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Erster Transfer-Treff Live der Berliner Transfer-Allianz

18.02.2011

Am 16. Februar fand im Hauptgebäude der Technischen Universität Berlin (TUB) der erste Transfer-Treff Live in Zusammenarbeit mit der TSB Innovationsagentur Berlin und den Branchenverbänden VCI, VDMA und ZVEI als Kooperationspartner statt.

Dieses Forum - eine Initiative der Berliner Transfer-Allianz - bot für Interessenten aus Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen Möglichkeiten der Information und des Erfahrungsaustausches über Förderprogramme und Kooperationsprojekte sowie über Aktivitäten zur Fachkräftesicherung.

Der Präsident der TU Berlin, Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach und die weiteren Mitveranstalter aus der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Dr. Jürgen Varnhorn sowie der TSB Innovationsagentur Berlin GmbH, Dr. Adolf M. Kopp, eröffneten das Forum.

Nach der Begrüßung übernahm Dr. Michael Winteroll von der TUB die Moderation und begleitete die Präsentation der Transferprojekte. Insbesondere ging es darum, praxisorientierte Beispiele aus dem Technologietransfer in der Hauptstadtregion darzustellen - jeweils präsentiert durch Interviews mit Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft. So wurde deutlich, wie sich in unterschiedlichen Stufen und Programmen durch Kooperationsprojekte zwischen Wirtschaft und Wissenschaft Innovationspotenziale erschließen und in Wettbewerbsvorteile umsetzen lassen. Das Spektrum der Projektbeispiele reichte dabei z.B. von Einstiegsprojekten über den TransferBONUS bis zur komplexen Verbundform einer Stiftungsprofessur.

Zu Beginn wurde ein Kooperationsprojekt zwischen einer Handwerksfirma und der TU Berlin vorgestellt. Die Aufgabenstellung des Vorhabens war die  Ermittlung des Wärmedurchgangs für Kastenfensterkonstruktionen. Der Geschäftsführer der VIKTORIA-BAUSANIERUNG GmbH, Dipl. Ing.  Martin Paal und der Leiter des Fachbereichs Bauphysik der TUB, Prof. Dr.-Ing. Frank U. Vogdt konnten verdeutlichen, wie erfolgreich die Zusammenarbeit war und haben zu einer Kooperation zwischen Wirtschaft und Wissenschaft geradezu animiert. Insbesondere der TransferBonus wurde für KMU und Handwerksbetriebe empfohlen sowie als praxisorientiert und zeitnah umsetzbar bewertet. Der Erfolg spiegelt sich oft auch in der Ausarbeitung weiterer Folgeprojektvorhaben wider.

Im zweiten Projekt, welches ebenfalls mithilfe eines TransferBONUS realisiert werden konnte, war die Genauigkeitsoptimierung magnetischer Maßstäbe Gegenstand der Untersuchung. Der Geschäftsführer, Dipl. Ing. Nico Pohlmann des Berliner Traditionsunternehmens Bogen Electronic GmbH beauftragte das Institut für Werkzeugmaschinen und Fabrikbetrieb der TUB mit dieser Aufgabe. Der Institutsleiter, Prof. Dr. h.c. Dr.-Ing. Eckart Uhlmann, hat auf Anfrage von Dr. Michael Winterroll hingewiesen, dass die Werkzeugmaschinenbranche mittelständisch geprägt sei und dass jenes Institut seit jeher für den Mittelstand forschte und entwickelte. Demzufolge ist eine Kooperation in der Konstellation für ihn selbstverständlich. Der wissenschaftliche Mitarbeiter des Instituts, Dipl.-Ing. Jan Mewis, erklärte den Technologietransfer mit den herausfordernden Aufgaben als beidseitigen Gewinn sowohl für das Unternehmen als auch für das beauftragte Institut.

In zwei weiteren Präsentationen wurden Projekte vorgestellt, welche durch das Landesprogramm ProFit unterstützt wurden.

Prof. Dr.-Ing. Paul Uwe Thamsen vom Fachgebiet Fluidsystemdynamik der TUB und der Geschäftsführer, Dipl. Ing. Bernd Rhiemeier von AUCOTEAM GmbH Berlin haben zu Beginn dargelegt, wie aus einem ersten Kontakt ein konkretes Projekt entstand. Das komplexe Verbundprojekt, welches mithilfe eines großen Partners verwirklicht werden konnte, hatte das Ziel einer Optimierung komplexer Abwassersysteme durch mechatronische Systeme.

Ein anderes Vorhaben, initiiert durch den CEO der MT.DERM GmbH, Jörn Kluge und Herrn Prof. Dr. Heinz Lehr vom Fachbereich Mikrotechnik der TUB, verfolgte die Entwicklung eines Applikationssystems für den intra- und subkutanen Wirkstoffeintrag. Der Intensive Austausch und die gute Zusammenarbeit bei beiden Projekten zeigten sich u.a. an der Vielzahl wissenschaftlicher Arbeiten, die entstanden und im weiteren viel Potenzial auch für Dissertationen zur Verfügung stellten. Diese beiden Kooperationsprojekte zeigen, dass eine partnerschaftliche Zusammenarbeit über die Auftragsforschung hinaus entstehen kann.

Abgeschlossen wurde die Präsentation mit einer besonders komplexen Verbundform.  Die Stiftungsprofessur für Analytische Röntgenphysik, für die Prof. Dr. Birgit Kanngießer berufen werden konnte und derweil eine Arbeitsgruppe am Institut für Optik und Atomare Physik der TUB leitet. Dr. Dieter Müller von der TSB Technologiestiftung Berlin erläuterte den Vorgang zur Einrichtung dieser Professur. Das besondere an dieser Initiierung der Stiftungsprofessur sind die vielen Akteure, darunter 13 in- und ausländische Unternehmen, die TSB Technologiestiftung Berlin und die TU Berlin, die es alle zusammen ermöglichten, die anwendungsnahe Forschung in Berlin zu sichern und nachhaltig auszubauen sowie eine fundierte Ausbildung auf diesem Fachgebiet zu gewährleisten.

Im Anschluss an die Präsentation der Kooperationsbeispiele ließen sich bei einem kleinen Imbiss interessante Kontakte knüpfen und weitere Themen zum Wissens- und Technologietransfer mit den Teilnehmern des Forums vertiefen.

Einige Stimmen der rund 90 Teilnehmer zur Veranstaltung:

- „gute Form für kurze und praxisnahe Darstellung von Erfahrungen mit Transferprojekten"

- „hier wurden die vielfältigen Möglichkeiten einer erfolgreichen Zusammenarbeit aufgezeigt"

- „sollte man auch an anderen Hochschulen in dem Format durchführen"

- „haben Anregungen für eigene Vorhaben erhalten"

- „wirkte sehr motivierend auf uns"

- „die hohe Teilnehmerzahl mit hohem Anteil an Vertretern aus Unternehmen zeigt das deutliche Interesse an Themen zum Wissens- und Technologietransfer"

Ergänzend zum Transfer-Treff Live konnte am 16.02.11 auch die Ausstellung zur „2. Nacht der Unternehmen" im Lichthof der TUB besucht werden. Diese Veranstaltung brachte Berliner Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen mit Studierenden und Absolventen zusammen.

Autor/Quelle | TSB-WTT \ Siegfried Helling - auch hier  zu lesen

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