischen und straßenbegleitenden Radwegen sowie die Schul- und Spielwegsicherung.

Die Mittelreduzierung im Landeshaushalt werden sich in den kommenden Jahren auch auf den Radwegebau an Landesstraßen auswirken.

Von derzeit durchschnittlich sechs bis sieben Millionen Euro, die hierfür zur Verfügung stehen, wird die Summe nach 2014 auf 2,5 Millionen im Jahr sinken.

Da der Bund auch eine Mittelreduzierung für Radwege an Bundesstraßen ab 2012 angekündigt hat - bundesweit von 80 auf 60 Millionen Euro im Jahr - wird sich die Situation weiter verschärfen.

Straßenbegleitende Radwege

Im Land Brandenburg gab es 2010 an Bundes- und Landesstraßen 1.829 Kilometer Radwege. Davon entfallen 915 Kilometer straßenbegleitende Radwege auf Bundes- und 914 Kilometer auf Landesstraßen. Berücksichtigt sind dabei sowohl inner- als auch außerörtliche Abschnitte.

Insgesamt wurden von 1995 bis 2010 rund 107 Millionen Euro in Radwege an Bundesstraßen sowie 60,5 Millionen Euro in Radwege an Landesstraßen in Brandenburg investiert.

Die Kosten sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Waren in den Neunzigerjahren noch Kostenansätze in Höhe von rund 45.000 Euro je Kilometer Radweg ausreichend, ab 2006 rund 90.000 Euro je Kilometer, so müssen heute durchschnittlich 160.000 bis 180.000 Euro pro Kilometer kalkuliert werden.

Radwege in kommunaler Baulast

Im Rahmen der Förderung des kommunalen Straßenbaus konnten im Zeitraum von 1995 bis 2010 insgesamt 109 Kilometer Radwege neu gebaut werden. Dafür wurden rund 15 Millionen Euro investiert. Die Investition wurde zu 75 Prozent über den Kommunalen Radwegebau im Rahmen des so genannten Entflechtungsgesetzes gefördert. Insgesamt wurden rund 12,3 Millionen Euro ausgereicht. Die verbleibenden 25 Prozent wurden durch die Kommunen beigesteuert.

Darüber hinaus wurden kommunale Radwege durch die Kommunen selbst ge-plant, gebaut und finanziert. Hierzu liegen keine vollständigen Längenstatistiken vor.

Touristisches Radroutennetz

Das Land Brandenburg verfügte 2010 über ein touristisches Radroutennetz von rund 11.600 Kilometern Länge. Dies ergibt sich aus der Summe der landesweit ausgewiesenen Einzeltouren. Bestandteil dieses Netzes sind größtenteils kommunale Radwege unterschiedlicher Bauart sowie abschnittsweise straßenbe-gleitende Allwetterradwege an Bundes- und Landesstraßen, land- und forstwirtschaftliche Wege, Betriebswege an Wasserstraßen, aber auch Streckenabschnitte über meist wenig befahrene Straßen.

Aktuell umfasst das touristische Radroutennetz in Brandenburg 20 Radfernwege und 23 überregionale Radrouten. Die längste Radfernroute ist die „Tour Brandenburg" mit rund 1.100 Kilometern, die damit auch der längste, durchgehend beschilderte Radweg Deutschlands ist.

Die tatsächliche Wegelänge regionaler und überregionaler touristischer Radrouten beträgt 6.800 Kilometer, da bestimmte Radwegeabschnitte mit mehreren Radrouten belegt werden.

Zusätzlich ist das brandenburgische Radwegenetz an die Nachbarbundesländer sowie an Polen und die Tschechien angebunden. Einige Radfernwege bilden zudem wichtige Etappen für das Radnetz Deutschland mit seinen D-Routen 3/10/11 und 12 sowie für die EuroVelo-Routen 2 und 7.

Aktueller Stand der Radverkehrsanteile

Im Vergleich der deutschen Flächenländer liegt Brandenburg mit 13 Prozent Fahrradnutzung im oberen Bereich. Lediglich Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein haben mit 15 Prozent einen noch höheren Anteil. Alle anderen Flächenländer liegen teilweise deutlich darunter.

Mit diesen 13 Prozent liegt der Radverkehr sogar deutlich über dem ÖPNV-Anteil in Höhe von 9 Prozent und nimmt somit im Umweltverbund schon heute in Brandenburg eine herausragende Stellung ein.

Zum Seitenanfang Druckversion   Zum Seitenanfang  Zum Seitenanfang 
oben