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Berliner Planetenforscher an Mond-Mission der NASA beteiligt

25.06.2009

Berliner Planetenforscher an Mond-Mission der NASA beteiligt

„Lunar Reconnaissance Orbiter" (LRO) soll die nächste Mondlandung  vorbereiten

Die Nasa hat  zwei neue Sonden zum Mond geschickt. Mit einer  Atlas-V-Rakete wurde am  am Donnerstag letzter Woche die Sonde „Lunar Reconnaissance Orbiter" (LRO) auf den Weg zum Erdtrabanten gebracht. Sie trug auch  den „Lunar Crater Observation and Sensing Satellite" (LCROSS) ins All, der eine separate Bahn zum Mond einschlagen wird. Der LRO soll aus einer Umlaufbahn, auf der er ein Jahr verbleibt, die nächsten bemannten Mondlandungen vorbereiten. LCROSS dagegen bringt einen Einschlagkörper auf Kollisionskurs mit dem Mond und wird später selbst zum Absturz gebracht.

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Auszug aus der DLR Pressemitteilung vom 16. Juni 2009

NASA-Orbitermission zum Mond soll am 18. Juni 2009 starten

http://www.dlr.de/DesktopDefault.aspx/tabid-1/86_read-17979/

 

Wissenschaftler aus Berlin und Münster an der US-Mondmission beteiligt

Quasi "mit an Bord" sind zwei Wissenschaftler aus Deutschland und ihre Mitarbeiter. Auf deutscher Seite beteiligt ist erstens das Team von Prof. Jürgen Oberst vom DLR-Institut für Planetenforschung in Berlin beziehungsweise der Technischen Universität Berlin. Seine Forschungsgruppe stellt ihr Fachwissen auf dem Gebiet der geophysikalischen und geodätischen Interpretation in den Dienst der Mission, hauptsächlich für die Daten des Laser-Höhenmessers LOLA (Lunar Orbiter Laser Altimeter).

 

zum BildDer Mond im Blickpunkt der Planetenforschung

Besonders interessant für die Mondforscher sind noch fast völlig unbekannte Gebiete am Nord- und Südpol des Mondes, die entweder hoch gelegen und deshalb ständigem Sonnenlicht ausgesetzt sind oder sich in permanenter Dunkelheit befinden. Tiefe Krater, in die nie ein Lichtstrahl dringt, können vielleicht kleine Mengen von Wasser-Eis enthalten. Für zukünftige Astronauten wäre Wasser auf dem Mond ein Rohstoff von unschätzbarem Wert; man könnte sich die mühevolle und kostspielige Mitnahme von Wasser und Treibstoffen von der Erde ganz oder teilweise ersparen.

Ein Zehntel der Mondüberfläche in einer Auflösung von einem halben Meter

Auch große Gebiete auf der Mondrückseite sind noch immer nicht gut dokumentiert - weil der Mond für eine Rotation um seine eigene Achse genau so lange braucht, wie für einen Umlauf um die Erde, kann sie von der Erde nie beobachtet werden. Die NASA-Mondmission wird nun mindestens zehn Prozent der Mondoberfläche - insbesondere an den beiden Polen - in einer Bildauflösung von einem halben Meter pro Bildpunkt (Pixel) erfassen.

"Während der Vorbereitungen zur kommenden NASA-Mondmission haben wir uns an der Auswahl der Beobachtungsziele beteiligt", erklärt Oberst die Rolle seiner Berliner Arbeitsgruppe. "Wenn dann die ersten Messungen auf der Erde eintreffen, unterstützen wir das Wissenschaftsteam bei der Eichung der Kameras und des Laser-Höhenmessgeräts. Außerdem werden wir an der Korrektur der Rohdaten mitwirken". Oberst leitet am Berliner DLR-Institut für Planetenforschung die Abteilung Planetengeodäsie (Vermessung und Kartierung planetarer Körper), die unter anderem auf die Auswertung von Stereobilddaten zur Erstellung von digitalen Geländemodellen spezialisiert ist.

Auch die Identifizierung und hochpräzise Vermessung der Landestellen ehemaliger Mondmissionen wird von Oberst und seinen Mitarbeitern angestrebt. Die von den Apollo-Astronauten zurückgelassenen Laser-Reflektoren und Radio-Antennen sind wichtige Geländepunkte mit genau bekannten Koordinaten, die praktisch das Mondkoordinatensystem definieren. Die Daten der Mondkamera LROC und des Laser-Höhenmessers LOLA liefern die Grundlagen für ein überarbeitetes Koordinatensystem des Mondes. "Mit den neuen Messungen vom Mond werden wir bessere topographische Mondkarten berechnen können, die frei von Verzerrungen sind", freut sich Oberst auf die ersten Messungen der Mondsonde. Diese liefern eine wichtige Grundlage für die Suche nach geeigneten Landestellen für zukünftige Mondmissionen und insbesondere nach Wasser-Eis in Kratern der Polgebiete.

 

Prof.Dr. Jürgen Oberst
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Institut für Planetenforschung, Planetengeodäsie
Tel.: +49 30 67055-336
Fax: +49 30 67055-402

 

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Mit LOLA zum Mond

 

TU-Professor Jürgen Oberst ist an der NASA-Mondmission beteiligt, die in Kürze in Florida startet

Es scheint paradox: Obwohl schon Menschen über seine Oberfläche spaziert sind, birgt der Mond noch viele Geheimnisse. So ist es kein Wunder, dass eine wissenschaftliche Expedition die nächste ablöst. Soeben ist die japanische Sonde Kaguya planmäßig auf der Südhalbkugel der Mondvorderseite nahe dem Krater Gill eingeschlagen und hat damit die erfolgreiche Mission der japanischen Weltraumorganisation JAXA beendet, da startet auch schon die US-amerikanische Raumfahrtbehörde NASA noch in dieser Woche mit ihrem Lunar Reconnaissance Orbiter (LRO) das nächste hoch-karätige Monderkundungsprojekt.

Kaum zum Luft holen kommt dabei Jürgen Oberst, Professor am Institut für Geodäsie und Geoinformationstechnik, Fachgebiet Planetengeodäsie, der TU Berlin und Wissenschaftler am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Institut für Planetenforschung, Planetengeodäsie. Oberst ist mit seinem Spezialgebiet Planetenforschung und Geodäsie wie zuvor für die JAXA auch für die NASA der Experte der Wahl. "Wir werden mit den Daten des Laser-Höhenmessers LOLA den Mond neu vermessen", berichtet Jürgen Oberst. Das Kürzel LOLA steht für Lunar Orbiter Laser Altimeter. Außerdem wird das Team um Prof. Oberst Stereobilddaten der LRO-Kamera verarbeiten und auswerten, die von Bord der Sonde zur Erde gesendet werden. Ziel sei es, aus den verschiedenen Daten Modelle für die globale Form des Erdtrabanten und präzise topographische Karten der Mondoberfläche zu erstellen, um zum Beispiel geeignete Landeplätze für zukünftige Mondmissionen zu finden.

Das Besondere an der Mission, die mit einer schubstarken Atlas V-Rakete von Cape Canaveral in Florida startet, ist die weitaus höhere Genauigkeit der zu erwartenden Daten. "LOLA liefert 28 Mal pro Sekunde jeweils fünf Höhenmessungen. Die räumliche Auflösung der Daten ist am Ende der Mission also 100fach besser als die der japanischen Mission", erläutert Jürgen Oberst. Auf einer polaren, kreisförmigen Umlaufbahn, die die Sonde vier Tage nach dem Start erreicht haben wird, sollen die Instrumente insbesondere die noch weitgehend unerforschten Polregionen erkunden. In tiefen Kratern werden dort Eisvorkommen vermutet. Außerdem wollen der Experte und sein Team ehemalige Landeplätze aufspüren und vermessen. "Aus 50 Kilometer Höhe können wir bei einem halben Meter Auflösung die zurückgelassenen Antennen und Laser-Reflektoren der Apollo Missionen sehen." Diese stellen wichtige Vermessungspunkte dar, die praktisch das Koordinatensystem des Mondes definieren. "Vielleicht können wir sogar die Fahrspuren der Rover erkennen", hofft er.

Die Gesamtkosten der Expedition, die zunächst auf ein Jahr mit der Option auf Verlängerung auf vier Jahre ausgelegt ist, kostet die NASA etwa 680 Millionen US-Dollar. Der deutsche Beitrag wird vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und den beteiligten Instituten getragen und beläuft sich auf etwa 600 000 Euro. An der TU Berlin wurden eigens für die Mission zwei Doktorandenstellen geschaffen.

Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Prof. Dr. Jürgen Oberst, Technische Universität Berlin, Institut für Geodäsie und Geoinformationstechnik, Fachgebiet Planetengeodäsie, Telefon: 030/314-79701 / -23205, Fax: 030/314-21973, E-Mail: oberst@igg.tu-berlin.de, juergen.oberst@dlr.de, Homepage: www.igg.tu-berlin.de

Weiterführende Links:
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt Berlin-Adlershof:
www.dlr.de/desktopdefault.aspx/
Institut für Planetenforschung: www.dlr.de/pf

LRO-Homepage:

www.nasa.gov/mission_pages/LRO/main/index.html
LRO-Homepage der TU Berlin:

www.igg.tu-berlin.de/index.php?id=1786

Weitere Informationen:

http://www.pressestelle.tu-berlin.de/?id=4608

http://www.pressestelle.tu-berlin.de/medieninformationen/

http://www.nasa.gov/mission_pages/LRO/main/index.html

http://www.igg.tu-berlin.de/index.php?id=1786

http://www.dlr.de/pf

http://www.dlr.de/desktopdefault.aspx/

http://www.igg.tu-berlin.de


URL dieser Pressemitteilung:

http://www.idw-online.de/pages/de/news321132



 

 

 

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http://www.berlinonline.de/berliner-kurier/print/berlin/267692.html

 

Berliner Kurier, 24.06.2009

Erster Berliner auf dem Mond

Und dazu muss er nicht mal sein Büro in Adlerhof verlassen

 

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http://solarsystem.dlr.de/HofW/nr/419/index.shtml

 

Highlight der Woche

Ausgabe vom 24. Februar 2009

Der Mond - Entstehung, Erforschung, Raumfahrt

 

Am 20. Juli 2009 jährt sich die erste bemannte Mondlandung zum vierzigsten Mal. Zum Jubiläum gibt das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) mit dem Kölner Fackelträger-Verlag ein großes "Porträt" des Erdbegleiters heraus: "Der Mond - Entstehung, Erforschung, Raumfahrt". Inhalt des Buches ist unter anderem ein Gespräch zwischen Buzz Aldrin, dem zweiten Menschen, der den Mond betreten hat, und dem deutschen Astronauten Thomas Reiter, der insgesamt mehr als ein Jahr im All verbracht hat.

Die erste bemannte Mondlandung und das Apollo-Programm revolutionierten das wissenschaftliche Bild vom Mond. Wie bedeutend der Mond für die Entstehung der Erde und vielleicht sogar für die Entwicklung des Lebens auf der Erde ist, wissen wir erst seit dieser Zeit. Nach dem Ende der letzten bemannten Mondlandemission von Apollo 17 im Dezember 1972 war es fast vier Jahrzehnte lang ziemlich ruhig um unseren nächsten Himmelskörper. Doch mit Beginn des neuen Jahrtausends kehrte weltweit das Interesse an der Mondforschung zurück.

Die Planetengeologen Prof. Ralf Jaumann und Ulrich Köhler vom Berliner DLR-Institut für Planetenforschung haben jetzt mit ihrem Wissen um die Mondforschung ein neues Porträt des Erdtrabanten geschaffen. Das Buch "Der Mond - Entstehung, Erforschung, Raumfahrt" - 320 Seiten im Bildbandformat mit 400 zum Teil erstmals veröffentlichten Bildern - veranschaulicht die faszinierende Reise zum Mond und das "Abenteuer Wissenschaft". Nach einer Einleitung und dem Gespräch zwischen Thomas Reiter und Buzz Aldrin folgt ein Überblick über die Geschichte der Mondforschung und die wissenschaftlichen Vorbereitungen zu den Apollo-Missionen. Breiten Raum nehmen der "Wettlauf zum Mond" und das Apollo-Programm mit seinen Forschungszielen, der Durchführung der einzelnen Missionen und Experimente bei den Exkursionen auf der Mondoberfläche sowie deren Ergebnisse ein. In einem Resümee nehmen die Autoren Stellung zu unbeantworteten Fragen der Mondforschung wie auch der großen Bedeutung des Mondes für die Erde und die Erforschung des Sonnensystems.

Links:
Das Bild zum Download (JPG, 1600x1077 Pixel, 436 kB)

Webseite Institut für Planetenforschung www.dlr.de/pf
Portalseite Fackelträger-Verlag http://www.fackeltraeger-verlag.de

Weitere Highlights der Woche zum Thema Mond

 

 

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