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Mehr Tempo bei 5G

13.03.2016

Mehr Tempo bei 5G

VDE zur CeBIT 2016: Technologiepolitische Weichen jetzt stellen


Der zukünftige Kommunikationsstandard 5G (5. Generation des Mobilfunks) wird die Alltagswelt und Wirtschaft epochal verändern. Als erstes vorausschauendes Netz, das selbstständig steuern und regeln kann, ermöglicht es jederzeit und überall die Echtzeit-Vernetzung von Milliarden von Endgeräten. 5G ermöglicht eine Vielzahl neuer Anwendungen, die heute noch undenkbar sind, mit enorm wirtschaftlichem Potenzial. So prognostiziert McKinsey für das Internet der Dinge bis 2025 ein Marktpotenzial von rund 11 Billionen Dollar und damit mehr als ein Zehntel der globalen Wirtschaftsleistung.

Deutschlands Chancen, die Entwicklung von 5G maßgeblich mitzubestimmen, stehen günstig dank einer guten Forschungs- und Normungsposition, dank der Stärken im System-Know-how, der Innovationskraft mittelständischer „Hidden Champions“ und einer ausgeprägten Kompetenz im Bereich Sicherheit und Zuverlässigkeit. Trotz dieser Stärken droht Deutschland im Innovationswettlauf zurückzufallen, warnte der Technologieverband VDE am 14. März 2016 auf der CeBIT. Denn in Ländern wie Südkorea, China und den USA würden bereits mit zum Teil massiver staatlicher Unterstützung Testläufe für 5G gestartet.


https://www.vde.com/image/818236/page-info/747/374/1/podium-pk-cebit-2016.jpg


 

Foto: Dr. Walter Börmann, Dr. Bruno Jacobfeuerborn, Prof. Dr.-Ing. Frank Fitzek und Prof. Dr.-Ing. Rüdiger Kays (von links), Quelle VDE


Umso wichtiger sei es jetzt, bei der Realisierung des Turbo-Internets an Tempo zuzulegen. Besonders hohe Priorität müssten neben der Standardisierung der Ausbau der Breitband-Infrastruktur, die Erleichterung der Frequenzfreigabe, technologiepolitische Unterstützung für 5G-Testläufe und die Novellierung von Marktregeln und Gesetzen haben. Darüber hinaus fordert der VDE ein einheitliches innovationspolitisches Digitalisierungskonzept, technologiepolitische Impulse durch Adaption der neuen Technik sowie Unterstützung für den Mittelstand und Innovationsförderung insbesondere bei Basistechnologien wie der Mikroelektronik und Mikrosystemtechnik sowie bei langfristiger Grundlagenforschung.

Trotz dieser Stärken droht Deutschland im Innovationswettlauf zurückzufallen, warnte der Technologieverband VDE auf der CeBIT. Denn in Ländern wie Südkorea, China und den USA würden bereits mit zum Teil massiver staatlicher Unterstützung Testläufe für 5G gestartet. Umso wichtiger sei es jetzt, bei der Realisierung des Turbo-Internets an Tempo zuzulegen. Besonders hohe Priorität müssten neben der Standardisierung der Ausbau der Breitband-Infrastruktur, die Erleichterung der Frequenzfreigabe, technologiepolitische Unterstützung für 5G-Testläufe und die Novellierung von Marktregeln und Gesetzen haben. Darüber hinaus fordert der VDE ein einheitliches innovationspolitisches Digitalisierungskonzept, technologiepolitische Impulse durch Adaption der neuen Technik sowie Unterstützung für den Mittelstand und Innovationsförderung insbesondere bei Basistechnologien wie der Mikroelektronik und Mikrosystemtechnik sowie bei langfristiger Grundlagenforschung.

Jetzt Voraussetzungen für Industrie 4.0 und vernetzte Mobilität schaffen

Um die Voraussetzungen für Industrie 4.0 und vernetzte Mobilität zu schaffen und 5G mit wirklichen „taktilen“ Echtzeit-Qualitäten erfolgreich zu etablieren, sind Mobile Clouds, Luftfunkschnittstellen, schnellere und sichere Prozessoren, Fast Computing und Mehrwege-Kommunikation erforderlich. Die zentralen technischen Herausforderungen für das echtzeitfähige Steuern und Regeln von Objekten lauten: extrem hoher Datendurchsatz (10 Gb/s), minimale Latenz (1 ms), hohe Netzverfügbarkeit und Sicherheit. Dafür müssen leistungsfähige neue Technologien entwickelt werden. Zuallererst aber müsse die Politik die Weichen hierfür stellen, so der VDE.


Weitere Informationen:



14.03.2016 - VDE fordert mehr Tempo bei 5G - Ohne 5G sind weder Industrie 4.0 noch vernetzte Mobilität machbar.

https://www.vde.com/de/presse/pressemitteilungen/vde-fordert-tempo-bei-5g

 

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Fragen an Professor Dr.-Ing. Dr. h.c. Frank H.P. Fitzek, Koordinator des 5G Lab Germany und Deutsche Telekom Lehrstuhl für Kommunikationsnetze

Was ist der zentrale technische Fortschritt von 5G?

Fitzek: „Mit der Einführung der 5G Technologie werden Kommunikationsnetze geschaffen, die es ermöglichen das Internet der Dinge in Echtzeit zu steuern und zu regeln. Nachdem sich der Markt in den letzten Jahren nur über Smartphones, Tablets und Cloud-Lösungen definiert hat, rückt das Kommunikationsnetz nun in den Fokus. Dies wird durch den offensiven Druck von Facebook und Google in diesem Marktsegment deutlich.

Waren die Kommunikationsnetze bisher auf das Durchleiten von Bits fokussiert, werden nun alle wichtigen Dienste innerhalb des Kommunikationsnetzes abgebildet inklusive Echtzeitfähigkeit, Sicherheit und Netzverfügbarkeit.“


Welche industriepolitischen Rahmenbedingungen müssen berücksichtigt werden, damit Deutschland von 5G profitiert?

Fitzek: „Die 5G Technologie muss aus deutscher und europäischer Sicht sowohl als Chance als auch als Risiko gesehen werden. Die große Chance ist es, neue Märkte zu erschließen und bereits bestehende zu erweitern. Insbesondere die Anwendungsfelder Mobilität, Industrie 4.0 und Smart Grids sind hier zu nennen. Ein Risiko ist es aber, wenn wir keine deutsche oder europäische Lösung aufbieten und uns auf unkontrollierbare Kommunikationsnetze anderer verlassen müssen. Ich bin jedoch durchaus optimistisch, da sich alle essentiellen Partner aus Industrie und Politik über diese Risiken bewusst sind.“


Welche Aufgaben stellen sich für den Bereich der Ausbildung?

Fitzek: „Um die neuen Herausforderungen, die mit der Einführung von 5G einhergehen, zu meistern, ist es insbesondere wichtig, die nächsten Generationen auf die digitale Aufgabe vorzubereiten. Dabei geht es nicht nur um die reine Programmierung von digitalen Endgeräte, sondern auch um die Integration von ethischen und sozialen Aspekten in die digitale Welt. Dies erfordert, dass wir heute in Schulen, Universitäten und dualen Ausbildungen die Digitalisierung verankern.“



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