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Leitprojekt: Fresh Scan
freshscan

 

 

 

Den Frischegrad von Fleisch per Laser-Scanner feststellen

Auf dem Innovationsgipfel der Länder Berlin und Brandenburg 2009  wurde Fresh Scan als neues  Leitprojekt für das Zukunftsfeld Optik vorgestellt

Immer wieder geriet in der Vergangenheit verdorbenes Fleisch in den Handel. Mit einer Innovation aus dem Bereich der Optischen Technologien kann dem künftig ein Riegel vorgeschoben werden: Mittels eines mobilen Scanners, der im Rahmen des Leitprojekts „FreshScan" entwickelt wird, kann der  Frischezustand von ausgewählten Lebensmitteln - während der Pilotphase zunächst von Fleisch - exakt erfasst und dokumentiert werden.

Durch den Einsatz von Mikrosystemtechnik wird die Produktionskette des Fleisches vom Erzeuger über die Fleischverarbeitung, den Transport, Groß- und Einzelhandel bis hin zum Endverbraucher gezielt erfasst und die Produktzustände lückenlos dokumentiert. Die Historie der Lebensmittel wird in allen Schritten transparent und rückverfolgbar, ihre Frischeparameter werden aktuell mess- und abrufbar. Der Fresh Scan wird  zunächst am Fleisch getestet und optimiert, wird aber später auch in anderen Lebensmittelsegmenten kommerziell zu nutzen sein.

Das Konzept setzt an zwei Punkten an: am Lebensmittel selbst und an der Logistik- bzw. Verarbeitungskette. Zum Prüfen des Produktzustands ermittelt ein mobiler "Frischescanner" mittels optischer Sensorik-Daten, mit denen der Frischezustand des Lebensmittels direkt erfasst und ausgewertet werden kann. Der Scanner arbeitet mit Laserlicht, das je nach Zustand des Fleisches unterschiedlich gestreut und reflektiert wird. Unter anderem mit Hilfe der Raman-Spektroskopie wird das vom Fleisch zurückgestreute Licht analysiert. Ob das Lebensmittel den vorgegebenen Anforderungen entspricht, kann so schnell und unkompliziert geprüft werden.

Die Überwachung der Prozesskette bei der Verarbeitung wird durch die Speicherung festgelegter Daten am Lebensmittel gesichert. Möchte man wissen, wie alt das Fleisch tatsächlich ist, liest der Scanner diese Informationen aus einem RFID-Etikett, das das Fleisch stets begleitet. Mithilfe Radio Frequency IDentification, also der Funk-Frequenz-Identifizierung, werden die auf dem Funkchip gespeicherten Informationen von dem Handscanner ausgelesen.

Aus den dort gespeicherten Sensorinformationen lässt sich ein Temperatur-Protokoll des transportierten Fleisches erstellen. Auch andere Verarbeitungs- und Transportdaten wie Zeit, Feuchte oder Lichteinfall lassen sich so rekonstruieren. Da sich die intelligenten Etiketten im Gegensatz zu bestehenden Systemen wieder aufladen lassen, kommen sie für eine Mehrfachverwendung infrage. Denkbar wäre schon aus Kostengründen eine Anbringung in den branchenüblichen Fleisch-Transportkisten.

Am Gemeinschaftsprojekt „FreshScan"  sind   Wissenschaftler aus dem Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM), dem Ferdinand-Braun-Institut für Höchstfrequenztechnik (FBH), dem Leibniz-Institut für Agrartechnik (ATB), dem Max-Rubner-Institut (MRI) und der Technischen Universität Berlin beteiligt. 

Das Fraunhofer IZM arbeitet an der Entwicklung und Umsetzung neuer Konzepte für den Aufbau hochintegrierter elektronischer Systeme. Mit seinen Arbeiten schlägt es die Brücke zwischen den Anbietern mikroelektronischer Komponenten und den Herstellern technischer Systeme. Das Ferdinand-Braun-Institut für Höchstfrequenztechnik ist eines der weltweit führenden Institute für anwendungsorientierte und industrienahe Forschung in der Mikrowellentechnik und Optoelektronik auf der Basis von III/V-Verbindungshalbleitern. Das Max-Rubner-Institut,  Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel am Standort Kulmbach,  befasst sich mit allen Fragen der Fleischqualität und der Lebensmittelsicherheit bei Fleisch und Fleischerzeugnissen. Das Leibniz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim (ATB) ist eine der führenden agrartechnischen Forschungseinrichtungen in Europa. Ein Fokus liegt auf der Sicherung der Qualität von Futter und Lebensmitteln.

Das Projekt FreshScan wurde auch im Oktober 2009 auf dem Mikrosystemtechnik-Kongress des VDE und BMBF vorgestellt. Auf der begleitenden Ausstellung mit über 60 Unternehmen und Forschungseinrichtungen waren die wichtigsten Akteure der deutschen Mikrosystemtechnikbranche vertreten. Die TSB Innovationsagentur setzte dabei mit dem Gemeinschaftsstand „Mikrosystemtechnik in Berlin-Brandenburg" einen starken Akzent für die Region und förderte mit der angeschlossenen Kooperationsbörse die überregionale Vernetzung der Berlin-Brandenburger Mikrosystemtechnik.

Ansprechpartner:
Herr Dr. Weidner (OptecBB)
Tel.: 030 / 6392-1720

Weitere Informationen und auf www.freshscan.org

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