Öffentlich geförderte Beschäftigung in Berlin
10.03.2010
Arbeit
Senatorin Bluhm zu Debatte über öffentlich geförderte Beschäftigung: 7.600 mal gute Arbeit für Langzeitarbeitslose in Berlin - ein Modell für die Republik
Die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales teilt mit:
Angesichts der neuen Debatte über einen Beschäftigungssektor für Langzeitarbeitslose verweist Berlins Arbeitssenatorin Carola Bluhm
darauf, dass es einen solchen Sektor in Berlin bereits seit 2006 gibt.
Rund 7.600 ehemalige Langzeitarbeitslose finden hier eine neue
berufliche Perspektive. Sie erhalten eine tarifliche Entlohnung,
mindestens einen Mindestlohn von 1.300 Euro brutto im Monat. Hierzu
stockt das Land mit eigenen Mitteln die Beschäftigungsprogramme des
Bundes auf.
Bluhm: "Wir haben in Berlin ein Modell für die ganze
Republik geschaffen. Die Bundesregierung muss jetzt die Voraussetzungen
dafür schaffen, dass solche Stellen für Langzeitarbeitslosen überall in
Deutschland entstehen können. Ich lade alle ein, sich vor Ort ein Bild
zu machen, wie Perspektiven für Langzeitarbeitslose entstehen und
zugleich die Gemeinschaft davon profitiert."
Die Langzeitarbeitslosen im Berliner Öffentlich geförderten
Beschäftigungssektor (ÖBS) verrichten wertvolle Dienste für die
Berliner Stadtgesellschaft. Davon zeugen viele Beispiele bei der
Begleitung und Betreuung von Älteren oder Menschen mit Behinderung, in
kleinen Kultureinrichtungen, bei der Unterstützung für Migranten. Eines
sind die Kiezlotsinnen und -lotsen in der Kreuzberger Düttmannsiedlung.
Viele von ihnen haben nicht nur einen Migrationshintergrund, sie
durften als Flüchtlinge auch jahrelang nicht arbeiten. Heute öffnen sie
Familien in ihrem eigenen Wohnumfeld die Wege in die Schulen, begleiten
sie auf Elternabende, auf Ämter und zu Ärzten und erklären als
Energieberater Strategien zur Heizkostensenkung. Das ist praktische
Integrationsarbeit, die allen Seiten hilft: den ehemals Arbeitslosen,
den Familien, die sie betreuen, und dem Kiez, in dem das friedliche
Zusammenleben verbessert wird.
Bluhm: "Die Berliner Erfahrungen zeigen, dass es auch
ökonomisch sinnvoll ist, Langzeitarbeitslose in gemeinnützigen
Bereichen einzusetzen. Der ÖBS kostet das Land Berlin pro Monat und
Beschäftigten per saldo 279 Euro mehr als ihre Arbeitslosigkeit. Der
gesellschaftliche Nutzen dieser Arbeit ist dabei noch gar nicht
mitgerechnet."
Rückfragen: Anja Wollny
Telefon: 9028 2743
