Die Kommunikation der Großen Transformation
14.05.2015
Die Große Transformation und ihre Kommunikation
Ein Change-Prozess im Schatten der Medien
Tagung am 1. und 2. Juni 2015, Berlin
Programm
und Anmeldung
© Hamann, A., Zea-Schmidt, C., Leinfelder, R. (eds.) (2014) The Great Transformation. Climate - Can We Beat the Heat?- 138 pp., German Advisory Council on Global Change (WBGU), Berlin
Seitens der Wissenschaft gibt es zahlreiche Studien und Belege für die These, dass grundsätzliche Veränderungen im Umgang mit den natürlichen Ressourcen und den globalen Lebensgrundlagen dringend geboten sind. Der Terminus "Große Transformation" kommt aus der Wissenschaft und beschreibt diese Herausforderung.
Entsprechende Empfehlungen aus der Wissenschaft, zahlreichen politischen Think Tanks, Räten und Kommissionen und daraus folgende Veränderungsstrategien werden indes von der Politik nur in Ansätzen aufgegriffen. Ein Beispiel ist die Enquete-Kommission des Bundestages Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität (2011-2013), aus der bislang keine konkreten politischen Umsetzungsmaßnahmen hervorgingen. Auch in den Medien sind die Große Transformation und die "Grand Challenges", denen sich die Gesellschaft heute und künftig zu stellen hat, kein großes Thema. Dieses mediale Desinteresse hat allerdings Wirkung - über das fehlende thematische Agenda-Setting hinaus. Der Gesellschaft geht damit ein wichtiger Reflexions- und Verhandlungsraum für ihre Zukunfts-Herausforderungen verloren.
Die zentrale These der Veranstaltung lautet daher: Weil die Medien die Transformations-Themen nicht ausreichend aufgreifen, kommt der Umsetzungsprozess in Stocken. Und im Umkehrschluss: Wird die Kommunikation in Richtung einer gesellschaftlichen Umorientierung verstärkt, befeuert das konkrete Veränderungen in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft. Defizite bei der Umsetzung der "Großen Transformation" werden nur aufgedeckt, wenn die Gesellschaft auch den Diskurs über eine erfolgreiche Kommunikation (wieder) aufnimmt.
Der Tagungsort: Ev. Bildungsstätte auf Schwanenwerder, Berlin
© EAzB
Konzeption:
Dr. Michael Hartmann, Evangelische Akademie zu
Berlin
Manfred Ronzheimer, Wissenschaftsjournalist, Berlin
Roland
Zieschank, Forschungszentrum für Umweltpolitik, Freie Universität Berlin
Gefördert durch die Bundeszentrale für politische Bildung.
Montag, den 1. Juni 2015
10.00 Uhr Anmeldung und Stehkaffee
10.50 Uhr Begrüßung und Eröffnung:
Warum diese Tagung? Dr. Michael Hartmann, Evangelische Akademie zu
Berlin
11.00 Uhr Die Grenzen des Denkens überwinden. Ist ein nachhaltiges
Anthropozän vorstellbar? - Prof. Dr. Kai Niebert, Universität Zürich, Science
and Sustainability Education
11.30 Uhr Konturen einer Wissenserosion (1): Was
sind die großen Umwelt- und Transformationsthemen - und wie werden sie heute
kommuniziert?
Umweltforschung: Roland Zieschank, FFU
Umweltberatung: Prof.
Dr. Christian Hey, Sachverständigenrat für Umweltfragen, Berlin
12.30 Uhr
Mittagessen
14.00 Uhr Konturen einer Wissenserosion (2): Wie nehmen die zentralen Akteure
selbst die Umsetzungsdefizite wahr?
Wissenschaftlicher Beirat der
Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) - Dr. Inge Paulini,
Generalsekretärin, Berlin
Haus der Zukunft - Prof. Dr. Reinhold Leinfelder,
Gründungsdirektor, Haus der Zukunft, Berlin
Enquete-Kommission "Wachstum
Wohlstand Lebensqualität" - Dr. Hermann E. Ott, Wuppertal Institut für Klima,
Umwelt, Energie, Berlin
Bundestags-Ausschuss für Bildung, Forschung
undTechnikfolgenabschätzung - Patricia Lips MdB, Vorsitzende des Ausschusses,
Berlin
Gespräch im Plenum
15.30 Uhr Pause
16.00 Uhr Medien und Öffentlichkeit
Die Herstellung von Öffentlichkeit
(res publica) - Dr. Uwe Krüger, Universität Leipzig
Welchen Status hat der
Nachhaltigkeitsjournalismus in den Medien? - Prof. Dr. Gerd Michelsen, Leuphana
Universität Lüneburg
Kommentare und Ideen dazu: Aus der
Kommunikationswissenschaft - Dr. Uwe Krüger
18.00 Uhr Abendessen 19.00 Uhr
Neue Themen, neue Medien, neue Öffentlichkeit (1):
Beispiele für gelungene
Kommunikation - Susanne Götze, Redaktion Movum - Briefe zur Transformation,
Berlin
Transformation in der journalistischen Praxis - Marcus Franken, Ahnen
& Enkel, ehem. Chefredakteur zeo2, Berlin
Ende gegen 20.30 Uhr
Dienstag, den 2. Juni 2015
9.00 Uhr Neue Themen, neue Medien, neue Öffentlichkeit (2):
Das
Wissenschaftsjahr Zukunftsstadt als aktuelles Beispiel - Wilfried Kraus,
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Berlin
Neue Formen
"partizipativer Wissenschaft" - Dr. Katrin Vohland, Museum für Naturkunde,
Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung, Berlin
10.30
Uhr Pause
11.00 Uhr Die künftige Informationswelt - Transformations-Zeitungen,
-Marktplätze, -Agenturen - Manfred Ronzheimer
Lokaler Journalismus von unten
- Sophie Blasberg, Wochenzeitung talwaerts Wuppertal
Diskussion
Resümee
der Tagung - Prof. Dr. Miranda Schreurs, Leiterin des Forschungszentrums für
Umweltpolitik, Freie Universität Berlin, Roland Zieschank
12.30 Uhr
Mittagessen, Ende der Veranstaltung
*
Weitere Veranstaltungen der Ev. Akademie:
https://www.eaberlin.de/seminars/