Zum Seitenanfang Druckversion  

Schwächelnde Spitze

19.06.2015

Schwächelnde Spitze

Die Max Planck-Gesellschaft tagt in Berlin

Zwei Tage kommt die  Max-Planck-Gesellschaft zu ihrer Jahrestagung zusammen, diesmal in Berlin. Das Harnack-Haus in Dahlem ist schön und teuer renoviert,  hier werden die meisten Sitzungen abgehalten, auch das Treffen der Jungforscher  (1). Am Donnerstag-Abend dann mit der Festversammlung in der Orangerie des Charlottenburger Schlosse das große Finale. MPG-Stratmann hält eine forschungspolitische Rede zur Fortsetzung der Exzellenz-Initiative. Bundesforschungsministerin Wanka konnotiert dies von politischer Seite. Chemie-Nobelpreisträger Hell schildert im Gespräch mit Wissenschaftsjournalist Yogeshwar, wie Exzellenz in der wissenschaftlichen Praxis zustande kommt.

Die Rede Stratmanns ist ein Statement auch mit dem,  was sie nicht enthält. Lautstarken und teilweise militanten Gruppen nachzugeben, sei „das Ende der Wissenschaftsfreiheit", sagte Wanka zum Konflikt in Tübingen und bekommt Applaus. Hier haben Forschung und Gesellschaft ein Problem, das eine individuelle Konsequenz, aber keine Lösung gefunden hat. Kein Wort  des MPG-Präsidenten dazu. Er will nur die wissenschaftliche Exzellenz thematisieren.

 

Strahlende Forschungspolitiker: Wanka, Stock, Stratmann (MR)

Wie Vorgänger Gruss arbeitet Stratmann gerne mit Datengrafiken. Wurde indes vordem visualisiert, wie gut Max Plack an die führenden Hotspots der Weltwissenschaft  aufgeschlossen hat,  liefern nun die Tabellen den empirischen Beleg:   „Deutschland schwächelt an der Spitze" (Stratmann). Verglichen wird Deutschland mit den USA. Großbritannien und den Niederlanden. Die Exzellenzinitiative habe in den letzten zehn Jahren eine Trendumkehr bewirkt. Dennoch müsse dieser Kurs beibehalten werden - aber wie? Nur Spitze statt Breite?   Entgegen früheren Äußerungen aus der MPG, wonach nationale und internationale Spitzenleistungen nur durch Konzentration auf  Cluster und  Rückzug aus der Fläche/Provinz zu erreichen sei, stellt Stratmann die verteilte föderale Landkarte Deutschlands  als forschungspolitischen Pluspunkt dar.  In Verbindung mit den Universitäten, vor allem den exzellente, könnten die Max Planck Schools als vernetzte Talentschmieden fungieren.

(Text wird noch ergänzt)

 

Manfred Ronzheimer

 

(1) http://www.mpg.de/9274685/preistraeger-broschuere-2014.pdf

Zum Seitenanfang Druckversion   Zum Seitenanfang  Zum Seitenanfang 
oben