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APW-Dialogforum Ernährung

14.09.2011

 

APW-Dialogforum Ernährung

Ernährung in Asien und Europa - Wie gesund möchten wir essen?

 

Im Rahmen der Asien-Pazifik-Wochen 2011 bildete das Thema „Ernährung" einen von drei Schwerpunkten (neben Gesundheit und Wasser) der Wirtschafts- und Wissenschaftskonferenz vom 7. bis 9. September. Im „Dialogforum Ernährung" fanden an zwei Tagen sechs Veranstaltungen im Berliner Rathaus statt. Die größte davon mit dem Titel „Ernährung in Asien und Europa - Wie gesund möchten wir essen?".

Experten diskutierten die Veränderungen im Ernährungs- und Konsumverhalten der Menschen in Europa und Asien sowie die sich daraus ergebenden Konsequenzen für Gesundheits- und Verbraucherschutz sowie Lebensmittelindustrie und Handel.

Peter Stehle, Ernährungswissenschaftler an der Uni Bonn, stellte den sakulären Wandel der Esskultur in Deutschland dar. Weil Essen im Überfluss vorhanden sei - zudem in Deutschland extrem billig, lediglich 11 Prozent der deutsche Privathaushalt für Lebensmittel aus - werde das Essen „zu einem unkontrollierten Nebenher". Stehle: „Wir sind eigentlich immer am Essen", weil es ständig Gelegenheiten dafür gebe. Die Folge sei ein wachsender Anteil Übergewichtiger in der Bevölkerung. Im Bereich der Ernährungsforschung gebe es neue Ansätze in Richtung Prävention, um Lebensmittel mit dem Nebeneffekt des Krankheitsschutzes einzusetzen (Novel Food, Functional Food). Gentechnische Methoden kommen im neuen Feld der Nutrigenomics zum Einsatz. Von Maßnahmen regulatorischer Art („Fat tax") versprach sich Stehle, der sechs Jahre Präsident der Deutschen Gesellschaft für Ernähung war, keine durchgreifenden Erffekte zur Verringerung ernährungsbedingter Erkrankungen. Aufklärung sei wichtig, aber über sein Ernährungsverhalten entscheide jeder Verbraucher individuell.

 

Zentrale Erkentnisse über den Zusammenmhang von Ernährungsverhalten und komplexen chronischen Krankheiten steuerte Prof. Hans-Georg Joost, Leiter des Deutschen Instituts für Ernähurngsforschung ist Potsdam-Rehbrücke bei. So sei durch große epidemiologische Studien (EPIC) herausgefunden worden, dass der Konsum vom roten Fleisch in der durchschnittlichen Menge von 100 Gramm pro Tag auf Dauer das Risiko eienr Darmkrebserkrankung im 25 bis 55 Prozent erhöhe. Bei einem Verzehr von Obst und Gemüse fünf Mal am Tag sinke das Krebsrisiko um 40 Prozent. Falsches Ernährungsverhalten verkürze die Lebensdauer im 10 Jahre. Im Unterschie zu Stehle sprach sich Joost für gesetzliche Auflagen aus, wie bessere Kennzeichnung von Lebensmitteln. Das Gebot staatlichen Handelns verglich er mit dem Rauchverbot und aktiven Nichtraucherschutz. Dies habe auch dazu geführt, dass der Nikotinkonsum in einigen Gesellschaftsschichten sehr deutlich abgenommen habe.

 

 

Prof. Gunagsheng Ma vom chinesischen Nationalinstitut für Ernährung und Lebensmittelsicherheit gab einen Überblick über die traditionelle Ernährungsweise seines Landes und die Veränderungen durch die Moderne. Seit 1982 sei zu beobachten, dass der Fleischkonsum in China ständig ansteige. Um Fehlentwicklungen im Ernährungsverhalten zu begegnen, habe seine Behörde 2007 Verzeht-Empfehlungen herausgegeben, die der westlichen „Lebensmittel-Pyramide" entsprechen.

 

Dr. Jun Kunisawa, Mediziner an der Universität Tokio, berichtete über die Einsatzmöglichkeiten funktioneller Lebensmittel zur Bewhrung des immunologischen Gleichgewichts. Die besondere Aufmerksamkeit gilt dabei den Entzündungen im Verdauungstrakt, die durch spezifische Antikörper verhindert werden sollen. In Japan laufen Experimente, eine Reisssorte so auszustatten, dass die Produktion derartiger Antikörper gefördert wird.

 

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