Zum Seitenanfang Druckversion  

Mobiler Zugriff auf polizeiliches Fahndungssystem

24.07.2009

 

Gemeinsames Projekt von Berliner Polizei und Freier Universität

PE Freie Universität Berlin - 21.07.2009  - auch hier zu lesen    

Die Berliner Polizei und Wissenschaftler des Instituts für Informatik der Freien Universität kooperierten bei der Entwicklung eines Systems, über das auf der Basis von modernen Handys Fahndungs- und Meldedaten mobil abgefragt werden können. Nachdem nun die Testphase des Systems abgeschlossen wurde, können Mitarbeiter der Polizei auch mobil und außerhalb ihrer Dienstellen auf das Polizeiliche Landessystem für Information, Kommunikation und Sachbearbeitung (POLIKS) zugreifen. Dies war bislang nur über die Arbeitsplatzrechner in den Dienststellen der Polizei möglich.

Damit gehört die aufwändige und umständliche Abfrage der polizeirelevanten Daten per Funk oder Telefon bei Verdachtsfällen oder Straftaten der Vergangenheit an. Für die Bürger bedeutet das eine erhöhte Sicherheit, denn durch mPOLIKS wird sowohl die Prävention von Verbrechen als auch die Fahndung nach verdächtigen Personen, Gegenständen oder Fahrzeugen erleichtert. Über die handlichen Geräte können aber nicht nur polizeiliche Fahndungsdaten direkt abgerufen werden, sondern beispielsweise auch relevante Daten aus dem Einwohnermeldeamt, dem Kraftverkehrsamt oder dem Informationssystem des Schengener Abkommens.

Die Daten werden bei allen Abfragen verschlüsselt und geschützt übertragen. Sie sind nur für autorisierte Benutzer der Polizei sichtbar und durch komplexe Sicherheitsmechanismen jederzeit vor Zugriffen Unbefugter abgeschirmt. Auch die Mitarbeiter der Freien Universität können die Daten nicht einsehen. Als weiterer Vorteil ist die Übermittlung taktischer Hinweise an die Polizisten zu nennen, um damit ihre Eigensicherung zu erhöhen.
Die Wissenschaftler der Freien Universität entwickelten "mPOLIKS" (das "m" steht für mobil) gemeinsam mit der Berliner Polizei im Rahmen einer Kooperation, die bereits seit 2006 besteht. Bei der Entwicklung des Systems sind auch Erfahrungen des Instituts aus anderen mobilen E-Business-Projekten eingeflossen.

Bei dem neuen System kommt die Windows-Mobile-Technologie des Unternehmens Microsoft zur Anwendung, mit der Polizisten unabhängig von ihrem Standort auf wichtige Informationen, Inhalte oder Anwendungen zugreifen und somit Tatumstände, Personalien und Fahrzeuginformationen gleich vor Ort verwerten können.

In einem Pressegespräch am Donnerstag, 23. Juli 2009, 10.00 Uhr im Medienraum im Polizeipräsidium, Platz der Luftbrücke 6, Tempelhof, wurden die neuen Geräte vorgestellt. Die Teilnehmer waren:
- Polizeivizepräsident Gerd Neubeck
- Vizepräsident der Freien Universität Jochen Schiller
- Leitender Kriminaldirektor Ulrich Bechem, Abteilungsleiter ZSE III
- Technischer Rat Ernst Mäfers, Sachgebietsleiter ZSE III B
- Projektleiter AG Technische Informatik der Freien Universität Nico Wanner

Kontakt:

pressedienst@polizei.berlin.de
kommunikationsstelle@fu-berlin.de

Weitere Informationen:

http://www.polizei.berlin.de
http://www.fu-berlin.de/presse


24.7.2009 Berliner Zeitung: Fahnder surfen mobil nach Straftätern - Polizei nutzt neue Technik zur Personen-Überprüfung  

24.7.2009 taz: Polizei 2.0 -  Polizisten können jetzt mit ihrem Handy Fahndungsdaten abfragen. Datenschutzkonzept fehlt 

Zum Seitenanfang Druckversion   Zum Seitenanfang  Zum Seitenanfang 
oben