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Innovationen für nachhaltigen Energien

10.05.2011

 

Innovationen für nachhaltigen Energien

Zukunftsforum Adlershof diskutierte Forschung und Ökonomie der Energiewende

 

Am 4. Mai 2011 fand unter dem Titel „Innovationen für nachhaltige Energien" das Zukunftsforum Adlershof 2011 statt, veranstaltet von der DKB Management School, der Initiativgemeinschaft Außeruniversitärer Forschungseinrichtungen in Adlershof (IGAFA e.V.) und der Wista Management GmbH. Die ganztägige Veranstaltung in den Räumen des Forum Adlershof diskutierte unter anderem Visionen zur solaren Energiezukunft sowie andere Forschungsergebnisse aus der Wissenschaft. Vertiefende Workshops und Unternehmensbesichtigungen auf dem Campus waren weitere Elemente, um einen Blick hinter die Kulissen der Adlershofer Forschung und Entwicklung im Energiebereich zu werfen. Eingeladen waren die Berliner wissenschaftlichen Einrichtungen, Universitäten, technologieorientierten Unternehmen sowie die interessierte Öffentlichkeit.

Wista MG-Geschäftsführer Hardy Schmitz verwies in seiner Begrüßung darauf, dass das erstmals stattfindende Zukunftsforum Adlershof als Veranstaltungsreihe konzipiert sei und jährlich wechselnde Schwerpunkte thematisieren solle. Das Thema der Auftaktveranstaltung 2011 laute "Innovationen für nachhaltige Energien". Dies auch aus dem Grund, weil sich der Standort erst vor vier Jahren in einer konzentrierten Anstrengung dem Thema Photovoltaik gewidmet habe und heute auf eine Reihe beachtlicher Ansiedlungen in diesem Forschungs- und Techniksegment blicken könne. „Heute ist Adlerhof auf der Landkarte der Photovoltaik bereits ein etablierter Name", sagte Schmitz. Die Expansion solle sich fortsetzen. Nach den gegenwärtigen Planungen will der Standort die Zahl der Beschäftigten bis 2020 verdoppeln. Dem diene der Bau neuer Technologiezentren, doch vor allem solle das Wachstum durch private Investoren zustande kommen.

Dr. Patrick Wilden, Vorstandsmitglied der Deutschen Kreditbank DKB, bezeichnete die Veranstaltung als Ergebnis erfolgreichen Networkings mehrerer Partner. Seine Bank sei bereits intensiv in den Erneuerbaren Energien engagiert und habe dafür bereits 4 Mrd Euro an Kreditvolumen für Investoren zur Verfügung gestellt. Damit konnten über 1000 Windkraftanlagen in ganz Deutschland sowie 700 Photovoltaik-Anlagen, davon etliche an Autobahnen, finanziert werden. Neue Energien würden auch über die Bioenergie in der Landwirtschaft unterstützt. Wilden bezeichnete den Ausbau der erneuerbaren Energie als eine wichtige Zukunftsaufgabe, die nach den Ereignissen um Atomkraftwerke in Japan an weiterer Dringlichkeit gewonnen habe.

Die wissenschaftliche Grundlage für das Thema legte Prof. Wolfgang Eberhardt, Wiss. Geschäftsführer am Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie und Sprecher der IGAFA mit seiner Keynote "Forschung für das Zeitalter der erneuerbaren Energien", in dem er einen Überblick über die Entwicklung des Energieverbrauchs der letzten 40 Jahre, den Folgen für Umwelt und Klima sowie den technischen Lösungen für mehr Energieeffizienz wie umweltschonende Energieproduktion gab.

Erol Bilecen von der Bank Sarasin & Cie. AG aus Basel richtete aus wirtschaftlicher Sicht den Blick auf die Solarwirtschaft und stellte dar, wie diese vor wenigen Jahren noch kleine Branche auf „Weg in neue Dimensionen" begeben habe. Grundlage für die Ausführungen Bilecens waren die Ergebnisse der Nachhaltigkeitsstudie Solarindustrie, die von der Bank Sarasin jährlich erstellt wird.

Rainer Knauber, Generalbevollmächtigter für Berlin und die neuen Bundesländer der Vattenfall Europe AG, thematisierte in seinem Vortrag "Produzieren oder Integrieren?" die Rolle von Metropolen beim Umbau der Energiewirtschaft. Hier deuteten sich unter dem Stichwort „virtuelle Kraftwerke" gänzlich neue Lösungen an, wenn es darum gehe, die Erzeugung von Strom und den ortsnahen Verbrauch gerade in Ballungszentren möglichst eng zusammenzuführen.

Dr. Kurt Rohrig, Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES), stv. Institutsleiter Kassel, ging auf die Perspektiven der Windenergie und ihre Rolle in der zukünftigen Energieversorgung ein. Dr. Andreas Bett, Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) in Freiburg berichtete über Status und Perspektiven der Konzentratortechnologie.

Der Nachmittag war dann Workshops und Führungen vorbehalten. Die Themen und Orte reichten von "Durch BIPV vom Passivhaus zum Aktivhaus - intelligente PV-Systeme in Gebäuden" (SULFURCELL) und "Elektromobile" (SOLON SE, Younicos) über "Wirtschaftlichkeit von erneuerbaren Energien - Ertragsoptimierung durch Eigenverbrauchs- und Direktvermarktungskonzepte" (DKB) bis hin zur Geländeführung "Solares Bauen" und eine Führung mit Besuch des BESSY Elektronenspeicherrings.

Der Abend bot mit dem Vortrag von Dr. Helmut Becker, Direktor des Instituts für Wirtschaftsanalyse und Kommunikation IWK, München, ehem. Chefvolkswirt der BMW AG, ein weiteres Highlight. Becker engagierter und kenntnisreicher Vortrag lieferte Denkanstöße zur nachhaltigen Energiesicherung am Beispiel der E-Mobilität in der Automobilbranche, die in einer anschließenden Diskussionsrunde, moderiert durch Prof. Wolfgang Eberhardt, von den Teilnehmern vertieft wurde. Beckers zentrale These: das Elektroauto werde derzeit vor allem in den Politik maßlos überschätzt, weil die technische Entwicklung und Reifung länger dauern werde als erwartet. Die Vision, dass im Jahre 2020 auf Deutschlands Straßen eine Million Strom-Autos unterwegs seien, sei technisch nicht realisierbar.

Manfred Ronzheimer für InnoMonitor

(weitere Vertiefungs-Artikel folgen in den nächsten Tagen)

 

 

http://www.adlershof.de/terminview/?tx_psevent_pi1[showUid]=331

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