Mehr Durchlässigkeit in der Berufsbildung
10.09.2009
Alber: "Mehr Durchlässigkeit sichert vielseitige Bildungswege" - Sieger des Ideenwettbewerbs erhielten Zuwendungsbescheide
Presseinformation vom 10.09.2009 - auch hier zu lesen
Heute erhielten sechs Siegerprojekte des INNOPUNKT-Ideenwettbewerbs "Mehr Durchlässigkeit in der Berufsbildung - Brandenburg in Europa" in Potsdam ihre Zuwendungsbescheide. Arbeitsstaatssekretär Winfrid Alber sagte bei der Übergabe: "Wir brauchen kluge Köpfe im Land und müssen - unkompliziert, durchlässig und transparent - vielseitige Bildungswege gewährleisten. Wer sich nach dem Facharbeiter oder dem Meister akademisch fortbilden will, muss auch die Chance dafür bekommen. Die jetzt geförderten sechs Projekte werden Wege dahin erkunden."
Der INNOPUNKT-Wettbewerb, zu dem das Brandenburger Arbeitsministerium im April aufrief, soll helfen, die Schnittstellen an der Berufs- und Hochschulbildung durchlässiger zu gestalten und so die beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten besonders im akademischen Bereich zu verbessern. Insgesamt wurden von Bildungseinrichtungen, Instituten und Hochschulen des Landes 20 Beiträge eingereicht, von denen eine Jury sechs für besonders förderwürdig befand. Sie haben jetzt drei Jahre Zeit, ihre Ideen umzusetzen. Die Zuwendungen im Gesamtumfang von 2,8 Millionen Euro werden gespeist aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und Landesmitteln und liegen für die einzelnen Projekte je nach Umfang und Zielgruppe zwischen 330.000 und 580.000 Euro.
Staatssekretär Alber hob besonders die brandenburgischen Aktivitäten zur Entwicklung eines "Deutschen Qualifikationsrahmens" im Kontext der europäischen Berufsbildungspolitik hervor. "Da geht unser Land beispielhaft voran. Von der Umsetzung dieser Projektideen erwarten wir Impulse für die Gestaltung transparenter Bildungssysteme in ganz Europa", sagte er. Vor allem ginge es darum, die Barrieren zwischen dem Hochschulsystem und der beruflichen Bildung weiter abzubauen und innovative Beispiele im Land voranzubringen, die unter anderem die Hochschulen und Betriebe für nicht traditionelle Abschlüsse sensibilisierten und Verfahren zur Anrechnung von Abschlüssen entwickeln und erproben.
Die sechs siegreichen Projekte sind:
- Das Projekt "DmS - Durchlässigkeit mit System von der Berufsausbildung über die Weiterbildung zum Bachelor" des Ausbildungsverbundes Teltow e.V. Berufstätigen mit Meisterabschluss wird damit der Weg zum berufsbegleitenden Bachelorstudium eröffnet.
- Das Projekt "Weitersehen - Weiterbilden - Weiterkommen" der Fachhochschule Brandenburg. Mit ihm wird die Attraktivität des Studiums für Beschäftigte ohne Abitur erhöht, indem Berufsbildungsabschlüsse auf künftige Studienleistungen pauschal angerechnet werden.
- Das Projekt "Neue Wege, neue Chancen zum lebenslangen Lernen" der Technischen Fachhochschule Wildau. Hier sollen regionale Unternehmen unter anderem aus dem Raum Frankfurt (Oder) sowie angrenzender polnischer Gebiete eingebunden werden. Ziel ist die Entwicklung eines Anrechnungsverfahrens beruflicher Kompetenzen für ein späteres Studium.
- Das Projekt "Mehr Nachhaltigkeit durch ein berufsbegleitendes Studium im ökologischen Landbau" der Fachhochschule Eberswalde. Ziel ist die Etablierung eines berufsbegleitenden Bachelor-Studienganges für Ökologischen Landbau und Produktvermarktung.
- Das Projekt "SPES Brandenburg - Strengthen the Permeability of the Educational System" - ein sozialpartnerschaftliches Vorhaben von Deutschem Gebwerkschaftsbund (DGB) und Unternehmerverband Brandenburg (UVB). Es soll helfen, unter anderem Unternehmensleitungen, Betriebsräte, Beschäftigte für Weiterbildungsmöglichkeiten zu sensibilisieren und zu informieren.
- Das Projekt "Erfahrung anerkennen - Voraussetzung für einen akademischen Abschluss schaffen" des Brandenburgischen Instituts für Existenzgründung und Mittelstandsförderung e.V. (BIEM). Sein Ziel ist die Schaffung bedarfsgerechter Strukturen an den Brandenburger Hochschulen, um die Durchlässigkeit des Bildungssystems für Führungskräfte aus der Wirtschaft zu erhöhen.