Zum Seitenanfang Druckversion  

Die grünere Woche in Kreuzberg

03.10.2014

Die grünere Woche in Kreuzberg

Stadtlandfood-Festival und Wir haben es satt-Konferenz wollen einen anderen Umgang mit Nahrungsmitteln

Agrarwende und Ernährungswende - die großen notwendigen Veränderungen auf dem Acker und dem Teller - haben in Berlin ihr eigenes Fest bekommen. Von Donnerstag bis Sonntag findet in Kreuzberg ein "Festival für gutes Essen und gute Landwirtschaft" statt: das Stadtlandfood-Festival in und um die Markthalle Neun sowie die Konferenz "Wir haben es satt" in der Emmaus-Kirche. Die Organisatoren beider Veranstaltungen informierten am Freitag in einer Pressekonferenz über die Hintergründe des Events.

Jochen Fritz, Koordinator des "Wir haben es satt!"-Kongresses stellte zu Beginn die Programm-Highlights vor. "Wir haben es satt!" sei ein breites, gesellschaftliches Bündnis aus Bauern, Imkernm, Natur-, Tier- und Verbraucherschützern, sowie Aktiven aus der Entwicklungszusammenarbeit und Erwerbsloseninitiativen. "Wir sind eine breite Bewegung geworden, die von den Veganern bis zu den Schweinebauern reicht", sagt Fritz. Es sei Zeit gewesen, dass der Wille zur Veränderung im Food-Bereich auf diese Weise sichtbar werde. Es passe zum Tag der Deutschen Einheit am 3.10., wenn es nun auch zu einer "Wiedervereinigung von Produzenten und Verbrauchern" von Lebensmitteln komme. Fritz verwies auf die acht konkreten Forderungen an die Agrarpolitik, wie sie auch im Programmheft des Kongresses abgedruckt sind (1). Diese Forderungen sollten auf dem Kongress mit seinen 400 Teilnehmern und 80 Referenten präsentiert, diskutiert und vertieft werden.

1 Recht auf Nahrung weltweit!, 2 Gesundes und bezahlbares Essen für alle! 3 Faire Preise und Marktregeln für die Bauern! 4 Artgerechte Tierhaltung ohne Antibiotika-Missbrauch! 5 Freiheit für die Saatgutvielfalt! 6 Bienen- und umweltfreundliche Landwirtschaft! 7 Förderung regionaler Futtermittelerzeugung! 8 Zugang zu Land!

Benny Haerlin von "Save Our Seeds/Zukunftsstiftung Landwirtschaft" sprach über die globalen Folgen der industriellen Lebensmittelproduktion. Die zentrale Argumentationsgrundlage stelle nach wie vor der Weltagrarbericht von 2008 dar. Er habe damals auf Anstoß von Weltbank und UNO das gesamte Wissen über die Entwicklung des Agrarsektors der letzten 40 Jahre zusammengefaßt und einen Ausblick auf die nächsten 40 Jahre gegeben. Das Fazit: Ein "Weiter so wie bisher" könne es nicht geben, weil diese Form von Landwirtschaft ökologisch nicht nachhaltig sei. Haerlin: "Die industrielle Landwirtschaft ist am Ende".

(1) WHES-Programmheft (PDF)

http://stadtlandfood.com/programm-de/
http://stadtlandfood.com/presse

 

Veranstaltungshinweis:
http://stadtlandfood.com/programm/ackergifte-nein-danke/

NN1278b

Zum Seitenanfang Druckversion   Zum Seitenanfang  Zum Seitenanfang 
oben