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Innovationskraft der Berliner Energiebranche

17.11.2011

 

Innovationskraft der Berliner Energiebranche 

Wirtschaftssenator Harald Wolf besuchte Unternehmen des Clusters Energietechnik

Im Vorfeld der Berliner Wirtschaftskonferenz mit dem Schwerpunktthema Energie (23.11.) besuchte Wirtschaftssenator Harald Wolf am 16. November mit einem Pressebus drei Berliner Unternehmen, die sich in ihrem Segment Energietechnik positiv entwickelt haben:  SES Energiesysteme  in Adlershof, KBB Kollektorbau in Treptow und BAE Batterien in Oberschöneweide. Sie sollten beispielhaft die Innovationskraft der Berliner Energiebranche  illustrieren.

Erste Station war das Gläserne Bioerdgas-Blockheizkraftwerk, das die SES Energiesysteme GmbH  im letzten Jahr in Adlershof für die Solon AG errichtet hat. Es steht zwischen dem Autobahnzubringer Erst-Ruska-Ufer und der Energiezentrale der BTB Blockheizkraftwerks-Träger- und Betreibergesellschaft mbh Berlin. Die BTB ist auch der technische Betreiber.  Seine Besonderheit ist, dass es mit seiner Kraft-, Wärme- und auch Kälte-Kopplung in das energieoptimierte Versorgungskonzept des Solarunternehmens Solon AG eingebunden ist, das sich am gleichen Standort befindet. Das BHKW mit einem MAN-Gasmotor hat eine Leistung von 386 kW elektrisch und 510 kW thermisch. Der Stromwirkungsgrad liegt bei 38,6 Prozent, der Gesamtnutzungsgrad einschließlich der Wärme bei 89,7 Prozent.

Für seine klimaschonende, wirtschaftliche Energieverwendung, aber auch für die ästhetische Architektur wurde die 47 Mio Euro teure Anlage vom  Bundesverband für Kraft-Wärme-Kopplung zum "Blockheizkraftwerk des Jahres 2010" gekürt. Gespeist wird das BHKW mit Biomethan, präziser: mit Erdgas,  für das an anderer Stelle die gleiche Menge aufbereitetes Biogas ins Erdgasnetz geht. Auch optisch ist das BHKW etwas besonderes, denn es ist in einem Betongebäude mit großen Sichtfenstern installiert, das gleichzeitig als Schallschutz dient. So ist die Technik von außen gut zu sehen, aber nicht zu hören.

Die SES Energiesysteme GmbH mit Hauptsitz in Berlin ist Herstellerin und Servicedienstleisterin von gasmotorischen Blockheizkraftwerken einer Leistung von 20 bis 2.000 kW als Kompaktmodul, im Container oder installiert im Raum. Gespeist werden sie mit Biogas, Erdgas oder Klärgas. Die SES vertreibt europaweit, das Leistungsspektrum reicht dabei von der Ausführungsplanung, Realisierung und Inbetriebnahme bis hin zu Service und Instandhaltung. (1)

Seit 1993 entwickelt und liefert die KBB Kollektorbau GmbH die wichtigsten Komponenten thermischer Solarsysteme: Kollektoren, Vollflächenabsorber und Montagezubehör. „Unser Unternehmen ist auf dem Heizungsmarkt als zuverlässiger, unabhängiger Erstausrüster bekannt geworden", erklärt Firmengründer und Geschäftsführer Stephan Fintelmann. „Wir liefern ausschließlich an OEM-Partner, d.h. Industriekunden und Handelshäuser, die thermische Solartechnik unter eigenem Namen vertreiben. Konsequenterweise ist KBB selber nicht mit eigener Marke am Markt vertreten." (2)

Das mittelständische Berliner Unternehmen hat seinen Umsatz von 4,7 Mio. Euro Umsatz in 2003 auf heute 12 Mio. Euro Umsatz erhöht. Die Anzahl der Mitarbeiter ist von 31 auf 64 Mitarbeiter gestiegen, davon sind davon 45 in der Produktion tätig. Um den Bedürfnissen des Solarthermie-Marktes gerecht zu werden, ist die KBB 2006 aus dem Innovationspark Wuhlheide an den heutigen Standort Schöneweide (Bruno-Bürgel-Weg 142-144) gezogen. Hier verfügt die Firma über eine Produktionsfläche von rund 11.000 qm, in Wuhlheide waren es nur 3.500 qm. Pro Schicht können 100 Kollektoren gefertigt werden. 70 Prozent gehen in den Export.

Sehr wichtig ist für KBB die unternehmensinterne Innovation. So wurde ein 2004 ein Durchbruch beim Laserschweißen erzielt: KBB fertigte den ersten Vollflächenabsorber aus Kupfer mittels Laser-Schweißtechnik. Die Anlage ist blitzschnell: die benötigten 25.000 Schweißpunkte, die die Kupferrohre mit der dunklen Abdeckung verbinden, werden innerhalb von zwei Minuten gesetzt. 

Das Kerngeschäft der BAE Batterien GmbH (Wilhelminenhofstraße 168-170) liegt in der Herstellung und Lieferung von Batterien für stationäre Anlagen, insbesondere dort, wo Strom ohne Unterbrechung fließen muss, wie zum Beispiel bei der Notstromversorgung in Datenzentren, Krankenhäusern, für Energieversorgungsanlagen und Telekommunikationseinrichtungen. (3) Seit längerer Zeit ist das Unternehmen auch im Bereich der Erneuerbaren Energien tätig. Mit seinen Photovoltaiklösungen trägt das Unternehmen zur reibungslosen und umweltfreundlichen Energieversorgung bei, auch für die Ladeinfrastruktur im Bereich E-Fahrzeuge, und schafft damit zugleich tragfähige Lösungen für eine ökologische Zukunft, erklärte BAE-Firmenchef Jan Ijspeert bei der Vorstellung seines Unternehmens, dessen historische Wurzeln bis ins Jahr 1899 zurückreichen. Heute hat BAE 170 Beschäftigte und erzielte 2010 einen Umsatz von 30 Mio Euro. Der Exportanteil liegt bei 80 Prozent.


BAE hält stets den Anschluss an neueste und zeitgemäße Forschungstrends und Entwicklungen. Viel Energie investiert das Unternehmen in die Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Einrichtungen. Eine Kooperation mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) ist daher ein logischer Schritt im Rahmen der Zukunftsstrategie des Unternehmens. Auch mit der Beuth-Hochschule besteht eine Forschungs-Kooperation zum Thema Megaspeicher.

Vorgestellt wurde auf dem BAE-Gelände auch ein Energie-Container, der für Entwicklungsländer gedacht ist. Die mobile Anlage der Berliner SaEnergy Systems  ist mit einem kleinen Windrad und Solarzellen ausgestattet, kann im Innern die Energie speichern  und Elektrogeräte antreiben, darunter optional auch eine Wasseraufbereitungsmaschine. Der „Power&Life-Container" ist als umweltfreundliche Energielösung für die Versorgung von Regionen ohne Stromnetze wie auch für den schnellen Einsatz in Katastrophengebieten konzipiert. Anfang 2012 sollen die beiden ersten Container ins afrikanische Ghana gebracht werden. (4)

(1) http://www.ses-energiesysteme.com/

(2) http://www.kbb-solar.de/

 (3) http://www.bae-berlin.de/ 

(4) http://www.sae-systems.net/

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