Zum Seitenanfang Druckversion  

Volksbegehren "Keine neuen Tagebaue" ist beendet

10.02.2009

 

Am 09.02.2009 endete die viermonatige Eintragungsfrist für das Volksbegehren "Keine neuen Tagebaue - für eine zukunftsfähige Energiepolitik". Innerhalb der letzten vier Monate - in der Zeit vom 10. Oktober 2008 bis zum 9. Februar 2009 - konnten alle eintragungsberechtigten Brandenburgerinnen und Brandenburger durch Eintragung in die amtlichen Listen, die bei den örtlichen Abstimmungsbehörden auslagen, das Volksbegehren unterstützen. Nach der ersten Zusammenfassung der eingegangenen Daten aus den Landkreisen und kreisfreien Städten gibt Landesabstimmungsleiter Bruno Küpper als vorläufiges Ergebnis bekannt:

Insgesamt haben sich 25.612 Bürgerinnen und Bürger am Volksbegehren beteiligt. Das sind 1,20 Prozent der eintragungsberechtigten Brandenburgerinnen und Brandenburger (2,13 Millionen). Davon waren nach erster Prüfung 444 Eintragungen ungültig. Somit haben 25.168 Brandenburgerinnen und Brandenburger das Volksbegehren unterstützt. Den größten Zuspruch fand das Volksbegehren mit 5897 gültigen Unterschriften im Landkreis Spree-Neiße, die geringste Beteiligung wurde mit 224 Unterschriften im Landkreis Prignitz verzeichnet. 

Die Eintragungen gliedern sich regional wie folgt auf:

Tabelle hier:

http://www.keine-neuen-tagebaue.de/article/534/

Das Volksbegehren "Gegen neue Tagebaue - für eine zukunftsfähige Energiepolitik" wurde durchgeführt, nachdem die Initiatoren im Rahmen einer gleichnamigen Volksinitiative 24.212 gültige Unterschriften gesammelt hatten. Für den Erfolg einer Volksinitiative sind mindestens 20.000 gültige Unterstützungsunterschriften notwendig, für ein erfolgreiches Volksbegehren werden mindestens 80.000 gültige Unterschriften benötigt (Artikel 76 Abs. 1 und Art. 77 Abs. 3 der Landesverfassung).

Am 16. Februar 2009 wird ab 15.00 Uhr in einer öffentlichen Sitzung im Ministerium des Innern, Haus N, Raum 416 der Landesabstimmungsausschuss das endgültige Ergebnis des Volksbegehrens zusammenfassen und dieses mit dem Prüfbericht dem Präsidenten des Landtages zuleiten. Das Präsidium des Landtages entscheidet danach, ob das Volksbegehren ordnungsgemäß zustande gekommen ist oder nicht.

Zum beendeten Volksbegehren „Keine neuen Tagebaue - für eine zukunftsfähige Energiepolitik" erklärt Ministerpräsident Matthias Platzeck:

„Dieses Ergebnis werte ich als Unterstützung für die Energiepolitik der Landesregierung. Ich fühle mich bestärkt in der Verantwortung meiner Regierung, auch künftig eine sichere und verantwortbare Energieversorgung für Brandenburg und darüber hinaus zu gewährleisten. Wir setzen dabei auf einen Energiemix und treiben den Klimaschutz voran. Schon heute gehört Brandenburg bundesweit zu den Spitzenreitern bei der Anwendung erneuerbarer Energien. Wir wollen den Anteil dieser Energien am Primärenergieverbrauch weiter erhöhen. Dennoch ist unbestreitbar, dass viele Länder in der Welt für ihren wachsenden Strombedarf auf fossile Energieträger wie die Braunkohle zurück greifen. Deshalb ist es umso wichtiger, Braunkohle CO2-arm zu verstromen. Bei dieser technologischen Herausforderung ist Brandenburg weltweit mit führend und ich verstehe den Ausgang des Volksbegehrens als Auftrag, diesen Weg entschieden weiter zu begleiten.
Am Schlusstag für das Volksbegehren bekräftige ich, dass die Landesregierung nach wie vor auf den Energiedialog mit allen Betroffenen setzt, um eine möglichst breite Akzeptanz für die Energiepolitik der Landesregierung zu erreichen. Ich erinnere zudem daran, dass von der Braunkohlegewinnung und -verarbeitung in Brandenburg insgesamt 12 000 Arbeitsplätze direkt und indirekt abhängen."

Quelle:

http://www.brandenburg.de/sixcms/detail.php?id=369670

 

 

Wirtschaftsminister Junghanns zum Ende des Volksbegehrens gegen neue Tagebaue:

Wir halten Kurs in der Energiestrategie

http://www.wirtschaft.brandenburg.de/cms/detail.php?id=369712&_siteid=20

 

 

Das Volksbegehren gegen neue Tagebaue in der Lausitz blieb mit nur gut einem Viertel der benötigten Stimmen ohne Erfolg. Wahrscheinlich müssen nun mindestens drei Dörfer umgesiedelt werden, berichte der Tagesspiegel am 10.2.2009.

 

Text hier:

http://www.tagesspiegel.de/berlin/Brandenburg-Tagebau-Energie-Braunkohle-Volksbegehren;art128,2727619

 


Das Volksbegehren war Anfang Oktober 2008 gestartet worden. Zu den Initiatoren gehörten neben Umweltverbänden auch Grüne und Linke. Sie verlangen den mittelfristigen Ausstieg aus der Braunkohlenutzung und sind gegen die geplante Erschließung von weiteren Braunkohlefeldern in der Lausitz.

Der Energiekonzern Vattenfall hatte im Jahr 2007 ein Konzept zur Erschließung neuer Tagebaue vorgestellt, um die Lausitzer Kraftwerke über 2050 hinaus mit Kohle zu versorgen. Für den neuen Tagebau Jänschwalde-Nord müssten ab 2030 drei Dörfer mit zusammen rund 900 Bewohnern umgesiedelt werden. Nach 2035 könnten mit Bagenz-Ost und Spremberg-Ost zwei weitere Braunkohlefelder erschlossen werden.

 

 

Zum Seitenanfang Druckversion   Zum Seitenanfang  Zum Seitenanfang 
oben