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Sommerfest der Berliner Wirtschaftsgespräche

31.08.2013

 

 Sommerfest der Berliner Wirtschaftsgespräche  

Eröffnung im Gasometer des EUREF-Geländes in Schöneberg

   

Das Bündnis der Berliner Wirtschaftsgespräche mit Petrus hat auch in diesem Jahr gehalten. Bei strahlendem Spätsommerwetter konnte das Sommerfest 2013 auf dem EUREF-Gelände und im Schöneberger Gasometer über die runde Bühne gehen. Gut 500 Mitglieder und Gäste vergnügten sich bei Kontakten und Kultur an 30 Ständen bis in den späten Abend.

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Walter Momper, Vorsitzender des BWG-Vereins, begrüßte die Teilnehmer im Gasometer und versprach: „In einer Atmosphäre aus Kreativität, Unterhaltung, Erlebnis- und Experimentiermeile bieten wir Ihnen wieder ein Programm zwischen Reflexion und Unterhaltung, Experimentierfreude und musikalischem Genuss“. Er ging dann auf die drei Themenschwerpunkte des diesjährigen Sommerfestes ein, die sich auch in der Themenbroschüre 2013 widerspiegeln: Energie, Mobilität und Gesundheit.

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Der Hausherr des EUREF-Campus, Reinhard Müller,  stellte im Schnelldurchgang dar, wie auf diesem alten Energiestandort – wo früher das Gas für die Berliner Straßenlaternen gespeichert wurde – an der neuen Energiewende gearbeitet wird. „An der Hälfte aller Tage im Jahr produzieren wirt an diesem Standort mehr Strom als wir verbrauchen, und das CO2-neutral“, hob Müller hervor. Die Energiewende müsse nicht teuer sein, war die Botschaft des EUREF-Lenkers. Man müsse nur die richtigen Ideen haben und sie zügig in die Tat umsetzen. „Als wir begannen, haben wir das gemacht, was auf der Hannover Messe gezeigt wurde. In den Messehallen ist die Energiewende schon Realität. Wir haben sie in die Praxis gebracht“, so Müller. Mit 114 Arbeitsplätzen auf dem Areal startete EUREF, jetzt sind es fast 1300. Auch hinsichtlich der Mobilität setzt man Akzente: 65 Prozent, vor allem die Jüngeren, kommen ohne Auto zum Campus. Innovative Carsharing-Angebote, wie „Flinkster“, tun ein übriges.

 

Bausenator Michael Müller, der den angekündigten Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit vertrat,  zollte in seinem Grußwort den BWG Anerkennung für die seit 15 Jahren erfolgreiche Vernetzung von  Wirtschaft und Politik. Den BWG gelinge es immer wieder, „wichtige Themen frühzeitig aufzugreifen und zu diskutieren“. Müller ging dann auf die wirtschaftliche Situation Berlins ein und streifte die Themen Verkehrspolitik, Wohnen  und Tempelhof. Nach einer langen wirtschaftlichen Durststrecke gehe es jetzt wieder aufwärts mit der Berliner Wirtschaft. Vor allem Tourismus, Medien und die Gesundheitswirtschaft seien die Treiber einer erfreulichen Entwicklung. Dieser Trend müsse auch weitergehen, weil man es in  Berlin noch immer mit 200.000 Arbeitslosen zu tun habe. Der Umweltsenator brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass Umwelt und Industrie die nächsten wirtschaftlichen Wachstumsfelder werden. Müller plädierte  für „engagierte Stadtdiskussionen“, mit dem Ziel, „für“ etwas zu sein, und nicht nur etwas abzuwehren. Unklar blieb, ob dies eine Anspielung auf das Volksbegehren zum Stromnetz war, das ja eindeutig einem Gestaltungsziel folgt. Wichtig war Müller der Blick für das „gesamtstädtische Interesse“, das auch im Umgang des 200 ha großen Flugfeldes in Tempelhof walten müsse.

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Justiz- und Verbraucherschutz-Senator Thomas Heilmann verriet, dass er vorher mit  Renate Künast darüber gewitzelt habe, ob das Vorzeige-Projekt EUREF womöglich eher fertig sein werde als die Dauerbaustelle BER. Heilmann erinnerte sich an seinen Start als Unternehmer in Berlin vor 23 Jahren, an das verpasste Wirtschaftsressort, und würdigte die „Brückenfunktion“, die die BWG zwischen Wirtschaft und Politik einnehme. „Ich schätze Ihre Arbeit sehr“.

 

Renate Künast, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, hatte alle Themen zu Energie, Umwelt, Verkehr und Wirtschaft in Wahlkampf-Kurzfassung parat. Energiewende, EEG-Befreiung, Emissionshandel, Mobilitätsplan statt Bundesverkerhswegeplan bis hin zu 70 Brückensanierungen in Berlin. „Berlin sollte leuchtendes Beispiel dafür sein, dass es anders geht“, sagte Künast. „Wir sollten uns dorthin auf den Weg machen.“  An diesem Abend hatte man – mit dem Euref – das Ziel schon ein  Stück weit erreicht.

 

Anschließend sorgten der Schauspieler und Entertainer  Uwe Steimle und die EB Davis and The Superband für blendende Unterhaltung. Führungen über den Campus und  eine Experimentiermeile für kleine, aber auch große Kinder ergänzten das Programm.

Vor dem offiziellen Start des Festes gab es sechs Führungen zu besonderen Orten auf dem Euref-Gelände. (InnoMonitor nahm an der Besichtigung der Green Garage teil und wird  darüber später gesondert berichten.) 

   

Tour 1 KKI Kompetenzzentrum Kritische Infrastrukturen GmbH

Die KKI – Kompetenzzentrum Kritische Infrastrukturen GmbH bietet Stadtwerken, Netzbetreibern, Kommunen und Industrieunternehmen Dienstleistungen für ein professionelles Störungs-, Notfall- und Krisenmanagement – 24 / 7 und für alle Sparten. Im Rahmen der Führung stellte die KKI GmbH ihre Arbeit vor und präsentierte ihren Krisenstabsraum sowie eine der modernsten Zentralen Meldestellen in Deutschland für die Annahme von Ereignismeldungen.

http://www.kki-gesellschaft.de/

 

Tour 2 NBB Netzgesellschaft Berlin Brandenburg
Auf dem EUREF-Campus wird das innovativste Energienetz Berlins betrieben. Die Führung zeigte das erste Berliner Micro Smart Grid, das über die Leitwarte der NBB gesteuert wird. Ökostrom aus Sonne und Wind wird hier nicht nur produziert, sondern auch intelligent zwischengespeichert und bedarfsgerecht abgerufen.

http://www.nbb-netzgesellschaft.de/

 

Tour 3 Innovationszentrum für Mobilität und gesellschaftlichen Wandel (InnoZ) GmbH
Das InnoZ entwickelt gemeinsam mit Industrie, Wissenschaft, Verwaltungen und Nutzern innovative Lösungen im Spannungsfeld von Mobilität und gesellschaftlichem Wandel. Das Zentrum forscht zu zukunftsfähiger Mobilität im Kontext gesellschaftlicher Veränderungen und koordinieren komplexe Gesamtvorhaben: Verkehr, IKT-Systeme und Energie werden zusammenhängend betrachtet.

http://www.innoz.de/  

Tour 4 BEGA.tec

Die BEGA.tec ist ein Dienstleister zur Wartung und Instandhaltung der Berliner Gasnetze. Die Führung bot die Möglichkeit,  die Werkstätten,  in denen die Vor- und Nachbereitung der Einsätze an den Gasnetzen erfolgt, zu besichtigen. Darüber hinaus konnte man  in der Gaszählerprüfstelle einen Einblick in die Prozesse der Wiederaufarbeitung und Nacheichung von Gaszählern erhalten.

http://www.begatec.de/

 

 

 Tour 5 Schneider Electric GmbH

Energiemanagement spielt für den Erfolg der Energiewende eine wesentliche Rolle. Als Spezialist für das Thema Energiemanagement mit Lösungen für Infrastruktur, Industrie, Rechenzentren, Gebäude und Wohngebäude bietet Schneider Electric Lösungen vom Kraftwerk bis zur Steckdose. Bei der Führung  wurden ausgewählte Beispiele rund um die Energiewende vorgestellt, wie beispielsweise das Energiemanagement in der Berliner  Niederlassung, die Energiespeicherung im Micro Smart Grid oder Lösungen für die Ladeinfrastruktur von Elektrofahrzeugen.

http://www.schneider-electric.com/

 

Tour 6 Green Garage

Die Green Garage ist Deutschlands erste Inkubator mit einem Fokus auf Klimainnovation. Nach der 9-monatigen Renovierung einer alten Garage aus dem Jahr 1927 bietet dieser deutsche Inkubator nun auf einer Fläche von rund 280 Quadratmetern Platz für sechs klimarelevante Start-up-Unternehmen. Diese Unternehmen werden gefördert vom Climate-KIC (Knowledge and Innovation Community), einer von Wissenschaft und Industrie getragenen Institution der EU.

http://www.climate-kic.org/national-centres/berlin-germany/facilities/

 


Manfred Ronzheimer für InnoMonitor Berlin-Brandenburg

  

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 Berliner Wirtschaftsgespräche e.V.

www.bwg-ev.net

 

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Gestaltung der wachsenden Stadt
Rede von Klaus Wowereit beim Mittelstandsfrühstück der Berliner Wirtschaftsgespräche

http://www.innomonitor.de/index.php?id=132&be=3603

  

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BWG diskutierten über das Volksbegehren des Energietischs und die Folgen

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ZN9674

 

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