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Energiefirmen der Region auf der Hannover Messe 2011

26.04.2011

 

Energiefirmen der Region auf der Hannover Messe 2011

Energie ist das Megatthema der Hannover Messe in diesem Jahr. Auch an den Gemeinschaftsständen der Region Berlin-Brandenburg stoßen die Exponate der heimischen Firmen auf großes Interesse. Gefragt sind technische Lösungen, mit denen sich die von der Politik eingeschlagene Energiewende realisieren läßt.

Am Gemeinschaftsstand Energie in Halle 13 hat die Uesa GmbH aus dem südbrandenburgischen Uebigau ihre brandneue Ladesäule für Stromautos ausgestellt. "Das Besucherinteresse ist sehr groß, sagt Stefan Woigk von dem 300-Mitarbeiter-Unternehmen, das bisher auf die Herstellung von Trafo- und Schaltstationen spezialisiert ist (2010: 56 Mio Euro Umsatz). Jetzt will man am Trendthema Elektromobilität partizipieren und hat in wenigen Monaten eine neue Strom-Ladesäule für E-Autos entwickelt. Eine Besonderheit ist die Funksensortechnik RFID, mit der die Ladeklappe geöffnet wird. "Hier wurde an einen vandalismussicheren Betrieb der Säule gedacht", erläutert der Uesa-Experte. Die ersten 15 Stromtankstellen sollen im Rahmen eines Pilotprojekts auf dem Campus der Technischen Universität Cottbus aufgestellt werden.

Die Neuruppiner Firma Opitz Solar drängt von anderer Seite in den Energiemarkt. Eigentlich sind Holzbauten seit 70 Jahren das Kerngeschäft der Mutterfirma (55 Mitarbeiter, 12 Mio Umsatz 2010), bis man vor vier Jahren ins Solargeschäft einstieg. "Im letzten Jahr konnten wir in diesem Bereich den Umsatz um das Siebenfache steigern", berichtet Michael Rau, Mitglied der Geschäftsleitung bei Opitz. Hauptprodukte sind so genannte Carports, Freiluftgaragen aus Holz, auf deren Dächer Solaranlagen installiert sind. "Allein mit den Carports in unserem Unternehmen produzieren wir 2,1 Megawatt Strom im Jahr", erklärt Rau. "Das ist sieben Mal mehr als wir selbst an Energie verbrauchen konnen". Der Überschuß wird lukrativ ins allgemeine Stromnetz eingespeist. . Neuestes Energieprodukt von Opitz Solar ist eine "Hybridleuchte" mit Leuchtdioden, die ihre Energie aus einem kleinen vertikalen Windrad und Solarzellen gewinnt.. Die Kombination aus Sonne und Wind hat sich bewährt. "Die Batterien unserer Straßenlampen waren niemals leer", stellt Rau fest. Mittlerweile hat Opitz über 100 solcher LED-Laternen verkauft.

Eine echte Innovation hatte das Adlershofer Forschungsunternehmen gfai-Tech vor einigen Jahren mit ihrer "Akustischen Kamera" gelandet. Inzwischen sind von den Geräten, die Geräusche im Bild sichtbar machen, über 100 Stück im Einsatz. Vor allem in der Autoindustrie, die sich damit auf die Spur von unerwünschten Geräuschquellen macht. In Hannover stellen die Adlershofer nun erstmals eine Anwendung für die Bauakustik vor. "Es waren Kunden, die uns darauf gebracht haben, diese Visualisierungstechnik auch für Innenräume anzubieten", berichtet Vertriebsingenieur Kevin Farr.

Mit einem Scanner werden nun die Räume, darunter auch Konzertsäle, abgebildet und mit den Ton-Messungen der Mikrofonkränze kombiniert. Undichte Stellen, Leckagen und "Schallbrücken" werden sofort erkennbar. "Das ist für uns ein komplett neuer Markt", betont der gfai-Akustiker. "Vor allem kleine Bauingenieurbüros haben uns auf der Messe angesprochen".

Ebenfalls am Energie-Thema hängt das Berliner Elektrotechnikunternehmen Fuss EMV. Mit ihren speziellen Filtertechniken sorgt Fuss dafür, dass in Stromnetzen die Spannung konstant bleibt und Blackouts verhindert werden. Mit der Qualitätssicherung bei der Einspeisung von Solarstrom hat das Unternehmen einen starken Aufschwung genommen und ist auf 70 Beschäftigte gewachsen (Umsatz 2010: 5,9 Mio Euro). "Im laufenden Jahr werden wir voraussichtlich sieben weitere Mitarbeiter einstellen", erklärt Firmenchef Volker Keddig. Vielleicht werden es sogar noch mehr, denn der neueste Stromfilter, eine intelligente "aktive" Version mit eingebauter Rechentechnik, erweist sich als der Messe-Renner. "In 90 Prozent der Kontakte hier auf der Messe werden wir auf dieses Produkt angesprochen, das wir gerade seit 18 Monaten auf dem Markt haben", berichtet Keddig. Sehr interssiert zeigten sich auch chinesischer Solartechniker, die auf die Berliner Firma per Internet aufmerksam wurden. Erst 25 Prozent der Fuss-Produkte gehen in den Export. "In Asien sind wir noch garnicht vertreten", bemerkt Fuss. Nach dieser Hannover Messe könnte sich das ändern.

Manfred Ronzheimer

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