Chancen für junge Menschen in schrumpfenden Regionen
06.03.2010
Gerber: Chancen des demografischen Wandels ergreifen
05.03.2010 - PE auch hier zu lesen
Staatskanzleichef Albrecht Gerber hat
beim Thema demografischer Wandel ein Umdenken angemahnt.
„Geburtenrückgang, Abwanderung, die nicht durch Rückwanderung
kompensiert wird und steigendes Durchschnittsalter der Bevölkerung
werden derzeit oftmals nur als Problem betrachtet", sagte der
Staatssekretär heute auf dem Symposium des 2. Demografie-Preises, das
erstmals in der Brandenburger Landesvertretung in Berlin stattfindet.
Der demografische Wandel bringe unbestritten viele Probleme mit sich,
biete jedoch vor allem jungen Leuten auch vielfältige Perspektiven.
„Das müssen wir künftig stärker ins Bewusstsein rücken." Deshalb sei
das Ausschreibungsthema des diesjährigen Demografie-Preises „Chancen
für junge Menschen in schrumpfenden Regionen" ein „wichtiges und
richtiges Signal", so Gerber.
Notwendig sei es, für junge Menschen eine gute Lebensqualität zu
sichern. „In den nächsten Jahrzehnten werden die Möglichkeiten für
junge Leute, verantwortungsvolle Aufgaben zu übernehmen, so groß sein
wie lange nicht mehr", sagte Gerber. So suchten vor dem Hintergrund
sinkender Schulabgängerzahlen und einer Welle von Pensionierungen
Betriebe schon heute händeringend nach Fachkräften. Die Landesregierung
nutze gemeinsam mit Handwerks-, Industrie- und Handelskammern und
Bildungseinrichtungen jede Gelegenheit, Jugendliche über Ausbildungs-,
Studien- und Arbeitsmöglichkeiten in ihrer Region zu informieren.
Dringender denn je werden junge Leute nach den Worten von Gerber auch
bei der ehrenamtlichen Arbeit gebraucht. „Eine der größten
Herausforderungen ist es, Jugendliche für freiwilliges Engagement zu
gewinnen. Mitarbeit im Fußballverein oder bei der Feuerwehr ist heute
längst nicht mehr so selbstverständlich wie vor 30 oder 40 Jahren.
Deshalb konzentriert sich die Landesregierung darauf, das Ehrenamt
sichtbar zu machen." Gerber resümierte: „Junge Menschen haben in
Brandenburg gute Perspektiven. Sie müssen die Chancen sehen und
ergreifen. Es ist an der Landesregierung, allen gesellschaftlichen
Kräften und den Eltern, sie dabei zu unterstützen."
Der Demografie-Preis für Nachwuchswissenschaftler wird alle zwei Jahre
vom Institut für demografische Zukunftsfähigkeit (idz) vergeben. Das
idz will damit die gesellschaftliche Diskussion über den demografischen
Wandel fördern. Eingereicht wurden diesmal zehn Beiträge von 17
europäischen Autoren. Die Preise werden im Rahmen des Symposiums
verliehen, das erstmals in Zusammenarbeit mit der Brandenburger
Staatskanzlei ausgerichtet wird.
