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Innovationspreise in Potsdam verliehen

05.12.2011

 

Verleihung der Innovationspreise Berlin-Brandenburg 2011

Erfindungen für besseres Hören, Elektromobilität und Agrartechnik ausgezeichnet

Mit dem Innovationspreis Berlin-Brandenburg 2011 sind am 2.11. 2011 in der Universität Potsdam, Campus Griebnitzsee, zwei Berliner und ein Brandenburger Unternehmen ausgezeichnet worden. Die Preise sowie einen Sonderpreis für Sozialinnovationen wurden von der neuen Berliner Wirtschaftssenatorin Sybille von Obernitz und Brandenburgs Wirtschafts-Staatssekretär Henning Heidemanns überreicht. Die Wirtschaftsminister beider Länder sind Veranstalter des Innovationspreises.

Für Frau von Obernitz war es die erste offizielle Veranstaltung zwei Tage nach ihrem Amtsantritt in der neuen rot-schwarzen Koalition in Berlin. Im Gespräch mit der Moderatorin des Abends, der RBB-Journalistin Britta Elm, verwies die parteilose Wirtschaftssenatorin, dass sie vor ihrer Berufung in das politische Amt 18 Jahre lang beim Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHT) unmittelbar mit Fragen der Wirtschaft und Anliegen der Unternehmen zu tun gehabt habe. Von daher beginne für sie jetzt zwar „ein neues Leben", aber die Themen des Wirtschaftsressorts seien ihr geläufig. Da sie sich in den letzten Jahren verstärkt mit dem Bereich Bildung beschäftigt, werde sie auch im neuen Amt dem Thema Fachkräfte-Ausbildung besondere Aufmerksamkeit schenken. Als Erfolgskriterium für  ihre Tätigkeit führte Frau von Obernitz an erster Stelle die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen an. Auch sei es ihr ein Anliegen, Innovationen - wie sie an diesem Abend prämiiert wurden - besser zu vermarkten und sichtbar zu machen. Weiter gehe es darum, bestimmte Standort-Probleme so zu lösen, dass Unternehmen den Standort Berlin nicht verlassen und sich neue in der Region ansiedeln.

 

Bevor es zur Preisverleihung kam, wurde die Filmporträts der insgesamt acht nominierten Innovation vorgeführt. Sie waren aus insgesamt  150 Einreichungen ausgewählt worden, was einer Steigerungsrate um 60 Prozent gegenüber dem Vorjahr entsprach. Zugelassen waren nur solche Bewerbungen, die zu den fünf Clustern der Innovationsstrategie Berlin-Brandenburg passten. Auch durfte sich unter den maximal fünf möglichen Preisträger auch nur ein einziges Großunternehmen befinden, was für die drei angetretenen Großunternehmen aus Berlin eine zusätzliche Hürde darstellte. Die Auswahl traf eine 14-köpfige Jury unter Vorsitz von Prof. Manfred Hennecke, dem Präsidenten der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung in Berlin. Hennecke sagte: "Die drei ausgezeichneten Innovationen ragen auf Grund der Innovationshöhe noch einmal ein Stück aus den insgesamt qualitativ hochwertigen nominierten Wettbewerbsbeiträgen heraus. Es ist uns dennoch nicht leicht gefallen, im Finalistenpool noch einmal eine Differenzierung  vorzunehmen, unser Glückwunsch gilt daher den Preisträgern und allen Finalisten."

Als die drei Preisträger wurde dann die drei Unternehmen IAV GmbH (Berlin), ZIM Plant Technology (Hennigsdorf) und Easy Listen (Berlin) bekanntgegeben. Den Vertretern der Unternehmen wurde die Siegtrophäe, eine stilisierten Glühbirne für den nötigen Geistesblitz, und einen Scheck über 10.000 Euro überreicht. Die Begründung der Jury wurde jeweils von einem Laudator von LBB, ILB und IBB vorgetragen.

Die Berliner IAV, eine der erfolgreichsten Ausgründungen aus der TU Berlin mit heute 4000 Beschäftigten weltweit, hatte sich als Spezialist für Automotive Engineering mit der Innovation  „Hochintegrative, skalierbare elektrische Antriebseinheit für E-Fahrzeuge" beworben.  Der Antrieb bietet eine höhere Leistungsfähigkeit als herkömmliche Elektromotoren und kann E-Fahrzeuge in zehn Sekunden von Null auf 100 Stundenkilometer beschleunigen. Spitzengeschwindigkeiten von 160 kmh sind möglich. Die Jury hob hervor, dass die IAV-Entwicklung eindeutig über den Stand der Technik hinausgehe.

Mit einer Art „Blutdruckmessgerät" für Pflanzen - einer innovativen magnetischen , pflanzenbasierten ZIM-Druckmesssonde - war die Hennigsdorfer ZIM Plant Technology GmbH erfolgreich. Die Sonde kann den aktuellen Wasserbedarf einer Pflanze feststellen und telemetrisch weitermelden. Danach können in der Landwirtschaft die notwendigen Bewässerungen viel zielgerichteter durchgeführt werden. Vergeudung wird minimiert, Produktivität gesteigert. Die grundlegenden Forschungen für die Technik erfolgten an der Universität Würzburg und werden jetzt an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde weiter entwickelt.

Die Easy Listen GmbH, eine Ausgründung aus der Babelsberger HFF Hochschule für Film und Fernsehen, stellte eine softwarebasierte Technologie zur akustischen Verbesserung audiovisueller Inhalte vor. Von ihr können die rund 20 Millionen hörgeschädigten Menschen in Deutschland profitieren, und nicht nur diese. Die Innovation zur Optimierung audiovisueller Medien für Senioren und Hörgeschädigte soll zunächst bei Fernsehsendungen des RBB zum Einsatz kommen, schon bald aber auch bei DVD und Kinofilmen verwendet werden.

Erstmals wurde in diesem Jahr auf  Vorschlag der Jury ein „Sonderpreis für Sozialinnovationen" vergeben, der mit 1000 Euro dotiert ist. Er wurde für  die Innovation "wheelmap.org - soziale crowdsourced open data Karte für rollstuhlgerechte Orte" dem Verein „Sozialhelden" zuerkannt. Über eien Smartphone-App können Rollstuhlfahrer leicht erkennen, welche U-Bahnhöfe, Behörden und Restaurants für sie behindertengerecht zugänglich sind. Die Jury hob hervor, dass es sich dabei um eine neue Systemanwendung handelt,  die bereits umgesetzt wird und das Leben von Rollstuhlfahrern und ihren Begleitungen erleichtert.

Weitere Innovationen, die es in die Schlussrunde geschafft hatten, kamen von den Unternehmen:  

Astro- und Feinwerktechnik Adlershof GmbH mit der Kleinsatellitenplattform TET-1

GeoClimaDesign AG mit SUNBOX  Modulare thermische Speichervorrichtung

Roland Consult Stasche & Finger GmbH mit RETImap Messung von Topografie und Funktion der Retina

Semperlux AG mit LED-Transfermodul von SELUX Lichttechnische Kopie der Gasaufsatzleuchte

 SIEMENS AG Energy mit der innovativen Fertigung von 500 MegaWatt-Brennern für SIEMENS-Flugstromvergaser SFG-500 im Gasturbinenwerk Berlin.

Manfred Ronzheimer

Weitere Informationen: http://www.innovationspreis.de/

 

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Beachten Sie auch diese Seiten:

 

 

29.11.2011
Acht Firmen in der Endrunde
Die Nominierten für den Innovationspreis Berlin-Brandenburg 2011

http://www.innomonitor.de/index.php?id=132&be=3057

 

 

03.11.2011
Acht Nominierte für den Innovationspreis 2011
Zahl der Bewerbungen auf insgesamt 150 gestiegen  (Pressekonferenz)

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