Berliner Kammern bewerten den Senat
25.06.2009
Bilanz und Forderungen der Berliner Wirtschaft zur Mitte der Legislaturperiode
Beide Kammern haben jetzt auch eine Halbzeitbilanz zur Arbeit der Berliner Landesregierung vorgelegt. Angesichts dieser Situation fordern die IHK Berlin und die Handwerkskammer Berlin darin gemeinsam vom Berliner Senat bis zum Ende der Legislaturperiode stärkere Anstrengungen als bisher, um den Unternehmen beste Rahmenbedingungen zu bieten. Dazu gehört unter anderem, Unternehmen bei der Sicherung von Liquidität zu unterstützen, kommunale Steuern und Abgaben zu senken und den Bürokratieabbau weiter zu forcieren.
Quelle PE IHK
Hier zum Download:
Halbzeitbilanz des Berliner Senats (PDF, 472 KB)
http://www.berlin.ihk24.de/produktmarken/standortpolitik/News__/Halbzeitbilanz_Senats_.pdf
Aus dem Vorwort:
Die zweite Halbzeit läuft
Vor der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus im Jahr 2006 hatte die Berliner Wirtschaft Prüfsteine mit Forderungen an die Berliner Parteien veröffentlicht. Unter dem Motto „Mutig Zukunftschancen nutzen" war die Politik aufgerufen, die Entfaltung des hervorragenden Potenzials Berlins zu fördern. Ist dies gelungen? Teilweise ja - das zeigt die vorliegende Bilanz. Was ist noch zu tun? Viel - auch deshalb, weil die Wirtschafts- und Finanzkrise, die sich in den vergangenen Wochen immer weiter zugespitzt hat, Berlin vor Herausforderungen stellt, die 2006 noch nicht absehbar waren. Aus Sicht der Berliner Wirtschaft muss eine Bilanz deshalb mit einer Neudefinition der Aufgaben für die zweite Hälfte vor dem Hintergrund der Krise einhergehen.
Im Zuge der weltweit guten konjunkturellen Entwicklung bis 2008 hat auch Berlin eine wirtschaftliche Erholung verzeichnen können. Dabei schloss die Hauptstadt beim BIP-Wachstum zum Bund auf und lag 2008 sogar leicht über dem deutschen Durchschnittswert. Mit der Wirtschaftskrise verschärft sich aber auch in Berlin die Lage, so liegt die hiesige Arbeitslosenquote im Bundesvergleich mittlerweile auf einem traurigen letzten Platz. Ebenso kann die absolute Wirtschaftskraft weiterhin nicht mit anderen Ballungsräumen wie Hamburg oder München mithalten. Auch auf die Landesfinanzen bleibt die Wirtschaftskrise nicht ohne Folgen. Nach Haushaltsüberschüssen in 2007 und 2008 kommen in 2009 und den Folgejahren wieder erhebliche Defizite auf Berlin zu, die den Gesamtschuldenstand auf ein neues Rekordniveau steigen lassen werden.
Damit diese Probleme die Berliner Unternehmen nicht über die Wirtschaftskrise hinaus belasten und der begonnene Erholungsprozess wieder an Fahrt gewinnt, muss der Senat in der zweiten Halbzeit dringend strukturelle Entscheidungen treffen und die richtigen politischen Akzente setzen. Dieses gemeinsame Papier von IHK und Handwerkskammer bietet dazu eine Fülle von Anregungen.
Inhalt
Vorwort - Die zweite Halbzeit läuft 5
Mehr Mut, mehr Professionalität, mehr Tempo statt Zaudern, Durcheinander und Klein-Klein! 6
Wachstum und Beschäftigung
Erfolgreiche Kompetenzfelder zu Wirtschaftsclustern ausbauen 10
Mittelstand stärken und Öffentliches Auftragswesen mittelstandsfreundlich gestalten 11
Entwicklung des Arbeitsmarktes konsequent gestalten 12
Schwarzarbeit und Schattenwirtschaft bekämpfen 13
Kooperation zwischen Wirtschaft und Wissenschaft ausbauen 14
Berlin als internationale Metropole weiter entwickeln 16
Fusion Berlin-Brandenburg vorantreiben 18
Bildung und Forschung
Ausbildungsfähigkeit der Schüler sicherstellen 19
Strukturelle Reformen in Schulen fortführen 20
Qualität der beruflichen Bildung stärken 22
Standortvorteil Wissenschaft strategisch ausbauen 23
Exzellenz und Eliten in Forschung und Lehre fördern 24
Berliner Hochschulgesetz modernisieren: Gestalten statt regulieren 26
Wissensbasiertes Gesundheitswesen auch in der Versorgung stärken 27
Öffentliche Finanzen, Recht und Verwaltung
Steuersystem vereinfachen - Gewerbesteuer abschaffen 28
Haushalt sanieren, ohne den Standort zu schwächen 29
Verwaltung straffen - Bürokratie abbauen 30
Public Private Partnership fördern 31
Gerichtsverfahren beschleunigen 32
Flughafen Berlin Brandenburg International (BBI) zügig realisieren 33
Infrastruktur und Stadtentwicklung
Berlin als Verkehrs- und Logistikknoten stärken 34
Öffentlichen Nahverkehr attraktiv und leistungsfähig halten 35
Infrastruktur ausbauen und erhalten 36
Entwicklungsplanung neu orientieren 37
Baurecht und Bauverwaltung investorenfreundlich gestalten 38
Wirtschaftsinteressen stärker berücksichtigen 39
Umwelt und Wirtschaft
Preise der Ver- und Entsorgung wirtschaftsfreundlich gestalten 40
Umweltrecht auf das Wesentliche konzentrieren 41
Einheitliche Umweltstandards setzen 42
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24.06.2009
Krise in Berlin angekommen - aber gedämpfter Optimismus
IHK Berlin: Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage Jahresmitte 2009
http://www.innomonitor.de/index.php?id=132&be=327