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Arbeitsmarktstatistik für September 2011

30.09.2011

 

 

Arbeitssenatorin Bluhm zu den aktuellen Arbeitslosenzahlen: "Bundesgesetz zur Verbesserung der Eingliederung in den Arbeitsmarkt wird seinem Namen nicht gerecht“

Pressemitteilung
Berlin, den 29.09.2011 - auch hier zu lesen

Die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit ud Soziales teilt mit:

Die Arbeitslosigkeit ist in Berlin deutlich gesunken.

Im September 2011 waren insgesamt 220.507 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, das sind 10.318 weniger als im August und 4.694 weniger als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote lag mit 12,7 Prozent um 0,6 Prozentpunkte unter der des Vormonats und um 0,4 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert.

In Juli 2011 waren 1.154.400 Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das sind 31.200 mehr als im Vorjahresmonat.


Trotz der Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt erneuert die Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales Carola Bluhm ihre Kritik an den Kürzungen der Bundesregierung bei der nach wie vor dringend nötigen Arbeitsförderung:

„Die Entwicklung auf dem Berliner Arbeitsmarkt macht deutlich, dass es weiterhin intensiver Anstrengungen bedarf, um Arbeitslosigkeit abzubauen, Beschäftigung aufzubauen und den wachsenden Fachkräftebedarf zu sichern. Dafür bleibt eine verlässliche und solide finanzierte Arbeitsmarktpolitik unverzichtbar. Wer mehr Wachstum und Beschäftigung will, muss für intensive Arbeitsförderung sorgen.

Allerdings konterkariert das von der Bundesregierung auf den Weg gebrachte „Gesetz zur Verbesserung der Eingliederungschancen am Arbeitsmarkt“, mit dem die Arbeitsmarktinstrumente neu geordnet und ausgerichtet werden sollen, unsere Anstrengungen für mehr Wachstum und Beschäftigung.

Das Gesetz wird seinem Namen nicht gerecht. Im Gegenteil. Die Absicht der Bundesregierung besteht vor allem darin, massive Einschnitte in der Arbeitsförderung vorzunehmen. Damit bleiben die Bedürfnisse des Arbeitsmarktes und der Betroffenen, insbesondere der Langzeitarbeitslosen, auf der Strecke.

So ist die beabsichtigte Kürzung beim Eingliederungszuschuss für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ab 50 Jahre von bislang bis zu 36 Monaten auf nur noch bis zu 12 Monate angesichts der immer noch hohen Arbeitslosigkeit Älterer ein völlig falsches Signal. Auch der Kahlschlag beim Gründungszuschuss - der Existenzgründungsförderung für Arbeitslose - ist verheerend.

Mit dem Ziel, die falschen arbeitsmarktpolitischen Weichenstellungen des Gesetzes zu korrigieren, hat das Land Berlin gemeinsam mit anderen Bundesländern einen Antrag auf Anrufung des Vermittlungsausschusses in den Bundesrat eingebracht. Zudem ist Berlin innerhalb des Gesetzgebungsverfahrens bereits mit einer Reihe von Initiativen und Anträgen aktiv geworden, um eine wirksame Arbeitsförderung zu ermöglichen. So haben wir beipielsweise gemeinsam mit anderen Bundesländern einen Antrag in den Fachausschuss des Bundesrats eingebracht, der auf eine verlässlichere und transparentere Finanzierung für öffentlich geförderte Beschäftigung abzielt."

 

 

http://www.ihk-berlin.de/servicemarken/presse/presseinfo/1559040/Berliner_Wirtschaft_waechst_im_1_Halbjahr_ueber_Vorkriseniveau.html;jsessionid=0C77EDF2A4478A176BAF37D4DDDF5E03.repl21

 

29. SEPTEMBER 2011

Berliner Wirtschaft wächst im 1. Halbjahr über Vorkriseniveau – Arbeitslosenzahl geht im September weiter zurück

Die IHK Berlin hat die aktuell veröffentlichten Zahlen zum Wachstum des Bruttoinlandsprodukts und zum Arbeitsmarkt verhalten positiv bewertet.

Nach den amtlichen Zahlen ist das Bruttoinlandsprodukt der Bundeshauptstadt im ersten Halbjahr dieses Jahres zwar nur um 1,9 Prozent gegenüber dem Vergleichzeitraum des Vorjahres gestiegen, liegt aber bereits wieder über dem Niveau von 2008. Mit einer Arbeitslosenquote von 12,7 Prozent ist Berlin jedoch immer noch das Schlusslicht im Bundesvergleich.

„Die Berliner Wirtschaft hat sich nach dem Ausbruch der Wirtschaftskrise 2008 gut behauptet. Die wirtschaftliche Leistungskraft der Hauptstadt ist schneller als jene vieler anderer Bundesländer wieder über das Vorkrisenniveau gewachsen", erklärte IHK-Hauptgeschäftsführer Jan Eder am Donnerstag. Daran änderten auch die guten Halbjahreszahlen aus solchen Bundesländern nichts, die von der Krise stärker betroffen waren. Hier seien noch immer Nachholeffekte erkennbar.

So konnte die Hauptstadt vergleichsweise wenig vom Industrieboom zu Jahresbeginn profitieren. „Hier zeigt sich, dass wir noch immer Nachholbedarf haben. Mit Ansätzen wie dem Masterplan Industrie haben wir erste Schritte auf den Weg gebracht, die vom neuen Senat fortgeführt werden müssen. Ich erwarte hier ein klares Bekenntnis zur Berliner Industrie", erklärte Eder.

Dass der Wirtschaftsstandort Berlin Potenzial hat, zeigt ein Blick auf den Arbeitsmarkt: Im September hat die Berliner Wirtschaft gegenüber dem Vorjahr 2,8 Prozent mehr sozialversicherungspflichtige Stellen geschaffen. „Damit ist die Hauptstadt im Bundesländervergleich in der Spitzengruppe beim Wachstum von Arbeitsplätzen", erklärte Eder. Aktuell haben Berliner Unternehmen 16.000 offene Stellen gemeldet, 50 Prozent mehr als noch vor einem Jahr.  Der positive Beschäftigungstrend im Herbst hatte sich bereits zur Konjunkturumfrage der IHK Berlin im Frühsommer angedeutet. Damals gaben 38 Prozent der Unternehmen an, ihren Personalbestand in den kommenden Monaten aufstocken zu wollen.

„Die Entwicklungen dürfen jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir bei der Arbeitslosenquote mit großem Abstand immer noch die rote Laterne haben. Ich erwarte daher vom neuen Senat, alles zu tun, damit noch mehr Arbeitsplätze entstehen können. Wir müssen die Situation nutzen, um die Arbeitslosigkeit In den kommenden fünf Jahren zu halbieren", so der IHK-Hauptgeschäftsführer. 

Pressemitteilung der IHK Berlin vom 29. September 2011

 

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29.09.2011  Arbeitslosigkeit auf unter zehn Prozent gefallen - Baaske: "Kürzung der Arbeitsmarktmittel stoppen" | 106/2011

 PE auch hier zu lesen

 

Die Arbeitslosigkeit ist in Brandenburg weiter gefallen und hat mit einer Quote von 9,9 Prozent den geringsten September-Wert seit 1991 erreicht. 132.762 Arbeitslose waren gemeldet, 5.254 weniger als im August und 1.359 weniger als im September 2010. Arbeitsminister Günter Baaske: "Auf der guten Zahl darf sich niemand ausruhen - wir haben eine verfestigte Langzeitarbeitslosigkeit und wir dürfen nicht nachlassen, sie zu bekämpfen."

Baaske: "Ich bin sehr froh, dass viele Menschen wieder in Arbeit kommen. Das ist auch immer ein großes persönliches Glück. Wir sind auf einem guten Weg, aber es muss uns bewusst sein: Im Laufe des Winters wird wieder die zehn vor dem Komma stehen". Im Gegensatz zur allgemeinen Entwicklung hat die Arbeitslosigkeit bei Älteren aber zugenommen. Baaske bittet deshalb die Unternehmen, diese Gruppe besonders in den Blick zu nehmen und ihnen eine Jobchance zu geben. Ältere sind auch besonders von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen.

Auch deshalb hat Baaske "harten Widerstand" gegen das vom Bundestag am 23. September beschlossene "Gesetz zur Verbesserung der Eingliederungschancen" angekündigt, das zu weiteren Kürzungen im Bereich der Arbeitsmarktförderung führen würde. Baaske: "Das ist Sprachverirrung. Das Gesetz führt zum Gegenteil. Es ist ein reines Spargesetz zu Lasten der Langzeitarbeitslosen".

Jetzt soll dazu der Bundesrat den Vermittlungsausschuss anrufen. Auf Baaskes Initiative haben dazu acht Bundesländer einen entsprechenden Antrag im Ausschuss für Arbeit und Soziales des Bundesrats eingebracht, der heute angenommen wurde. Er hoffe, "dass jetzt Änderungen möglich werden."

Vor allem gehe es um die Langzeitarbeitslosen, die bisher nicht vom Jobboom profitieren konnten. Baaske: "Durch die bereits beschlossenen Kürzungen beim Bund in Verbindung mit dem neuen Gesetz wird bei öffentlich geförderter Beschäftigung nur noch wenig laufen. Wir müssen den Schalter umdrehen. Wir dürfen diese Menschen nicht hängen lassen. Sie brauchen Perspektiven; und mit gutem Engagement können manche fit werden als Fachkräfte der Zukunft."

Opfer der Kürzungen ist auch das Landesprogramm "Arbeit für Brandenburg". Baaske: "Dadurch können wir keinesfalls so viele Menschen in sinnvolle und gemeinwohlorientierte Arbeit bringen als geplant. Das ist bedauerlich für die betroffenen Frauen und Männer, für unsere Kommunen und die Allgemeinheit. Und damit finanzieren wir weiter die Arbeitslosigkeit anstatt die Menschen durch sinnvollen Einsatz der Mittel zu beschäftigen. Das muss geändert werden!"

Weitere Informationen

 

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01.09.2011
Arbeitsmarktstatistik für August 2011

Arbeitslosenquote Berlin 13,3 Prozent, Brandenburg 10,3 Prozent

http://www.innomonitor.de/index.php?id=132&be=2854

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