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"Ein journalistischer Impetus fehlt"

13.03.2015

"Ein journalistischer Impetus fehlt"

Der "Informationsdienst Wissenschaft" (IDW) steht 20 Jahre nach seiner Gründung vor neuen Herausforderungen

Wer wissen will, was in den deutschen Hochschulen und Forschungsinstituten passiert, der greift auf den "Informationsdienst Wissenschaft" (IDW) zu: ein kostenloses Nachrichtenportal im Internet, das die Pressemitteilungen der deutschen Wissenschaftseinrichtungen bündelt und inzwischen über 33.000 Abonnenten erreicht. Diese Woche feierte der IDW in Berlin mit einer Konferenz sein 20-jähriges Bestehen (1). "Der idw kam zur richtigen Zeit und hat eine echte Erfolgsstory geschrieben", stellt Josef König, als Pressesprecher der Uni Bochum einer der Urheber des Informationsdienstes, fest. "Die Ziele von damals wurden alle erreicht, und die Instrumente des IDW sind heute noch die Säulen der Arbeit. Das hätten wir vor 20 Jahren, als wir den IDW gründeten, uns nicht träumen lassen: dass wir jetzt das 20jährige Jubiläum feiern können!"

Foto: Josef König, Mitgründer des IDW und Geburtstags-Organisator (MR) 

Es war in der Frühphase des Internet, 1995, als die drei Pressesprecher der Universitäten Bayreuth, Bochum und der TU Clausthal auf die Idee kamen, den neuen elektronischen Verbreitungskanal für ein neues Informationsangebot für Journalisten zu nutzen. Ausgangspunkt war ein "Expertenmakler" nach Vorbild von "ProfNet", einem Vermittlungsdienst der New York University. König: "Es war ein Instrument (zunächst nur Mailinglisten), damit Journalisten ihre Fragen bzw. ihre Suche nach geeigneten Experten nur ein Mal stellen mussten, diese Fragen und Suchen automatisch an die Pressestellen der angeschlossenen Hochschulen (und später auch sonstige wissenschaftlichen Einrichtungen) weitergeleitet wurden, und ab dann so etwas wie ein "Windhundrennen" losgehen sollte, bei dem die Pressesprecher Experten aus ihren Häusern den Journalisten vermittelten (daher Expertenmakler). Damit war die Nachfrageorientierung der Arbeit vollzogen, wir Pressesprecher erfuhren, welche Infos/Expertise die Journalisten benötigten und konnten ihnen gezielt dienen" (4).

Der Wassermann-Effekt

Zugleich sollte ein Mittel gegen den damals so genannten "Wassermann-Effekt" gefunden werden. "Es gab damals einen Toxikologen in Kiel", erläutert IDW-Team-Chef König, "der grundsätzlich kontaktiert wurde, wenn es mal wieder irgendwo irgendeine Vergiftung gab". Das Ziel: Indem Journalisten gleichzeitig mehrere Experten vermittelt wurden, konnten weitere Experten bekannt werden, konnten diese die "Stimmen" vervielfachen und somit ein Spektrum der Informationen abrufen. "Dadurch mussten Journalisten nicht mehr bei 10 oder mehr Pressestellen anrufen und hoffen, dass sie mit einem dieser vielen Anrufe erfolgreich waren und den richtigen Experten fanden".

Zweites Standbein des IDW wurde per Mailing-Liste der Versand von Pressemitteilungen, was heute das Kerngeschäft ist. König in der Rückschau: "Sehr bald kam der umgekehrte Weg dazu: Mailinglisten, die Pressesprechen bedienten, um Journalisten ihre Presseinformationen als Texte zuzumailen. Das zeitigte sehr bald folgende Effekte: Journalisten bekamen nur, was sie abonniert hatten, weil die Texte je nach Fachgebieten in unterschiedliche Listen verteilt wurden. Auf Dauer waren die Vorteile zudem, dass Journalisten sich nicht mehr bei zig-Institutionen auf die Presseverteiler setzen lassen mussten, die Texte als Dateien zugemailt bekamen, also sie sie schneller erhielten und direkt bearbeiten konnten (Beschleuniging der Arbeit). Für die Pressestellen ergab sich, dass sie nicht mehr gezwungen waren, eigene Verteiler zu pflegen, sie sparten zudem mit dem Email-Versand auf Dauer reichlich Portokosten. Stell Dir einfach beispielsweise den Unterschied vor, wenn ich 100 Infos/Jahr an ca. je 500 Medien schicke - je Brief 0,60 DM. Das waren pro Jahr 30.000 DM! Per Mail gingen später die Kosten deutlich runter!" (4)

Transparenz nach innen

Zur Hauptabsicht der Kommunikationsleistung nach außen gesellte sich der Effekt des Community-Buildings nach innen. Josef König: "Es entstand ein Netzwerk der Pressestellen der Wissenschaft - und diese verstanden sich gleichzeitig als Konkurrenten und als Kooperationspartner. Z.B., wenn auf eine Anfrage mein Experte in Bochum mir sagte, er könne zwar etwas zum Thema sagen, aber der eigentliche Experte sitze in München, dann war es für mich (und für meine Kollegen) selbstverständlich, darauf zu verweisen. Wir waren also nicht nur Konkurrenten, sondern kooperierten, weil uns das auf lange Sicht nützlich war; Und: Wir lernten voneinander und somit verbesserte sich allmählich die Qualität unserer Arbeit. Während ich vor der idw-Gründung nicht erfuhr, wie meine Kollegen schrieben, welche Themen sie verbreiteten, etc. sah ich nun, wie sie arbeiteten und konnte mich an besseren ausrichten; das hat auf Dauer die Qualität verbessert, außerdem den Zusammenhalt und die Zusammenarbeit in der Community der Pressesprecher deutlich gestärkt - und am meisten profitiert haben davon die Journalisten." (4)

Am Start waren es 32 Hochschulen, die 20 Wissenschaftsjournalisten ihre Meldungen zuschickten. Heute ist die Zahl der Versender auf 109 Universitäten, 132 Fachhochschulen, 29 Uni-Kliniken, 42 Fraunhofer-Einrichtungen und 36 Max-Planck-Institute gewachsen. Auch 18 Wirtschaftsunternehmen mit eigenen Forschungsabteilungen zählen zu den insgesamt 929 Mitgliedern im IDW-Verein. Täglich werden mitunter bis zu 100 Pressemitteilungen via Internet verbreitet, von kleinen Personalmeldungen bis zu großen Forschungsdurchbrüchen - querbeet durch die Wissenschaft. Pro Monat verbreiten die Pressestellen durchschnittlich mehr als 1.600 Presseinfos, tragen mehr als 300 Termine in den Terminkalender ein und vermitteln Expertise den etwa durchschnittlich 50 Anfragen von Journalisten über den Expertenmakler. Im Volltext-Archiv kann auf mehr als 280.000 Presseinformationen aus zwei Jahrzehnten zugegriffen werden.

Journalisten werden zur Randgruppe

Zu den regelmäßigen Beziehern zählen auch rund 7.300 Journalisten, aber die ursprüngliche Kern-Zielgruppe ist unter den 33.000 regelmäßigen Nutzern in die Minderheit geraten. "Andere Zielgruppen, die wir zunächst nicht im Blick hatten, sind uns wie von selbst zugeflogen", bemerkt Josef König. Vor allem die internen Zielgruppen aus der Wissenschaft selbst. "Indem der IDW offen war für alle anderen Menschen, haben sich immer mehr Mitarbeiter aus den Verwaltungen der Unis die Presseinfos abonniert, um zu erfahren sie, was anderswo läuft, etwa welche neuen Studiengänge an anderen Hochschulen entstehen". Und auch die Forscher entdeckten den Nutzwert der direkten Kommunikation. König berichtet vom Kollegen einer anderen Pressestelle, der zunächst dem IDW skeptisch gegenüber eingestellt war. "Nachdem er eine Info über Forschungsergebnisse eines Professors seiner Uni über den idw verbreitet hatte, rief dieser ihn wenige Tage später ganz begeistert an, dass er durch diese Info eine ganze Reihe von Kooperationsangeboten aus der Wissenschaft, aber auch aus der Wirtschaft gewonnen hatte".

Fehlschlag Technologie-Transfer

Was nicht geklappt hatte, beschreibt König so: "Bei einer Zielgruppe sind wir im Prinzip gescheitert, weil wir zu wenig Ahnung über deren Arbeitsweise hatten: Die Transferstellen. Wir dachten, der Dienst des Expertenmaklers für Journalisten ließe sich kopieren für einen Transfermakler - also der Überlegung, dass Firmen z.B. Experten über einen Transfermakler finden könnten und wir in die Arbeit die Transferstellen der Hochschulen etc. einbinden. Zum Beispiel: eine Firma, die die Oberfläche ihrer Materialien verbessern oder schützen will sucht Kooperation und Hilfe von Ingenieurfakultäten - und fragt über den Expertenmakler an, wo an Universitäten Wissenschaftler auf diesem Themengebiet tätig sind. Diese naive Vorstellung hat nicht funktioniert, weil das Transfergeschäft anders abläuft."

Bemerkenswert ist der "Graswurzelcharakter" des IDW, eine Selbstorganisation, die von unten entstand. Bis auf eine kleine Zwischenphase von drei Jahren, in der das Bundesforschungsministerium einen Betrag von 1,8 Mio Euro zuschoss, ist der IDW immer eigenfinanziert gewesen. Anfangs aus Bordmitteln der Hochschulen, seit 2001 in Form eines Vereins, in den jedes Mitglied 600 Euro im Jahr einzahlt. Mit dem Jahresbudget von 480.000 Euro kann der IDW sechs Stellen finanzieren, in die sich neun Personen teilen.

Korbmanns Kritik

Allerdings: Nach 20 Jahren, in einer veränderten Medienwelt, stellte sich der IDW auf seiner Berliner Konferenz auch die Frage, ob er in dieser Form "noch zeitgemäß" ist. Vor allem die unterentwickelte Nutzung der Social-Media-Kanäle wird von einer jüngeren Gruppe von Wissenschaftskommunikatoren als Veränderungsbedarf artikuliert. Rainer Korbmann, früherer Chefredakteur von "Bild der Wissenschaft", sieht in einer stärker journalistischen Ausrichtung die nächste Etappe des IDW. Seine Kritik "Ist der IDW noch zeitgemäß?" verpackte Korbmann auf seinem Internet-Blog in einem Geburtstagsglückwunsch an den Jubilar: "Ein journalistischer Impetus fehlt, keine eigene Formulierung, keine Selektion, keine Hervorhebung, kein anregendes Bild - nichts, was es ermöglicht, Wichtiges von Unwichtigem, Interessantes von weniger Interessantem zu unterscheiden". (3) Vorbild könnte hier die Aufmachung des Wissenschaftsportals "Eurekalert" des amerikanischen Wissenschafts-Dachverbandes AAAS sein. Korbmann: "Das Verteilen von Informationen allein genügt nicht mehr, um als zentrales Nachrichtenportal der Wissenschaft wahrgenommen und genutzt zu werden".
Gleichwohl ist es Korbmann wichtig, zu unterstreichen: "Um es kurz zu machen: Der IDW ist eine wertvolle Einrichtung, so wertvoll für die Wissenschaftskommunikation in Deutschland, das man ihn erfinden müsste, wenn es ihn nicht schon seit 20 Jahren gäbe. Noch einmal Gratulation an diejenigen, die so früh auf die Idee kamen". (3)

Berührung mit dem Science Media Center

Auch aus dem "Science Media Center", das von journalistischer Seite durch die "Wissenschafts-Pressekonferenz" (WPK) derzeit in Deutschland aufgebaut wird, könnte dem IDW mittelfristig Konkurrenz entstehen. Im Interview mit dem WPK-Magazin äußert sich König dazu wie folgt: " Grundsätzlich sind wir kooperationsbereit; das wissen auch die Initiatoren des SMC, mit denen wir in ständigem Kontakt stehen. Wir beobachten natürlich, was sich da tut. Man wird aber erstmal abwarten müssen, ob das Science Media Center, das ja in Deutschland anders als etwa in Großbritannien von Journalisten gemacht wird, ein Geschäftsmodell entwickeln kann, das auch nach Auslaufen der Förderung durch die Tschira-Stiftung Bestand haben wird. Der idw hat ein solches Geschäftsmodell, das seine Finanzierung seit vielen Jahren sichert. Wir werden also auf beiden Seiten ausloten müssen, welche Berührungspunkte es gibt und welche Kooperation wir vereinbaren können." (2)

Schweden ohne Wissenschaftsjournalismus

Welche andere Zukunft der Wissenschaftspublizität womöglich auch ins Haus steht, ließ sich bei der Verleihung des jährlichen IDW-Preises am Mittwochabend in der Berliner Zentrale der Leibniz-Gemeinschaft erahnen. Nachdem Leibniz-Präsident Matthias Kleiner die Notwendigkeit eines "kritischen Qualitäts-Wissenschaftsjournalismus, der die Wissenschaft begleiten muss", betonte hatte, erhielt die schwedische Universität Göteburg die Auszeichnung für die beste Pressemitteilung, die der IDW im Jahr 2014 veröffentlicht hatte: Eine Nachricht über die problemlose Geburt eines Babys nach Transplantation der Gebärmutter (6a). Krister Svahn, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit der Göteburg-Uni, stellte dar, wie in seinem Land heute solche Meldungen auf neuen Wegen die Gesellschaft erreichen müssen: "In Schweden gibt es keinen Wissenschaftsjournalismus mehr und nur noch ganz wenige Medizinjournalisten". Alle großen Zeitungen des Landes haben ihre Wissenschaftsseiten dicht gemacht. Wie das Problem durch bessere Mitteilungen aus der Wissenschaft gelöst werden - in Berlin gab es einen Preis dafür. Mehr zum IDW-Preis mit Foto der Gekürten: (6)

Konferenz zur Zukunft

Am zweiten Tag des Jubiläumsevents gab es die Arbeitstagung: "Die Zukunft der Wissenschaftskommunikation - und die Rolle des idw", die in der Humboldt-Universität zu Berlin stattfand. (1) Nach der Eröffnung und Begrüßung durch Dr. Josef König (idw-Teamleiter) folgte die Keynote zum Thema "Partizipation, Interaktion und Transparenz - wie das Internet die Wissenschaftskommunikation verändert" von Prof. Dr. Christoph Neuberger (Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung an der Ludwig-Maximilians-Universität München). Dem schloss sich eine Podiumsdiskussion über "Rollenbewusstsein und Qualität in der Wissenschaftspressearbeit" an, mit diesen Teilnehmern: Dr. Elisabeth Hoffmann (TU Braunschweig), Josef König, Joachim Müller-Jung (Frankfurter Allgemeine Zeitung), Prof. Dr. Annette Leßmöllmann (Karlsruher Institut für Technologie, Institut für Germanistik, Abteilung Wissenschaftskommunikation), unter der Moderation von Jens Rehländer (Leiter Kommunikation der VolkswagenStiftung). Foto von Gesprächspartnern: (5)
(Gesonderter Bericht folgt)

Der Nachmittag war drei Praxis-Workshops zur Qualität der Wissenschaftskommunikation gewidmet.
a) "Qualitätskriterien für gute Expertenvermittlung" mit Volker Stollorz (freier Journalist, Köln) und Wolfgang Müller M.A. (Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften, AWMF, Düsseldorf)
b) "Qualitätskriterien für gute Pressearbeit" mit Marcus Anhäuser (Medien-Doktor, TU Dortmund), Prof. Holger Wormer (Medien-Doktor, TU Dortmund) und Dr. Andreas Archut (Hochschulkommunikation, Universität Bonn)
c) "Der idw als Brücke in die sozialen Medien - Ansätze für eine neue Konzeption" mit Julia Wandt (Universität Konstanz und idw-Vorstand) und Thorsten Witt (Wissenschaft im Dialog)

Am Freitag folgte dann die Jahreshauptversammlung des idw e. V., die von 10 - 13 Uhr ebenfalls in der Humboldt-Universität zu Berlin, Unter den Linden 6, 10117 Berlin, abgehalten wurde.

Manfred Ronzheimer

Eine kürzere Version erschien in der taz vom 12.3.2015 (7).
Bitte an der Crowdfunding-Aktion der taz beteiligen! (Damit die endlich ihre Autoren-Honorare erhöhen können)

*

Kurze Selbstdarstellung des IDW (1)
Der idw ist einer der ältesten Nachrichtendienste im deutschsprachigen Internet. Nach einer zweimonatigen Testphase startete er im Januar 1995 auf Initiative der damaligen Pressesprecher der Universitäten Bayreuth (Jürgen Abel), Bochum (Dr. Josef König) und TU Clausthal (Jochen Brinkmann) sowie des Leiters des Rechenzentrums der TU Clausthal (Dr. Gerald Lange) zunächst als Maildienst unter dem Kürzel "Elster"; Journalisten ohne Internetzugang konnten damals auch per Fax via idw auf Expertensuche gehen. Nachdem die Startphase mit Bordmitteln der drei Gründungs-Pressestellen geglückt war, finanzierte das Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung von 1996 bis 1999 den weiteren Auf- und Ausbau mit rund 1,86 Millionen DM (ca. 950.000 €). Seit Januar 1996 firmiert das Angebot als Informationsdienst Wissenschaft - idw. Seit 2000 finanziert sich der idw selbständig aus Mitgliedsbeiträgen. Mitglieder im idw sind inzwischen 923 Institutionen des Wissenschaftssystems überwiegend aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, aber auch aus neun weiteren Staaten. Dazu gehören 109 Universitäten, 132 Fachhochschulen, 59 weitere Hochschulen, 15 Akademien, 29 Uni-Kliniken, 42 Fraunhofer-Einrichtungen, 36 Max-Planck-Institute, sowie weitere Institute, Ministerien, Fachgesellschaften, Stiftungen und Einrichtungen der Forschungsförderung. Auch 18 Wirtschaftsunternehmen mit eigenen Forschungsabteilungen sind Mitglieder.
Derzeit beziehen mehr als 33.000 Abonnenten weltweit Wissenschaftsinformationen über den idw. Die 7.300 Journalisten darunter können sich wie schon 1995 auf Anfrage Experten aus der Wissenschaft vermitteln lassen, auch stellt der idw ihnen regelmäßig besondere Expertenlisten zu wichtigen Themen zur Verfügung. In seinem Wissenschaftskalender bündelt der idw die relevanten Tagungen und Veranstaltungen seiner Mitglieder. Ein im Volltext recherchierbares Archiv mit mehr als 280.000 Presseinformationen ermöglicht einen Überblick über die Historie der Wissenschaftsentwicklung der letzten 20 Jahre.
Über den idw: http://idw-online.de/de/aboutus

Fakten und Zahlen zur Geschichte des idw und des Internets (1)
1994 September: Vortrag von Dr. Gerald Lange, Leiter des Rechenzentrums der TU Clausthal, über "Gopher, ProfNet usw." bei der Tagung der Hochschulpressesprecher in Braunschweig. Im Anschluss erste Überlegungen zu einem gemeinsamen Dienst zwischen Dr. Gerald Lange, Jochen Brinkmann (Pressesprecher TU Clausthal) und Jürgen Abel (Pressesprecher Uni Bayreuth) - dabei auch Dr. Josef König (Pressesprecher Ruhr-Universität Bochum).
Oktober/November: Erste Mailinglisten zur Vermittlung von Experten und Versand von Pressestellen aus Hochschulen an Journalisten werden fertiggestellt und erprobt. Es gibt ca. 1.000 .de-Adressen. Oktober 1994 Gründung Spiegel-online
1995 Januar: erste offizielle Pressemitteilung (der Ruhr-Universität Bochum) über den "Elster" (Elektronische Technologie für europaweite Recherche) benannten Dienst; Start mit 32 Pressestellen und 20 Journalisten Internetzugänge deutschlandweit: ca. 1,1 Mio. + ab September 840.000 mit der Gründung von T-Online und der Umstellung des BTX-Systems der Telekom auf Internet. Es gibt 5.000 .de-Adressen. Weltweit existieren 23.500 Websites. Microsoft stellt das Betriebssystem Windows95 vor. Der Internet Explorer 1.0 kommt auf den Markt - bis dahin galten Mosaic und Netscape als Standard-Browser. Java wird als Programmiersprache zur Entwicklung systemunabhängiger Applikationen vorgestellt. WWW löst FTP als Service mit dem höchsten Datenaufkommen ab. Das Onlineauktionshaus eBay geht an den Start. (Yahoo.de folgt im Jahr darauf, Google 1997, Amazon.de 1998.)
1996 Februar: - Elster wird in Informationsdienst Wissenschaft (idw) unbenannt. Oktober: Als 100. idw-Mitglied tritt TU Dortmund ein.
November 1996: BMBF genehmigt dem idw 1,86 Mio. DM für drei Jahre. Der idw stellt an den Standorten Bayreuth, Bochum und Clausthal Mitarbeiter ein, die den Dienst weiter auf- und ausbauen, Nutzer betreuen und neue Angebote wie den idw-Wissenschaftskalender und für Unternehmen den idw-Transfermakler (eingestellt 2004) entwickeln.
1999 PUSH Memorandum - Public Understanding of Science and Humanities der führenden deutschen Wissenschaftsorganisationen mit Gründung der "Wissenschaft im Dialog gGmbH".
Der idw hostet die erste Homepage von Wissenschaft im Dialog und wirkt an ihr mit.
2000 Der idw beginnt, sich aus Beiträgen der Mitgliedseinrichtungen zu finanzieren.
2002 Gründung des idw e. V., bis heute als gemeinnütziger Verein Träger des Informationsdienstes Wissenschaft
2003 Der idw stellt erstmals Expertenlisten zu ausgewählten Themen für die journalistische Recherche zur Verfügung (als Ergänzung zum idw-Expertenmakler).
2005 Der idw bietet erstmals einen RSS-Feed und Sperrfristmeldungen an
2007 Einzelstatistiken zu jeder Pressemitteilung erleichtern den Pressestellen das Monitoring.
2008 Der idw vergibt erstmals den idw-Preis für Wissenschaftsjournalismus - seit
2009 als idw-Preis für Wissenschaftskommunikation als Auszeichnung für die besten Pressemitteilungen des Jahres.
2010 Der idw twittert.
2011 Der idw ist auf Facebook vertreten.
2013 Kompletter Relaunch des idw-Auftritts. Ein neues Angebot ist die Bilddatenbank, in der unabhängig von den Pressemitteilungen gezielt nach Bildern gesucht werden kann: idw-bilder.de
2014 idw ist Medienpartner des Wissenschaftsjahres; die Zusammenarbeit wird 2015 fortgesetzt.

Quellen:
(1) https://www.idw-online.de/de/news620337
(1a) http://www.idw-online.de/de/invitation
(2) http://meta-magazin.org/2015/03/11/still-alive/
(3) https://wissenschaftkommuniziert.wordpress.com/2015/03/11/herzlichen-gluckwunsch-zu-20-jahren-ist-der-idw-noch-zeitgemas/
(4) Mitteilung an den Autor am 7.3.2015
(5) https://www.facebook.com/photo.php usw...
(6) https://idw-online.de/de/news627264
(6a) https://idw-online.de/de/news606694
(7) http://www.taz.de/Wissenschaftskommunikation-im-Wandel/!156293/

 

TE1691

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