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Die Digitalisierung, ein Wettrennen

25.04.2017


 Der VDE stellte auf der Hannover Messe seinen neuen TecReport 2017 vor

 Wenn es um die deutsche Position im Prozess der Digitalisierung geht, wird zuweil das Bild eines Fußballspiels benutzt, was im Land des amtierenden Weltmeisters durchaus nahe liegt. In der ersten Halbzeit dieses Spiels um digitale Leistungsfähigkeit, heißt es dann, habe Deutschland nicht genügend Tore geschossen, aber in der spielentscheidenden zweiten Halbzeit, die jetzt beginnen habe, seien die Chancen offen und man könne das Match schlussendlich doch noch gewinnen.

 Auf der VDE-Pressekonferenz zum Start der Hannover Messe 2017 blieb VDE-Vorstandsvorsitzender Ansgar Hinz beim Thema, wechselte indes die Sportart: „Die weltweite Digitalisierung ist wie die Kombination aus Rallye Dakar und Monza Formel 1". Auch hier habe Deutschland die Chance, die vorhandenden PS in Innovation und Produktion auf die Straße zu bringen und den Konkurrenten davon zu fahren. Der Hinz-Fahrplan: „Mit Mikroelektronik in die Pole Position, mit 5G Gas geben, IT-Security „induktiv via Pace Car" laden, mit den besten IngenieurInnen ins Ziel - am besten auf Platz 1." Die Botschaft des VDE-Oberen: „Wir müssen deutlich mehr für den digitalen Wandel tun, vielleicht den einen oder anderen typisch deutschen Boxenstopp einfach mal weglassen - einfach machen".

 Wie in jedem Jahr stellte der VDE seiner Pressekonferenz am 24.4.2017 den neuen „VDE Tec Reports 2017" vor, der auf der jährlichen Umfrage unter den 1.300 VDE-Mitgliedsunternehmen und Hochschulen beruht. Ein Schwerpunkt war die Digitalisierungsstrategie 2025; weitere Fragenkomplexe galten der IT-Sicherheit und der Nachwuchssicherung für die Branche. Die Elektroindustrie, die als Treiber des digitalen Wandels gilt, hat in Deutschland rund 850.000 Beschäftigte, darunter mehrere Zehntausend Ingenieure. Der VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik und Informationstechnik ist mit 36.000 Mitgliedern (davon 1.300 Unternehmen) und 1.200 Mitarbeitern einer der großen technisch-wissenschaftlichen Verbände Europas.

Mehr Engagement für die „Cybersecurity"

Auch Dr. Gunther Kegel, Vorsitzender der Geschäftsführung von PEPPERL+FUCHS, hob in seiner Funktion als VDE-Präsident hervor, dass Deutschland „deutlich mehr in die Technologiespitze investieren" müsse. Auch brauche es mehr Engagement für die „Cybersecurity", die für 90 Prozent der VDE-Unternehmen das drängendste IT-Thema darstellt. Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen sei bereits von IT-Attacken betroffen gewesen. Neben eigenen Initiativen in der Wirtschaft, wozu auch die neue IT-Sicherheitsinitiative eines „Computer Emergency Response Teams" (CERT) beim VDE gehöre, müsse politisch gehandelt werden: „Wir fordern eine umfassende Cyber-Security-Strategie möglichst auf europäischer Ebene." Weitere politische Erwartungen, die Kegel an die derzeitige und künftige Bundesregierung richtete, lauteten: „Massiver 5G-Roll-Out und superschnelles Internet in der Fläche sind für uns Pflicht. Die Energiewende wird digital oder sie wird nichts. Der VDE engagiert sich gerne in und mit Berlin für ein optimiertes Energiekonzept - unser Ziel: Smart Energy Systems. Eine Digitale Bildungsoffensive ist für die Mehrheit unserer Unternehmen und Hochschulen die Kür für die erfolgreiche Digitalisierung."

Auch der VDE-Präsident blieb auf der PK beim Vergleich mit dem Autorennen: „Damit Digital Germany bis 2025 Realität ist, müssen wir jetzt den Turbo zünden".

(MR)

 

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