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Co.don AG,  TeltowCodon logo

 


Tissue Engineering "Made in Teltow"

Die co.don AG ist an der Schnittstelle zwischen der pharmazeutischen Industrie und der Biotechnologie positioniert und auf dem noch jungen Gebiet des Tissue Engineering/ Regenerative Medizin tätig.

Die co.don AG wurde 1993 als Ausgründung der Hennig AG gegründet. Das Unternehmen  entwickelt, produziert und vermarktet patienteneigene zellbasierte Tissue Engineering Therapeutika (TEPs) für die biologische Reparatur, die Regeneration und den Funktionserhalt des Muskel-Skelett-Systems. Ihre Produkte dienen im biologischen Ersatz von Gelenkknorpel-, Bandscheiben- und Knochenschäden durch den Aufbau von körpereigenem Gewebe.

Die Co.don AG erhielt bereits 1997 als erstes biopharmazeutisches Unternehmen in Europa die Herstellungserlaubnis für körpereigene Knorpel- und Knochenzelltransplantate entsprechend § 13 des deutschen Arzneimittelgesetzes.

Seit Februar 2001 ist das Unternehmen börsennotiert. Das Unternehmen Co.don hat seit 1995 in insgesamt 13 Projekten Investitionen in Höhe von 5,4 Mio. Euro getätigt, die die ILB mit rund 1,8 Mio. Euro Fördermitteln begleitet hat.

 

Moderate Umsatzsteigerung im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2009

Anfang  September 2009 veröffentlichte die co.don® AG, Teltow, (WKN 5173603) den Halbjahresbericht für das laufende Geschäftsjahr. Im ersten Halbjahr 2009 hat die Gesellschaft ihren Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5,7% gesteigert. Der Umsatz betrug rd. 818 TEUR gegenüber rd. 774 TEUR im Vorjahreszeitraum.

Der Absatz in Deutschland zeigt im ersten Halbjahr 2009 mit 212 Transplantaten eine Steigerung um 37,7%,   verglichen mit 154 Transplantaten im ersten Halbjahr 2008.

Der Absatz im Ausland ist im ersten Halbjahr 2009 mit 86 Transplantaten um 36% im Vergleich zu 117 Transplantaten in der gleichen Periode im Vorjahr zurückgegangen.

Der unter den Erwartungen liegende Umsatz ergibt sich unter anderem aus dem sich verändert habenden umfangreichen regulatorischen Procedere und der daraus resultierenden durchschnittlichen zeitlichen Verzögerung von 1,5 Jahren zwischen Erstkontakt und erster Anwendung beim neu gewonnenen Kunden.

Neben der Fortführung der erfolgreichen Umstrukturierung der Gesellschaft in ein vollständig kundenorientiertes Unternehmen ist ein weiterer Schwerpunkt im laufenden Geschäftsjahr ist die Zulassung für die Produkte der Gesellschaft vor der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMEA). co.don wird diesen Prozess aktiv vorantreiben, um auch nach Ablauf der Übergangsfrist im Jahre 2012 weiterhin eine gesicherte und starke Marktposition im europäischen Markt zu haben.

 

Dr. Andreas Baltrusch folgt Uwe Ahrens als Vorstandsvorsitzender

Der Vorstandsvorsitzende der co.don AG, Herr Dipl.-Ing. Uwe Ahrens, schied zum 31. August 2009 mit dem Ablauf seines Anstellungsvertrages aus dem Unternehmen aus, um sich
neuen unternehmerischen Herausforderungen zu stellen. Der Aufsichtsrat dankte Herrn Ahrens für die für das Unternehmen geleistete Arbeit und wünschte ihm für seine Zukunft viel Erfolg. Zu seinem Nachfolger hatte der Aufsichtsrat der co.don AG am 24. Juli 2009 Herrn Dr. Andreas Baltrusch (42) bestellt, der sein Amt am 1. Oktober 2009 antrat.   Neben Herrn Dr. Baltrusch gehört Frau Dipl.-Ing. Vilma Siodla weiterhin dem Vorstand der co.don AG an.

Mit Herrn Dr. Baltrusch übernahm eine unternehmerische Persönlichkeit mit großer Management- und Vertriebserfahrung die Verantwortung für die co.don AG. Herr Dr. Baltrusch hat Wirtschaftsingenieurwesen an der Technischen Universität Berlin
studiert und seine berufliche Laufbahn 1995 bei der Buderus AG begonnen. Als Senior Berater war er von 1997 bis 2001 bei der SCG St. Gallen Consulting Group/Mercer MC tätig. Es folgten Tätigkeiten in den Geschäftsführungen von Gesellschaften der ALBA AG, der Cleanaway Deutschland AG sowie der MECO GmbH.

 

Die dreidimensionale Knorpelzelltransplantation (ACTD) ist weltweit einzigartig

Auszug aus einem Bericht von Beatrice Hamberger in BERLIN MEDICAL 05.08:

Der Traum, körpereigenes Ersatzgewebe zu züchten, ist bei der Behandlung von Knorpeldefekten Realität geworden und hat sich als „Goldstandard" etabliert. Mit Hilfe einer autologen (körpereigenen) Knorpelzelltransplantation können defekte Gelenke und Bandscheiben regeneriert werden - ohne dabei fremde oder künstliche Materialien in den Körper einzubringen. Das Verfahren bewahrt Patienten vor chronischen Schmerzen und Folgeerkrankungen und verbessert ihre Lebensqualität erheblich. Die Behandlungskosten werden inzwischen von den Krankenkassen übernommen.

Für Hanna Saalfeld kam die Rettung aus einem Teltower Labor. Rückenschmerzen und ein Bandscheibenvorfall hatten der 58-jährigen „jede Lebensqualität geraubt". Im Rahmen einer Standardoperation entfernte der Arzt das auf den Nerv drückende Bandscheibengewebe. Das ca. 1 cm3 große Gewebestück schickte er samt einer Blutprobe der Patientin zur co.don® AG ins brandenburgische Teltow. Dort wurden die Zellen in hoch spezialisierten Zellkulturlaboren aus der Gewebeprobe isoliert und unter sterilen Bedingungen vermehrt. Drei Monate später erhielt die Patientin ihr körpereigenes Bandscheibenzellentransplantat unter örtlicher Betäubung injiziert.

„Zwei Tage Bettruhe und sechs Wochen Krankengymnastik, dann war ich wieder arbeitsfähig", sagt Hanna Saalfeld, die heute vollkommen schmerzfrei ist. Ihre Bandscheibe konnte sich nach der Transplantation wieder vollkommen regenerieren und auch ihre Lebensqualität war wieder hergestellt. Etwa zehn Wochen hatte es gedauert, bis der Gewebedefekt aufgefüllt war. Schon vor der OP wurden bei Hanna Saalfeld mittels eines MRTs starke Verschleißerscheinungen der betroffenen Bandscheibe diagnostiziert. Die Bandscheibe hatte bereits an Höhe verloren und konnte ihre Aufgabe als Stoßdämpfer nicht mehr erfüllen.

Da die Bandscheibe alleine nicht in der Lage ist, neues Gewebe aufzubauen, ist die körpereigene Bandscheibenzelltransplantation (engl. Autologous discderived chrondocyte transplantation, ADCT) für Patienten wie Hanna Saalfeld ein Segen. Denn eine alleinige Entfernung des Bandscheibenvorfalls kann die fortschreitende Degeneration der Bandscheibe nicht aufhalten, ganz im Gegenteil. Bei der Operation geht weiteres Gewebe durch die Entfernung des austretenden Bandscheibenknorpels verloren. „Durch die körpereigene Bandscheibenzelltransplantation wird neues Bandscheibengewebe gebildet und der Gewebeverlust ausgeglichen", erläutert Vilma Siodla, Vorstandsmitglied der co.don® AG. „So wird die Bandscheibe in ihrer Höhe stabilisiert und auch die häufig auftretenden Schädigungen der benachbarten Wirbelsäulenbereiche lassen sich vermeiden."

Die co.don® AG hat das ADCT Verfahren entwickelt und gehört zu den Vorreitern unter den kommerziellen Anbietern von körpereigenen Knorpel- und Knochenzelltransplantaten, den so genannten zellbasierten biologischen Arzneimitteln. Die Tissue-Engineering-Produkte werden zur Regeneration von Gelenkknorpel und Knochen sowie degenerierten Bandscheiben eingesetzt.

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Körperzellen aus dem Labor

1997 wurde erstmals die Knorpelzelltransplantation an einem Kniegelenk durchgeführt. Wohin hat sich diese Technik weiterentwickelt?

Mittlerweile haben sich die Indikationen auf Sprunggelenk, Hüfte und Schultergelenk erweitert. Inzwischen wurden mit Hilfe unserer Transplantate auch die ersten Knorpelzelltransplantationen an Ellenbogen durchgeführt. So konnte beispielsweise das zertrümmerte Radiusköpfchen eines verunglückten Motorradfahrers vollständig heilen. Und natürlich arbeiten wir ständig an Indikationserweiterungen. Auch das Kniegelenk verfügt über unterschiedliche Knorpelflächen mit konkaven und konvexen Strukturen. Unser dreidimensionales Produkt bietet als nahezu einziges die Möglichkeit, alle Gelenkflächen zu rekonstruieren. Zu den nächsten geplanten Indikationen gehören die Züchtung von Gelenksknorpeln kleinerer Gelenke und die Behandlung von Arthrose unter Anwendung von Tissue Engineering Produkten.

Kann man Arthrose heute schon mit einer autologen Knorpelzelltransplantation behandeln?

Bislang ist das noch nicht möglich. Aber man kann die Entstehung einer Arthrose mit einer solchen Therapie heute schon vermeiden. Denn von einem Verschleiß durch Abnutzung ist zunächst der Knorpel betroffen. Wenn man hier rechtzeitig eingreift und sich der Knorpel mit Hilfe einer körpereigenen Knorpelzelltransplantation regeneriert, kann der Patient vor einer Arthrose bewahrt werden. Aber wie gesagt: Wir sind dabei, auch Behandlungsmöglichkeiten bei fortgeschrittener Arthrose zu entwickeln.

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Interview mit Vilma Siodla, Vorstand der co.don AG
Interview: Beatrice Hamberger
Interview des Monats | September 2009

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