Werben mit Geodaten: Das Landespräsentationstool LPT Brandenburg
29.12.2009
Brandenburg im Fadenkreuz
Wirtschaftsstandort Brandenburg: ZAB koordiniert im Auftrag des Wirtschaftsministeriums den technischen Aufbau des Landespräsentationstools LPT
Aus: FORUM - Das Brandenburger Wirtschaftsmagazin - 11/2009
Einen schnellen Zugriff auf standort- und wirtschaftsspezifische Informationen soll das Landespräsentationstool - eine von den IHKs mit initiierte multimediale Datenbank - zukünftig im Internet bieten
FORUM sprach darüber mit Steffen Kammradt, Geschäftsführer der ZukunftsAgentur Brandenburg GmbH (ZAB).
In einem Satz: Was ist das Landespräsentationstool Brandenburg (LPT)?
Ein Portal, das auf der Basis von Geodaten umfassend über den Wirtschaftsstandort Brandenburg informiert.
Das LPT soll ein zentraler Baustein in der Neuausrichtung der brandenburgischen Wirtschaftspolitik sein - was bedeutet das konkret?
Stärken stärken bedeutet auch, die Stärken des Standortes nach außen zu verdeutlichen. Das soll mit dem neuen Portal geschehen. Es bietet ansässigen Unternehmen ebenso wie ansiedlungsinteressierten Firmen eine rasche Orientierung über Standortfaktoren, Branchen und Firmen sowie über interessante Investitionsstandorte - und das komplett in allen Regionen des Landes.
Wie genau soll das LPT aufgebaut sein, welche Daten soll es enthalten?
Das LPT stellt Brandenburg in der Fläche dar: auf einer interaktiven Karte. Grundlage dafür sind die Geodaten der Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg. Darüber sollen - bildhaft gesprochen - Schicht für Schicht weitere Informationsebenen eingezogen werden: von Firmenstandorten und Gewerbegebieten, über Schulen und Hochschulen bis zu den sogenannten „weichen" Standortfaktoren wie Freizeit- und Erholungseinrichtungen. Auf diese Weise können wir erstmals in Präsentationen räumliche Beziehungen herstellen, beispielsweise alle für die Automobilbranche relevanten Forschungseinrichtungen im Land auf einen Blick darstellen. Umgekehrt kann auch ein einzelner Ort im Fokus stehen, der dann Thema für Thema illustriert wird. Die Karten werden dabei durch zusätzliche Textinformationen, Bilder und Ansprechpartner ergänzt.
Welche Aufgabe hat die ZAB beim Auf- und Ausbau des LPT?
Das LPT ist ein großes Kooperationsmodell. Es soll vorhandene Datenbanken im Land zu einem Gesamtbild zusammenfassen. Entsprechend groß ist die Zahl der avisierten Partner: die Wirtschaftskammern, die Ressorts der Landesregierung und ihre angeschlossenen Bereiche, die Landkreise und kreisfreien Städte, um nur die wichtigsten zu nennen. Genutzt werden soll das LPT ebenfalls sehr breit: Von den genannten Partnern über die regionalen Wirtschaftsförderer
bis zu interessierten Firmen in und außerhalb des Landes. Denn das LPT wird auch in einer Internet-Version nutzbar sein. Die ZAB hat die Koordinierung des technischen Aufbaus übernommen.
Und welche Rolle spielen die Brandenburger IHKs und HWKs dabei?
Sie sind ganz wichtige Partner im Projekt. Unser Ziel ist es, in der Karte die Mitgliedsunternehmen der Wirtschaftskammern exakt an ihrer Adresse darzustellen. Dadurch entsteht ein umfassendes Bild des Wirtschaftsstandortes. Daran wird derzeit gemeinsam intensiv gearbeitet.
Was bringt das LPT? Was haben Unternehmen, was haben die Bürger davon?
Brandenburg braucht als moderner Wirtschaftsstandort eine moderne Werbung. So hat es der Brandenburger Landtag in seinem - einstimmig gefassten - Beschluss vom 2. Juli 2009 formuliert. Unternehmen brauchen präzise Informationen für ihre Entscheidungen, auch bei der Frage nach neuen Investitionen. Die Standortsuche beginnt heutzutage fast immer im Internet. Nur wer als Standort durch dieses „Screening" durchkommt, gelangt auf die „Long List" und wird eingehender geprüft. Es geht also ganz konkret um mehr Service und Transparenz für die Firmen und verbesserte Job- und Zukunftschancen für die Menschen in der Region.
Wagen wir einen Blick in die Zukunft: Wo steht das LPT in fünf Jahren, wie sieht es dann aus?
Da bin ich ganz optimistisch: In fünf Jahren haben wir ein gut laufendes und stark beachtetes LPT. Darin sind schrittweise alle relevanten Brandenburger Datenbanken abgebildet. Und: Zusammen mit unseren Berliner Kollegen haben wir darüber ein verbindendes Dachportal erstellt, das die gemeinsamen Stärken der Hauptstadtregion herausarbeitet. Das ist meine Vision für 2014. Aber bis dahin wartet noch ein Weg mit viel Arbeit auf uns.
(Es fragte Thilo Kunze.)
BEKANNTMACHUNG ÜBER VERGEBENE AUFTRÄGE
Kurze Beschreibung des Auftrags oder Beschaffungsvorhabens:
Entwicklung einer Konzeption für ein Landespräsentationstool
(LPT)Brandenburg in der Form einer multimedialen Datenbank und optional
die Umsetzung dieser. Das Landespräsentationstool ist ein weiterer
zentraler Baustein der Neuausrichtung der Wirtschaftspolitik des Landes
Brandenburg. Hiermit soll die branchenbezogene Akquisition von neuen
Unternehmen für den Wirtschaftsstandort Brandenburg nachhaltig
gewährleistet werden. Ferner soll das LPT im Rahmen der
Bestandsentwicklung bereits angesiedelten Unternehmen einen schnellen
Zugriff auf branchenrelevante Wirtschafts- und Strukturinformationen
ermöglichen und damit zur Entscheidungsfindung bei der
Bestandsentwicklung beitragen. Desweiteren soll mit dem LPT die
Netzwerkaktivitäten der Branchennetze im Land unterstützt sowie die
gestalterische Zusammenarbeit innerhalb der Hauptstadtregion
Berlin-Brandenburg gefördert werden. Das LPT soll hierbei instrumentell
den Aufbau nachhaltiger und selbsttragender Wirtschaftsstrukturen in
Brandenburg unterstützen. Entsprechend dieser Zielstellung soll das LPT
für die Nutzer transparent in der Abrufbarkeit von
wirtschaftsrelevanten Daten sowie nutzerfreundlich bei seiner Bedienung
sein. Zur Erfüllung dieses Anspruchs soll das LPT als multimediale
Datenbank aufgebaut werden, wobei die derzeit geltenden internationalen
Standards und technischen Lösungen zur Anwendung kommen sollen. Sowohl
die Entwicklung als auch die Umsetzung einer Konzeption für das LPT
sind zwingend anzubieten.
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Aus:
http://www.berlin-brandenburg.de/imperia/md/content/bbhomepage/fortschrittsbericht2009.pdf
Fortschrittsbericht vom 8. Dezember 2009 »
(Fortschrittsbericht Dezember 2009, 135469 Bytes)
Neu zu diskutieren ist die Zukunft des gemeinsamen Standortmarketings beider Wirtschaftsfördergesellschaften, nachdem das Land Brandenburg seit dem 1. Juli 2009 nicht mehr Partner des Business Location Centers (BLC) ist. Das Ministerium für Wirtschaft des Landes Brandenburg entwickelt gegenwärtig mit dem Landeswirtschaftspräsentationstool ein eigenständiges, georeferenziertes Marketinginstrument, um den spezifischen Anforderungen bei der Vermarktung des Flächenlandes Brandenburg besser gerecht werden zu können.
Wie dieses System neben dem Berliner BLC mit seinem 3D-Stadtmodell, dem Wirtschaftsatlas und dem Immobilienportal genutzt werden kann, um die Hauptstadtregion auch zukünftig gemeinsam im Internet zu vermarkten, wird weiter zu diskutieren sein, wenn die gegenwärtig laufenden konzeptionellen und technischen Arbeiten auf Brandenburger Seite abgeschlossen sind.
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19.06.2009
WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG: Streit um gemeinsame Präsenz
Brandenburg steigt aus Internetplattform mit Berlin aus