OHST Medizintechnik AG, Rathenow
Zementfreie und zementierte Implantatsysteme
Die OHST Medizintechnik AG hat sich auf die Entwicklung und Fertigung hochpräziser Gelenkimplantate und dazugehöriger OP-Instrumente spezialisiert. Neueste Erkenntnisse aus Medizin und Forschung fließen ebenso in die Arbeit ein wie Innovationen im Bereich neuer Werkstoffe oder Produktionsprozesse.
Auf insgesamt 4.100 Quadratmetern Fläche fertigen die 170 Mitarbeiter jährlich über 4.500 verschiedene Einzelkomponenten: Ersatz für alle Gelenke im menschlichen Körper; von der Halswirbelsäule bis zum kleinen Zeh. Der Schwerpunkt liegt auf der Herstellung künstlicher Hüft- und Kniegelenke für die optimale Versorgung von Patienten. Beliefert werden Distributoren und Hersteller, die die Produkte unter eigenem Namen vertreiben. Für diese entwickelt OHST maßgeschneiderte Lösungen, die genau auf den Bedarf der Kunden beziehungsweise auf den ihrer jeweiligen Klinikpartner zugeschnitten sind.
Als eines der wenigen Unternehmen im Markt bietet der Mittelständler als Contract Manufacturer alle Möglichkeiten eines Komplettanbieters. Kunden erhalten von der Neuentwicklung eines Implantats über den Prototypenbau bis hin zur Serienfertigung und der sterilen Verpackung alle Leistungen als Einzelbaustein oder Komplettpaket. OHST liefert Einzel- oder Sonderanfertigungen ebenso wie kleine Serien oder große Stückzahlen.
Flexibilität wird bei dem traditionsreichen Familienunternehmen groß geschrieben.
Neben der Herstellung im Kundenauftrag verfügt OHST über ein eigenes OEM-Produktsortiment, das auf Basis jahrelanger eigener wie klinischer Erfolge und Erfahrungen entwickelt wurde. Dabei handelt es sich um Standardprodukte für die Hüftversorgung, bewährt in der Anwendung und gleichzeitig ausgesprochen wirtschaftlich. Dazu gehören besonders knochenschonende Hüftimplantate für die endoprothetische Erstversorgung ebenso wie Gelenksysteme für Patienten mit größeren Knochendefekten. Das OEM-Sortiment wird abgerundet durch passende OP-Instrumente-Sets.
1937 als kleiner Handwerksbetrieb in Rathenow gegründet gehört das Unternehmen heute zu den führenden europäischen Herstellern auf seinem Gebiet. In Deutschland hält das Unternehmen im Bereich Hüft- und Knieendoprothetik einen Anteil von 10 bis 15 Prozent am deutschen Markt. Geblieben ist bis heute der Anspruch an Qualität, Zuverlässigkeit und ständige Weiterentwicklung. Ziel ist es stets, für die Patienten die bestmögliche Lösung zu entwickeln und dem Kunden ein Präzisionsprodukt zu bieten, das in Qualität, Langlebigkeit und Funktionalität höchsten Ansprüchen genügt.
Quelle: Report 2011/11 - Medizintechnik in Berlin-Brandenburg
Historie des Unternehmens
1937 |
Willi Ohst, Großvater des heutigen Firmenchefs, gründet einen Handwerkerbetrieb und fertigt Werkzeugvorrichtungen für die optische Industrie in Rathenow. |
1947 |
Durch den Tod des Vaters übernimmt Wolfgang Ohst im Alter von nur 19 Jahren den väterlichen Betrieb. Der Werkzeugmacher dehnt die Produktion rasch aus: Prüfgeräte für die Papier herstellende Industrie kommen hinzu. |
1949 - 1989 |
Anders als andere Handwerksbetriebe behält OHST in der DDR seine Eigenständigkeit und wird nicht verstaatlicht. Grund: immer wieder neue Produkte lassen sich auch im nicht-sozialistischen Ausland gewinnbringend vertreiben. |
1985 |
Einstieg in die Produktion von Medizinprodukten. Erste Hüftpfannen werden in Kooperation mit der Charité in Berlin entwickelt. Das Unternehmen konzentriert sich mehr und mehr auf Fertigung von Gelenkimplantaten. |
1987 |
Norbert Ohst steigt in die Firma ein. |
1990 |
Mit dem Fall der Mauer brechen die optische und papierherstellende Industrie fast vollständig zusammen. Die Medizinprodukte werden zum Hauptumsatzträger. |
1991 |
OHST beschäftigt sechs Mitarbeiter. Das Unternehmen bezieht ein neues Fertigungsgebäude im Falkenweg 12, Rathenow. |
1992 |
Die Kunden verlangen mehr als reine Fertigungsleistungen. Die Entwicklungsabteilung wird aufgebaut, ebenso eine Verpackungs-Unit. |
1993 |
Die Fertigung von Prüfgeräten wird endgültig ausgelagert. Die Entwicklung, Fertigung und Verpackung von Gelenkimplantaten und OP-Instrumenten wird zum einzigen Geschäftsfeld. |
1994 |
Norbert Ohst übernimmt die Geschäftsführung von seinem Vater Wolfgang. |
1995 |
Als eines der ersten Unternehmen der Branche lässt sich OHST nach ISO 9001/EN46001 zertifizieren. |
1999 |
Das Unternehmen wird in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Die Firmenanteile bleiben vollständig in Familienbesitz. OHST beschäftigt 49 Mitarbeiter. |
2000 |
Das expandierende Unternehmen stößt an räumliche Grenzen. Im Oktober ist Baubeginn im Grünauer Fenn in Rathenow, dem heutigen Unternehmenssitz. |
2001 |
Einweihung der neuen Geschäftsräume im April des Jahres. Ende 2001 beträgt die Mitarbeiterbeiterzahl 71. |
2003 |
Der Vorstand wird erweitert: Vorstandsvorsitzender Dipl.-Ing. Norbert Ohst wird künftig unterstützt durch die langjährigen Mitarbeiter Dipl. BW Stephan Dunke (Vorstand Markt) sowie Dipl.-Ing. Gerd Hielscher (Vorstand Produktion). |
2004 |
Die Oskar-Patzelt-Stiftung zeichnet OHST mit dem „Großen Preis des Mittelstands" aus. Der sogenannte „Oskar des Mittelstand" wird jedes Jahr an Unternehmen verliehen, die sich neben einer stetigen Unternehmensentwicklung unter anderem durch Innovation und Kundennähe hervortun. |
2005 |
Eine neue Halle erweitert die Kapazitäten in Rathenow auf 4.100 m2 Fertigungsfläche. Kontinuierliche Investitionen wie bspw. in eine neue Ultraschallreinigungstechnologie. Umstellung des Qualitätsmanagementsystems auf die prozessorientierte Norm ISO 13485:2003. Die Mitarbeiterzahl beträgt 115. |
2005 - 2007 |
Ein Investitionspaket von 6,2 Mio. Euro erweitert die Anlagen- und Maschinenkapazitäten. Neue Technologien bei der Bearbeitung von Gelenkimplantatsystemen und OP-Instrumenten werden eingesetzt. |
2008 |
OHST erhält die Ehrenplakette „Premier Finalist" der Oskar-Patzolt-Stiftung. Sie erkennt die positive Kontinuität des Unternehmens in seiner wirtschaftlichen Entwicklung an. |
2008 - |
OHST bietet als einer der wenigen Anbieter das komplette Spektrum von Entwicklung über Fertigung bis Versand. 2008 fertigen 170 Fachkräfte rund 18.000 Hüftgelenke und 16.000 Kniegelenke. |
Rathenow macht mobil: Wo Implantate das Leben erleichtern
Die Firma OHST Medizintechnik AG aus Rathenow entwickelt und fertigt solche orthopädischen Gelenke aus Implantatstahl. Außerdem bietet das mittelständische Traditionsunternehmen komplette Dienstleistungen für bereits vorhandene Implantationssysteme und Instrumente an. Ein weiteres großes Plus am Markt ist, dass OHST alles aus einer Hand liefert, von der Neuentwicklung in enger Zusammenarbeit mit Händlern und Anwendern bis zum fertigen, steril verpackten Produkt. Die Palette reicht dabei vom computergesteuerten Präzisionsgerät bis zur aufwändigen Handarbeit an Gelenkpfannen für Knie oder Hüften. So wurde OHST zum Marktführer in Deutschland. Und auch auf dem internationalen Markt mischt das Unternehmen kräftig mit. Nur wenige Wettbewerber aus Österreich, der Schweiz und den USA können auf diesem Gebiet mithalten. „Eine oskarreife Leistung" befanden die Juroren und nominierten OHST 2004 für den „Oskar für den Mittelstand".
Die Anfänge 1937 in Rathenow waren eher bescheiden. Neun Mitarbeiter auf fünf Hinterhöfen entwickelten zunächst Papierprüfmaschinen. Schon 1985 streckte man die Fühler in Richtung Medizintechnik aus, zog in eine neue Halle und produzierte für die optische Industrie. Erst seit 1992 konzentrierte man sich im Unternehmen vollständig auf den Markt der Medizintechnik und wuchs innerhalb kurzer Zeit auf 95 Mitarbeiter an.
Doch mit den Erfolgen stiegen auch die Anforderungen an das Unternehmen. Mit Unterstützung von EFRE-Mitteln und Investitionen von rund 3,6 Millionen Euro wurde deshalb 2001 ein neues Werk gebaut. Im Sommer 2004 beantragten die Medizintechniker zusätzliche EFRE-Mittel, um in eine weitere Werkhalle und neue Technologien zu investieren. Der heutige Firmenleiter Norbert Ohst freut sich über die Unterstützung aus Brüssel:
„Die Förderung macht uns die Investition leichter, erlaubt die schnellere Anschaffung noch besserer Maschinen und erhöht so unsere Wettbewerbsfähigkeit."
Dank der neuen Investitionen von rund 3,8 Millionen Euro will das Unternehmen mittelfristig auf 130 Mitarbeiter anwachsen.
Kontakt:
OHST Medizintechnik AG Grünauer Fenn 3 14172 Rathenow Tel.: +49 3385 / 5420-0 Fax: +49 3385 / 5420-99 Stephan Dunke Vorstand Markt s.dunke@ohst.de www.ohst.de