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Ingenieur-Lücke wird immer größer

26.04.2017


Der VDE fordert eine digitale Bildungsoffensive

Gute Berufsaussichten bieten sich den e Hochschulabsolventen und Young Professionals in der Elektro- und Informationstechnik. Wie die auf der Hannover Messe 2017 vorgestellte Studie des VDE „Tec Report 2017" ermittelte, erwarten 89 Prozent der VDE-Mitgliedunternehmen und Hochschulen der Elektro- und Informationstechnik, dass der Trend zu New Mobility, Smart Grids, Smart Cities und Industrie 4.0 den Bedarf an Elektroingenieuren und IT-Experten weiter erhöht. Sogar 91 Prozent sind der Meinung, dass sich der internationale Wettbewerb um Fachkräfte der Elektro- und Informationstechnik weiter verschärfen wird. „Fast jedes zweite Unternehmen befürchtet, den Bedarf nicht mehrdecken zu können", sagte VDE-Vorstandsvorsitzender Ansgar Hinz bei der Präsentation des Reports. „Die Ing-Gap, die Ingenieur-Lücke, wird stetig größer".


Gesucht werden Elektroingenieure insbesondere für die Bereiche Forschung und Entwicklung, Planung / Projektierung / Engineering und IT / Software. Aber auch in anderen Bereichen wie der Produktion, Data Science / Analytics, Beratung oder Qualitätsmanagement werden Fachkräfte fehlen. Engpässe beim wissenschaftlichen Nachwuchs in der Elektrotechnik an Hochschulen beklagen 60 Prozent aller Befragten und sogar 75 Prozent der Hochschulen.

Eine Herausforderung besteht darin, dass sich die Berufsbilder wandeln und neue, interdisziplinäre Ausbildungs-Ansätze erfordern. Für zwei Drittel der Befragten ist klar, dass die digitale Bildung auf allen Stufen der Schul- und Hochschulbildung in Form und Inhalt massiv verbessert werden muss. Über die Hälfte fordert daher von der künftigen Bundesregierung eine digitale Bildungsoffensive.


Kooperation mit Kalifornien

Hinz verwies in diesem Zusammenhang auf neue internationale Aktivitäten des VDE. Ein Anstoss dafür sei unter anderem, dass die Mitgliedsunternehmen für eine „smartere Energiewende" plädierten. Auf der Pressekonferenz teilte Hinz mit, dass deshalb der VDE und die Fraunhofer-Gesellschaft ihre Zusammenarbeit bei den sogenannten Renewables verstärken. „Wir transferieren Knowhow weltweit", so Hinz. Der VDE sei in dieser Kooperation „Impulsgeber, Plattform und Botschafter zugleich". Der Vorstandsvorsitzende zu den nächsten Schritte: „Mit der Regierung von Kalifornien arbeiten wir intensiv daran, Renewables via IoT effizient ins Netz einzubinden, für Versicherungen und Banken wie Allianz, Munich Re oder Wells Fargo sichern wir die Qualität von Solar-Großinvestments von technischer Seite ab. Dazu werden wir in den nächsten Monaten neue Labs in USA und Asien eröffnen."

Die Strategie sei es, Hype-Technologien wie Energy, Industry, Living oder Cyber Security für den Standort international voranzubringen. Hinz: „Dazu werden wir ab 2018 mit dem VDE Tec Summit

alle 2 Jahre eine technologische Leistungsschau unserer Branche initiieren". Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Medien seien heute schon eingeladen, sich dafür zu engagieren.

 

Manfred Ronzheimer






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