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Berliner Zukunftsgespräch

08.04.2013

 

 

Einladung zum Berliner Zukunftsgespräch

Sind apokalyptische Szenarien für zukunftsfähiges Handeln notwendig?

Termin: Montag, den 8. April 2013 19:30 - 22.00 Uhr

Ort: Berlin-Brandenburgsche Akademie der Wissenschaften, Jägerstraße 22, 10117 Berlin, Einstein Saal

Begrüßung und Einführung: Prof. Dr. Rolf Kreibich, IZT Berlin, Mitglied des Weltzukunftsrats

Podiumsgäste:

„h Rebecca Harms; MdEP, Stellvertretende Vorsitzende der Fraktion B90/Grüne im Europaparlament

„h Prof. Dr. Dr. h.c. Reinhard F. Hüttl; Präsident von acatech- der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften; Wissenschaftlicher Vorstand und Vorstandsvorsitzender Helmholz-Zentrum Potsdam

„h Dr. Robert Gaßner; Bereichsleiter Partizipative Zukunftsmethodik am IZT Berlin

„h Lencke Wischhusen (angefragt); Unternehmerin, Vorsitzende des Bundesverbandes Junge Unternehmer

„h Prof. Dr. Eckard Minx; Vorsitzender der Daimler und Benz Stiftung

Moderation:  Harald Asel, Inforadio „Forum" vom Rundfunk Berlin Brandenburg

 

Ein höchst spannendes Thema steht diesmal auf dem Programm der Berliner Zukunftsgespräche: „Sind apokalyptische Szenarien (Zukunftsbilder) für zukunftsfähiges Handeln notwendig?" Szenarien dienen seit Jahren der Wissenschaft, der Politik und der Wirtschaft, um langfristig bessere und sicherere Entscheidungen zu treffen. Apokalyptische oder Katastrophen- Szenarien, die auf wissenschaftlichen Grundlagen beruhen, sind seriöse Zukunftsdokumente. Herausragende Podiumsgäste werden am 8. April 2013 von 19:30 bis 22:00 Uhr erörtern, welche Rolle diese „Frühwarnsysteme" auf das Handeln jedes Einzelnen haben. Der RBB wird das Podiumsgespräch und die Diskussion mit dem Plenum in einer Version von ca. einer Stunde als „Forum im Inforadio" am 14. April um 11:05 Uhr, 16:05 und 21.05 Uhr ausstrahlen.

Sind apokalyptische Szenarien für zukunftsfähiges Handeln geeignet?

Am 15. April 1973 löste ein Fernsehspiel von Wolfgang Menge in der ARD einen ungeahnten Wirbel aus: „Smog" thematisierte als Pseudo-Dokumentation die Gefahren der Umweltverschmutzung im Ruhrgebiet und suggerierte massenhafte Todesfälle. Zur gleichen Zeit analysierte der Club of Rome die "Grenzen des Wachstums". Apokalyptische Szenarien machten sich breit. Alles nur Geschichte einer veralteten Hysterie? Oder hat die „Schwarzmalerei" mit bewirkt, dass mutig und zielführend neue Wege beschritten werden konnten? Unmittelbar nach der Atomkatastrophe von Tschernobyl wurde in Deutschland ein Bundesumweltministerium geschaffen, unmittelbar nach Fukushima die Energiewende beschlossen. Braucht wissenschaftliche Forschung, brauchen politisches und gesellschaftliches Handeln diesen Antrieb durch Katastrophen - oder ist er eher hinderlich?

Vor 100 Jahren, am 11. Mai 1913, wurde der Zukunftsforscher Robert Jungk geboren. Sein Blick auf mögliche Katastrophen und die Gefährdungen der Freiheit („Der Atomstaat" 1977) hat immer auch kreative Energie zur Gestaltung der Herausforderungen freigelegt. Was bedeutet das heute in einer informationsgesättigten Welt? Szenarien wurden erstmals im Rahmen der amerikanischen Zukunftsforschung Ende der vierziger Jahre des 20. Jahrhunderts entwickelt. Ihre ersten Anwendungen fanden sie in der strategischen Planung der Militärs und wenig später in der Erarbeitung langfristiger Zukunftsbilder für Wirtschafts-, Technologie- und Wissenschaftsentwicklungen. Während die angelsächsischen, west- und osteuropäischen Natur-, Ingenieur-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften schon in den sechziger Jahren Szenarien und andere Methoden der Zukunftsforschung wie Delphi -Techniken oder Simulationsmodelle höchst erfolgreich anwendeten, galten diese Methoden im Mainstream der westdeutschen Wissenschaft bis in die achtziger Jahre als unseriös. Heute wenden auch in Deutschland alle Wissenschaftsdisziplinen Szenarien an. Sie gelten nunmehr als herausragende Methode, langfristige Zukunftsbilder zu entwerfen, um wahrscheinliche, mögliche und wünschbare Zukunftsentwicklungen zu erschließen. Szenarien werden sowohl für politische als auch technologische, militärische und wirtschaftliche Strategieplanungen benutzt. Auch zur Beschreibung langfristiger und globaler Folgen etwa des Klimawandels, des Finanzsdesasters, der Energiewende oder sozialer Konflikte gelten Szenarien als besonders nützlich. Wissenschaftlich erarbeitete Szenarien sind geeignet, Transparenz und Handlungsperspektiven für zukunftsfähige Entwicklungen aufzuzeigen. Sie wurden immer mehr auch zu einem unverzichtbaren Instrument kommunikativer und partizipativer Prozesse. Insofern können sie eine relevante Grundlage für demokratische Willensbildungs- und Entscheidungsprozesse bilden.

Kontakt für Anmeldungen:

Tel. 030/81005845 (Zukunftsgespräch)

E-Mail: r.kreibich@izt.de

 oder rrkrei@gmx.de

Der Eintritt ist frei. Die Platzzahl ist begrenzt. Um Anmeldung bis zum 4. April wird gebeten.

 

ZN9187

 

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