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Freiwillige Umweltmanagementsysteme

20.07.2010


2.4 Freiwillige Umweltmanagementsysteme - das Beispiel EMAS in Berlin

 

 

Zahlreiche umweltpolitische Initiativen auf nationaler und europäischer Ebene setzen bereits einen engen und anspruchsvollen Rahmen für die Effizienzbemühungen der deutschen Wirtschaft. Durch die Verabschiedung eines deutschen Energiedienstleistungsgesetzes hat die Bundesregierung nach langer Diskussion im Frühjahr einen weiteren Eckpunkt für die Energieeffizienzbemühungen der nächsten Jahre gesetzt.

 

Der Weg zu einem nachhaltigen Wirtschaften kann jedoch letztlich nur über einen Paradigmenwechsel in der Wirtschaft selbst führen. Dieser Bewusstseinswandel hat schon vor vielen Jahren begonnen und gewinnt im Zuge steigender Energie- und Rohstoffpreise deutlich an Fahrt. Auch die IHK-Organisation beteiligt sich an diesem Prozess und hat eine Partnerschaft für Klimaschutz, Energieeffizienz und Innovation mit der Bundesregierung geschlossen. Ziel dieser Partnerschaft ist es, durch ein erweitertes

Service- und Beratungsangebot bei den Industrie- und Handelskammern gerade solche Unternehmen für Energieeffizienz-Maßnahmen zu gewinnen, die sich bisher nicht ausgiebig mit dem Thema beschäftigt haben. Die IHK Berlin ist Partner dieses Projekts.

 

Darüber hinaus dokumentiert die Berliner Wirtschaft mit zahlreichen weiteren Aktivitäten ihre Verantwortung für Klima- und Umweltschutz. Ein Beispiel dieser Aktivitäten ist die Teilnahme am freiwilligen europäischen Umweltmanagementsystem EMAS (Eco-Management and Audit Scheme). Keine andere Großstadt Deutschlands verfügt über eine vergleichbar hohe Zahl an Unternehmen oder Institutionen, die die hoch anspruchsvolle Validierung nach EMAS vollzogen haben. Doch nicht nur in Deutschland liegt Berlin vorne: Auch europäische Metropolen wie London, Paris oder Rom kommen nicht annähernd auf eine ähnliche hohe Zahl der EMAS-Registrierungen wie Berlin. Gleichzeitig gilt für Berlin wie auch alle anderen Bundesländer, dass die Zahl der EMAS-Registrierungen in den letzten Jahren gesunken ist. Grund ist der vergleichsweise hohe administrative Aufwand in den Unternehmen, aber auch die als unzureichend empfundene Berücksichtung des freiwilligen Engagements durch die Politik.

 

Durch das Programm ÖKOPROFIT war es bis zum Jahr 2006 gelungen, zahlreiche Berliner Unternehmen für ein Umweltmanagementsystem und eine spätere Teilnahme an EMAS zu gewinnen. 2006 wurde das Programm jedoch eingestellt und trotz eines Bekenntnisses zu ÖKOPROFIT im Koalitionsvertrag nicht wieder aufgegriffen.

 

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10.000 Klima-Taten für Berlin

 

 

Seit Sommer letzten Jahres beschreitet die IHK Berlin in Sachen Klimaschutz mit den Partnern Handwerkskammer Berlin, DGB Berlin-Brandenburg und BUND neue Wege: Mit dem Aktionsbündnis Stadtvertrag Klimaschutz spricht das Bündnis alle Zielgruppen in Berlin gemeinsam an. Ziel ist es, Unternehmen, deren Mitarbeiter und Bürgerinnen und Bürger für mehr Klimaschutz im Alltag zu motivieren.

Durch möglichst viele kleine und große Ansätze sollen CO2-Emissionen vermieden und damit ein lokaler Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden. Mit konkreten Tipps, Veranstaltungen und greifbaren Aktionen soll der Stadtvertrag Anregungen geben, welche Beiträge zum Klimaschutz möglich sind. Im Mittelpunkt stehen dabei die Bereiche Mobilität, Heizung und Warmwasser, Strom sowie schlecht gedämmter Gebäudebestand.

 

Bis Ende 2011 wollen die Bündnispartner 10.000 „gute Klima-Taten" auf der eigenen Internetseite www.stadtvertrag-klimaschutz. de in einer „Klima-Tatenbank" sammeln. Berliner Bürger und Unternehmen sind aufgerufen, sich an dieser Aktion zu beteiligen. Die Idee hinter der Tatenbank ist es, jede einzelne gute Klima-Tat zu porträtieren und auf diese Weise zu dokumentieren, dass bereits kleine Aktivitäten das Klima schützen und anderen als Best Practices dienen können.

 

 

European Green City Index - Berlin im Vergleich der Metropolen

 

 

 

Der „European Green City Index" der Siemens AG vergleicht 30 europäische Städte hinsichtlich ihres nachhaltigen Umgangs mit Ressourcen und Umwelt. Der Index wurde im Dezember 2009 anlässlich der UN-Klimakonferenz in Kopenhagen veröffentlicht.

Berlin erreicht in der Gesamtwertung einen sehr guten achten Platz vor Städten wie London, Paris oder Rom. In der Kategorie „Gebäude" belegt Berlin den ersten Platz. Damit wird insbesondere der große Erfolg Berlins bei der energetischen Sanierung von Wohnsiedlungen gewürdigt.

Auch in den Bereichen „Wasser" und „Abfall und Flächennutzung" rangiert Berlin vor London, Rom und Paris. In der Kategorie „Luftqualität" braucht Berlin den Vergleich mit anderen großen europäischen Metropolen ebenfalls nicht zu scheuen. Einzig in den Bereichen „CO2-Emissionen", „Energie" und „Transport" findet sich Berlin im vorderen Mittelfeld wieder.

 

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17.07.2010
Nachhaltige Wasserwirtschaft
Green Economy in Berlin (4): Aus dem Positionspapier der IHK Berlin

http://www.innomonitor.de/index.php?id=132&be=1752


 

 

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