Wanka besucht Elektronik-Nachwuchs
12.03.2014
Wanka besucht Elektronik-Nachwuchs
Forschungsministerin bei Siegern des Schülerwettbewerbs "Invent a Chip"
Auch auf der diesjährigen CeBIT hat der deutsche Elektronik-Nachwuchs seinen Auftritt. Am Stand des BMBF in Halle 9 (Stand D40) stellen zwei Sieger-Teams aus dem VDE/BMBF-Schülerwettbewerb "Invent a Chip" ihre preisgekrönten Entwicklungen vor. Am Montag erhielten sie sogar ranghohen Besuch: Bundesforschungsministerin Johanna Wanke ließ sich von den jungen Mikrochip-Entwicklern über ihre Sieger-Projekte informieren.
(Foto: Anja Rottke, VDE; von links: Benjamin Schmiedel, Prof. Dr. Johanna Wanka, Jannik Kühn) - Quelle
Die aktuelle Wettbewerbsrunde 2014, die Mitte Februar gestartet worden war, steht unter dem Motto "Intelligente Chips für die Städte der Zukunft". Fragen, die damit verbunden sind, lauten: Wie leben wir 2030, was verändert sich durch das digitale Zeitalter und wie sieht die intelligente vernetzte Stadt der Zukunft aus? Angesprochen wurden rund 3.000 Schulen bundesweit. Im Wissenschaftsjahr 2014, das unter dem Motto "Die digitale Gesellschaft" steht, sind Mädchen und Jungen ab Klasse 8 bis 13 von weiterführenden und berufsbildenden Schulen aufgerufen, sich mit ihren Chipideen und Konzepten zu bewerben. Bis zum 31. März können die Schülerinnen und Schüler mit ihren Vorschlägen die Jury überzeugen. Außerdem müssen sie 20 Fragen rund um das Thema der vernetzten und intelligenten Stadt sowie der Nanoelektronik beantworten. Die zwölf besten Teams haben dann die Chance, ihre Visionen umzusetzen. Sie nehmen vom 9. bis 11. Mai an einem Workshop teil und verwirklichen zusammen mit Experten der Leibniz Universität Hannover selbstständig ihre Idee als Mikrochipanwendung.
Der Wettbewerb findet bereits zum dreizehnten Mal statt und begeistert die jungen Nachwuchsforscher, die jedes Jahr mit ungewöhnlichen Vorschlägen überraschen. Im vergangenen Jahr beteiligten sich 1.500 Jugendliche am Wettbewerb, der Anteil der Mädchen lag bei 30 Prozent. Von der automatischen Fahrradschaltung über die intelligente Kamerafahrt für Filmaufnahmen bis zur individuellen Steuerung von Elektrogeräten mit der Dokumentation des Stromverbrauchs reichten die Siegerprojekte.
Für Dr.-Ing. Hans Heinz Zimmer, VDE-Vorstandsvorsitzender, ist "Invent a Chip" faszinierend und zukunftsweisend: "Wir erleben in jedem Jahr talentierte Jugendliche, die hochmotiviert an ihren Ideen arbeiten und sie umsetzen. Viele zunächst ganz ohne Vorkenntnisse und dann unterstützt von Fachleuten, arbeiten sie sehr engagiert für ihre Projekte und verzeichnen tolle Erfolge. Für uns ist es praktische Nachwuchsförderung, die es Mädchen und Jungen erlaubt, erste Erfahrungen zu sammeln und sich von der Elektronik begeistern zu lassen", erklärt der VDE-Vorstandsvorsitzende. (1)
"Invent a Chip" wird in der aktuellen Wettbewerbsrunde von zahlreichen Sponsoren unterstützt: Airbus, Bosch, Cologne Chip, Infineon, Mentor Graphics, Videantis und DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE.
Weitere Informationen und Teilnehmerunterlagen unter www.invent-a-chip.de
(1) Pressemitteilung vom 06.02.2014 (PDF)
*
Manfred Ronzheimer für InnoMonitor.de
IP11092f
------------------------
Normungs-Roadmap "Industrie 4.0" veröffentlicht
Durch seine gute Position in der Produktions-, Automatisierungs- und
Systemtechnik bietet sich Deutschland die Chance, die beginnende "vierte
industrielle Revolution" im Rahmen von Industrie 4.0 entscheidend zu prägen und
sich als führenden Standort zu positionieren. Wichtige Voraussetzungen sind
konsensbasierte Normen und Spezifikationen.
Die jetzt veröffentlichte
Normungs-Roadmap "Industrie 4.0", die von der DKE Deutsche Kommission
Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE (VDE|DKE)
erarbeitet wurde, ist ein wichtiger Schritt auf diesem Weg. Sie gibt erstmals
allen Akteuren eine Übersicht über bestehende relevante Normen und
Spezifikationen sowie künftigen Normungs- und Standardisierungsbedarf. Sie
bildet eine erste wichtige Grundlage für weitere Diskussionen, Ausarbeitungen
und Konkretisierungen auf diesem Gebiet.
Die Normungs-Roadmap finden Sie
unter www.dke.de/Roadmap-Industrie40
Ziele von Industrie 4.0
Als die Ziele von Industrie 4.0 wird in der Roadmap angegeben: "Das grundlegende Ziel ist die Nutzbarmachung der in den Informations- und Kommunikationstechnologien erreichten und in der nahen Zukunft zu erwartenden Fortschritte für die produktionstechnischen Unternehmen. Daher muss deren zunehmende und konsequente Einbettung in die Produktionssysteme vorbereitet werden, und zwar in immer kleineren Teilsystemen und Komponenten. Mechatronische Systeme werden zu Cyber-Physical Systemen (CPS) durch zusätzliche Kommunikationsfähigkeit und (Teil-)Autonomie im Verhalten auf äußere Einwirkungen und intern gespeicherte Vorgaben. Daraus abgeleitete Ziele sind die Anpassungsentwicklungen der IKT für Produktionsanwendungen: Robustheit, Ausfallsicherheit, Informationssicherheit, Echtzeitfähigkeit. Weiterhin gilt es, die zunehmende Verbesserung von Energie- und Ressourceneffizienz sowie die Anpassung der Industrie an die sozialen Anforderungen durch den demographischen Wandel zu erreichen." (1)
Von der Automatisierungspyramide zu vernetzten, dezentralen Systemen
Die Chancen und Herausforderungen von Industrie 4.0 werden auch im soeben
erschienenen Tätigkeitsbericht des VDE mit diesen Worten beschrieben: (2)
"Der hohe Vernetzungsgrad und die allgegenwärtige Verfügbarkeit von Daten
und Diensten lässt für die Automation neue und zukunftsträchtige Perspektiven
entstehen. Unter anderem ergibt sich die Vision von adaptiven, sich selbst
konfigurierenden und teilweise selbstorganisierenden, flexiblen
Produktionsanlagen. Diese führen zu einer kostengünstigeren und effizienteren
Produktion, zum Beispiel gekennzeichnet durch geringere Rüstzeiten und
optimierten Energie- und Ressourceneinsatz. Im Rahmen des Zukunftsprojekts
"Industrie 4.0" der Bundesregierung wird diese Vision mit dem Schlagwort
Cyber-Physical Production Systems bezeichnet. In diesen Systemen werden Daten,
Dienste und Funktionen dort gehalten, abgerufen und ausgeführt, wo es im Sinne
einer flexiblen, effizienten Entwicklung (inkl. Entwurf und Engineering) und
Produktion den größten Vorteil bringt. Das wird nicht länger notwendigerweise
auf den klassischen Automatisierungsebenen sein. Zum Beispiel könnten
Prozessdaten statt über Sensoren auf der Feldebene auch über Dienste in einer
sogenannten "Automatisierungscloud" gewonnen werden. Dies führt zu der
Hypothese, dass die heute noch überwiegend existierende Automatisierungspyramide
durch die Einführung von vernetzten, dezentralen Systemen schrittweise aufgelöst
wird. Die verschiedenen Ebenen sowohl für die Struktur der Hardware und
Vernetzung als auch für die Informationsverarbeitung und das Engineering werden
nicht weiter existieren. Dienste, Daten und Hardwarekomponenten können auf
beliebige Knoten des entstehenden Netzes verteilt werden und bilden somit
abstrakte funktionale Module, aus denen sich das Automatisierungssystem aufbaut.
In zwei Gremien der GMA werden für Industrie 4.0 Sichtweisen und Lösungsansätze
aus Sicht der Automatisierer erarbeitet."
Auf der Hannover Messe im April 2014 wird über weitere Entwicklungsschritte berichtet.
Manfred Ronzheimer für InnoMonitor.de
(1) http://www.dke.de/de/std/Informationssicherheit/Documents/RZ_RoadMap%20Industrie%204-0_Email.pdf
(2) VDE-Tätigkeitsbericht 2013 zum Download:
https://www.vde.com/de/SiteCollectionDocuments/Verband/VDE-T%C3%A4tigkeitsbericht.pdf