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Empfehlungen der Clusterkonferenz Energietechnik

28.12.2011

Empfehlungen der Clusterkonferenz Energietechnik

Workshops zu Wind, Bioenergie, Solar, Effizienz, Kraftwerken und Netze

 

Die Clusterkonferenz Energietechnik Berlin-Brandenburg fand am 13. Dezember 2011 von 8:30 bis 16:00 Uhr im Inselhotel Potsdam-Hermannswerder statt. An ihr nahmen weit über 200 Unternehmer, Wissenschaftler, Politik- und Verbändevertreter teil. (10) Mit der Konferenz  wurde die Phase der Bestandsaufnahme für das neue Cluster abgeschlossen. Vorangegangen waren fünf Handlungsfeld-Konferenzen zu einzelnen Teilthemen der Energietechnik wie beispielsweise Solar, Biomasse oder Turbomaschinen. Auf der Clusterkonferenz wurden deren Ergebnisse vorgestellt und mit den Akteuren aus Wirtschaft und Wissenschaft diskutiert.

Clustermanager Dr. Dietmar Laß berichtete über die Arbeit des ersten Jahres und über das geplante weitere Vorgehen zur Entwicklung des Masterplans Energietechnik Berlin-Brandenburg. (1) In insgesamt 6 Workshops diskutierten die Clusterakteure über gemeinsame Maßnahmen in den Bereichen Windenergie, Bioenergie, Solarenergie, Energieeffizienztechnologien, Turbomaschinen und Kraftwerkstechnik sowie Energienetze, -speicher/E-Mobilität. (2)  Dazu wurden die Ergebnisse der jeweiligen Handlungsfeldkonferenzen aufgegriffen und zu konkreten Maßnahmen verdichtet (3).

In der Energietechnikbranche Berlin-Brandenburg sind insgesamt sind rund 47.000 Beschäftigte tätig. Als besondere Merkmale der Energieregion gelten die fünf am Standort ansässigen Turbomaschinenhersteller, die geschlossene Wertschöpfungskette bei den Solarunternehmen sowie die europaweit führenden Übertragungs- und Verteilnetzbetreiber.  Mit der weiteren  Anpassung der erneuerbaren Energien an die Wärme- und Stromversorgungsnetze  will sich die deutsche Hauptstadtregion zu einer Modellregion der Energiewende aufstellen. Man wolle zu einem der innovativsten energietechnischen Standorte in Europa werden.

Der Dialog mit allen Clusterakteuren wird bis Ende Januar 2012 fortgeführt. Die handlungsfeldübergreifenden und -spezifischen Maßnahmen finden dann Eingang in den Masterplan Energietechnik Berlin-Brandenburg. Die Fertigstellung des Masterplans ist für das erste Halbjahr 2012 vorgesehen.

Die Präsentationen zur Veranstaltung können unter zab-energie.de abgerufen werden.

Eine erste Zusammenfassung der handlungsfeldspezifischen Workshops steht auf der Dialog-Plattform http://www.energiecluster-bb.de zur Verfügung. Dort können Interessierte außerdem die Maßnahmenvorschläge aus der Clusterkonferenz ansehen, kommentieren und bei Bedarf weitere Ideen einbringen. Anfang Januar 2012 soll eine ausführliche Dokumentation der Clusterkonferenz auf der Dialog-Plattform zur Verfügung stehen.

Das Cluster Energietechnik Berlin-Brandenburg hat sich am 17. Januar 2011 konstituiert. Es  ist Teil der Gemeinsamen Innovationsstrategie der Länder Berlin und Brandenburg (innoBB). Federführend im Clustermanagement für beide Länder ist die ZukunftsAgentur Brandenburg.

Sprecher des länderübergreifenden Clusters Energietechnik Berlin-Brandenburg ist Prof. Dr. Reinhard F. Hüttl. Er ist unter anderem Wissenschaftlicher Vorstand und Sprecher des Vorstandes des Helmholtz-Zentrums Potsdam Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ.

Im Workshop Bioenergie (4) mit 22 Teilnehmern aus Wissenschaft, Industrie und Vertretern regionaler Verbänden und Netzwerken wurden 8 Maßnahmenempfehlungen für die  Bioenergiebranche in der Region präsentiert. Sie wurden  auf 4 Top-Maßnahmen priorisiert. Darunter die Schaffung einer Übersicht zur Branche und den bestehenden F&E-Kompetenzen (F&E-Themen, die in den letzten 5-10 Jahren in der Region bearbeitet wurden einschl. der Ergebnisse) sowie Themenkreise zu festen, flüssigen und gasförmigen Brennstoffen zu initiieren, welche sich auf die Umsetzungsprobleme in der Region fokussieren sollen. Vorgeschlagen wurde auch eine Kaskadennutzung von Biomasse/Bioraffinerie, Bioverfahrenstechnik, Biogasanlagen/Energiehöfe, angepasste Nutzung v. Bioenergie an großstädtische Bedingungen, Algenforschung, Kurzumtriebsplantagen/Stecklingsproduktion.

Im Workshop Energieeffizienztechnologien (5) mit ca. 25 Teilnehmern wurden die 9 Maßnahmen vorgestellt, die bei der Vorauswahl durch das Clustermanagement als branchenspezifisch und (kurzfristig) umsetzbar identifiziert wurden sowie einen langfristigen (technologischen) Nutzen für die Branche/das Cluster aufweisen. Darunter der Vorschlag, Leuchtturmprojekte zu identifizieren und öffentlichkeitswirksam zu kommunizieren. Zum Abschluss konnten die Teilnehmer die Maßnahmen durch Punktevergabe priorisieren - mit dem Ergebnis, dass zum einen die Informationsgrundlage verbessert werden sollte (z.B. durch die Erstellung einer Branchenübersicht), zum anderen Themenkreise zu speziellen Technologiethemen eingerichtet werden sollten (z.B. zum Thema Kraft-Wärme-Kopplung).

Der Workshop Energienetze und -speicher/ E-Mobilität (6) war mit 50 Teilnehmern stark frequentiert, was die Wichtigkeit dieses Themenfeldes für die Clusterakteure widerspiegelt. Vorgestellt wurden 8 Maßnahmen, darunter die Erstellung einer Untersuchung „Technologische Komponenten & regionale Unternehmenskompetenzen im zukünftigen Energienetz  Berlin-Brandenburg", einen Expertendialog Systemintegration  sowie eine Themeninitiative „Power-to-Gas".  Im Ergebnis wurde von den Teilnehmern klar adressiert, dass in erster Linie das Handlungsfeld klarer hinsichtlich bereits bestehender Aktivitäten, Initiativen, Projekte und Akteure zu strukturieren ist. Nur so können Themen identifiziert, adressiert und bearbeitet werden sowie eine zielgerichtete Vernetzung und Bündelung der Kräfte erfolgen. An Themen wurden genannt: Vorschläge: MSR, Leistungselektronik, Netzschutzkonzepte (Lastflussumkehr), Herausforderungen an das Verteilnetz, H2 im Erdgasnetz - Abrechnungssystem (Brennwert, Volumen), schwefelfreie Odorierung, Energiespeichertechniken und -konzepte.

Im  Workshop Solarenergie (7) mit rund 20 Teilnehmern wurden 13 Maßnahmenempfehlungen präsentiert. Im Ergebnis wurden zwei gebündelte Hauptmaßnahmen mit höchster Priorität eingestuft und detailliert diskutiert: "Geschäftsmodelle für die Zukunft gemeinsam mit Wissenschaft und Wirtschaft entwickeln" (beinhaltet Maßnahmen: Themenkreise/Innovationsworkshops PV-Systemtechnik, Speicherung und Netzintegration, BIPV) und "Vernetzung mit der Politik - Entwicklung einer länderübergreifenden Position" , um bestimmte, über die gesamte Branche hinweg relevante Themen platzieren zu können (1. Schritt Themenfindung evtl. in Arbeitsgruppen). Keine Priorität fand der Vorschlag zur Erarbeitung eines Solarflächenverzeichnisses (BE-BB) zur Ausschreibung aller geeigneten öffentlichen Dächer und Flächen in Berlin und Brandenburg für solare Anwendungen.

Der Workshop Turbomaschinen und Kraftwerkstechnik (8) diskutierte  mit ca. 20 regionalen Akteuren aus Industrie, Wissenschaft und Verbänden 7 Kernmaßnahmen.  Insbesondere der Innovationsworkshop für F&E Themen, aber auch der Vorschlag zur Bündelung der regionalen Kernkompetenzen und Identifizierung neuer Finanzierungskonzepte wurden mit einer hohen Umsetzungsrelevanz eingestuft. Vorgeschlagen war hier ein branchenbezogener Expertendialog u.a. mit Turbomaschinen- und Kraftwerksakteuren: Zusammenführung Industrie-KMU-Forschung (z. B. über Vorträge KMU und Forschung) durch Innovationsworkshops der Industrieunternehmen mit regionalen Akteuren zu spezifischen technologischen Fragestellungen.

Weitere Maßnahmen mit hoher Priorität sind: Ausbildung und Übersicht der regionalen Forschungskompetenzen (Webseite oder Veranstaltungen mit entsprechenden Forschungseinrichtungen und Universitäten).  Diese Maßnahmen ergänzen sich um weitere Maßnahmen mit mittlerer Priorität: gemeinsamer öffentlicher Auftritt, Netzwerkbildung, Unterstützung und Ausbau der MRO Konferenz um weitere TuK Themen.

Am Workshop Windenergie (9) nahmen ca. 20 Clusterakteure teil, welche zum Teil bereits im Vorfeld der Konferenz eingebunden waren. Insgesamt wurden acht Maßnahmenvorschläge präsentiert und ein weiterer Vorschlag von den Clusterakteuren aufgenommen (Leitprojekte identifizieren und kommunizieren). Vier Maßnahmen wurden von den Clusterakteuren mit der "höchsten Priorität" ausgewählt (z.B. Themenkreise zu jeweils speziellen Technologiethemen wie Flügelmaterialien und Fertigungstechniken, Schwingungstechniken, Kleinwindanlagen(-systeme), Offshore, Repowering, Wartung/Service-u.a. Qualitätsnachweis von herstellerunabhängiger Serviceangebote.

(MR)

(1)  http://www.zab-energie.de/files/documents/Clusterkonferenz_Energietechnik_ZAB_Dr.Lass_Eingangspraesentation.pdf

(2) http://www.zab-energie.de/files/documents/Clusterkonferenz_Energietechnik_ZAB_TSB_Workshop-Einfuehrung.pdf

(3) http://energiecluster-bb.de/?page_id=72

(4) http://energiecluster-bb.de/?page_id=1685

(5)  http://energiecluster-bb.de/?page_id=1687

(6) http://energiecluster-bb.de/?page_id=1689

 

(7) http://energiecluster-bb.de/?page_id=1691

(8) http://energiecluster-bb.de/?page_id=1693

(9)  http://energiecluster-bb.de/?page_id=1695

 

(10)  13.12.2011: Startschuss für Masterplan - Cluster-Konferenz Energietechnik Berlin-Brandenburg  - http://www.innomonitor.de/index.php?id=132&be=3071

 

20.09.2011
Handlungsfeldkonferenz Energieeffizienz
Vorbereitung für den Masterplan Energietechnik  - http://www.innomonitor.de/index.php?id=132&be=2900

16.08.2011
Handlungsfeldkonferenz Solarenergie
Die Zukunft der Solarindustrie in der Hauptstadtregion  - http://www.innomonitor.de/index.php?id=132&be=2815

04.07.2011
Handlungsfeldkonferenz Turbomaschinen und Kraftwerkstechnik
Masterplan Energietechnik wird bis zum ersten Halbjahr 2012 erstellt  - http://www.innomonitor.de/index.php?id=132&be=2748

 

UN3050

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