Jerini AG legt Geschäftszahlen für 2008 vor
31.03.2009
Pressemitteilung Jerini AG - auch hier zu lesenHöhepunkte:
- Jerini erhielt im Juli 2008 die europäische Marktzulassung für Firazyr® (Icatibant) zur Behandlung akuter Attacken des hereditären Angioödems (HAE)
- Jerini hat Firazyr bereits in Deutschland, Österreich, Spanien, Griechenland, Dänemark, Luxemburg und Großbritannien eingeführt
- Umsätze durch spezielle Patientenprogramme in Frankreich, Italien, Norwegen und Belgien
- Weitere Produkteinführungen in Frankreich, Italien und Argentinien im zweiten Quartal erwartet
- Shire hält gegenwärtig mehr als 98 Prozent der Jerini-Aktien und unterstützt die Vermarktung von Firazyr
Berlin, 30. März 2009 - Die Jerini AG (FSE:JI4) stellte heute die Zahlen für
das Geschäftsjahr 2008 vor, das am 31. Dezember 2008 endete. Im Geschäftsjahr
2008 ging der Umsatz gemäß den „International Financial Reporting Standards"
(IFRS) um 69 Prozent auf 4,4 Mio. Euro im Vergleich zu 14,2 Mio. Euro im
Geschäftsjahr 2007 zurück. Dieses Ergebnis ist in erster Linie der von Abbott
erhaltenen Einmalzahlung im Rahmen der im Geschäftsjahr 2007 abgeschlossenen
Aufhebungsvereinbarung geschuldet. Die Umsätze mit Firazyr trugen mit 0,4 Mio.
Euro und die Umsätze aus Kooperationsvereinbarungen mit 4,0 Mio. Euro zum
Umsatz bei. „Ich bin mit der ersten Phase der Markteinführung von Firazyr sehr
zufrieden", so Theresa Heggie, Vorstandsvorsitzende der Jerini AG. „Unsere
Zusammenarbeit mit Shire ermöglicht uns den Zugang zu deren umfangreichen
Kapazitäten und versetzt uns in die Lage, Firazyr in vielen Ländern schneller
als ursprünglich geplant verfügbar zu machen. Firazyr den an HAE leidenden
Patienten in der ganzen Welt so schnell wie möglich zur Verfügung zu stellen,
ist unsere oberste Priorität."
Der Forschungs- und Entwicklungsaufwand sank auf 17,8 Mio. Euro nach 25,7 Mio. Euro im Vorjahr. Der Verlust aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit vor Steuern und Finanzierungsaufwand (EBIT) lag bei 43,1 Mio. Euro im Vergleich zu 27,6 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2007 und der Jahresfehlbetrag stieg auf 47,5 Mio. Euro nach 29,1 Mio. Euro im Vorjahr. Der Cash-Burn, definiert als Mittelabfluss aus operativer Geschäftstätigkeit sowie Investitionstätigkeit, belief sich auf 54,0 Mio. Euro nach 27,5 Mio. Euro im Vorjahr. Zum Stichtag 31. Dezember 2008 beliefen sich die liquiden Mittel der fortgeführten sowie der aufgegebenen Geschäftsbereiche, einschließlich gebundener Zahlungsmittel für Mietkautionen in Höhe von 0,3 Mio. Euro (2008 und 2007), auf 6,8 Mio. Euro (zum Stichtag 31. Dezember 2007 betrugen sie 38,2 Mio. Euro).
Ausblick
Jerini konzentriert sich mit Unterstützung ihrer Hauptaktionärin Shire auf
die Errichtung effizienter Vertriebsstrukturen, um Firazyr weltweit auf den
Markt zu bringen. Firazyr wurde bislang in Deutschland, Österreich, Spanien,
Griechenland, Dänemark, Luxemburg und in Großbritannien auf den Markt gebracht.
In Frankreich, Italien, Norwegen und Belgien ist das Medikament bereits über
spezielle Patientenprogramme erhältlich. Die Resonanz der Patienten und
behandelnden Ärzte ist nach wie vor sehr positiv. Im zweiten Quartal 2009 sind
weitere Produkteinführungen in Frankreich, Italien und Argentinien geplant.
Jerinis setzt sich dafür ein, den von HAE betroffenen Patienten Firazyr in
möglichst vielen Ländern zur Verfügung zu stellen und verfolgt die Zulassung
des Medikamentes in den USA und weiteren Ländern. Im vierten Quartal 2008
wurden Zulassungsanträge in Argentinien, Brasilien, Mexico, der Schweiz sowie
in Russland eingereicht, sodass den Patienten in diesen Ländern Firazyr
möglicherweise bereits zu Beginn der zweiten Jahreshälfte bzw. Anfang 2010 zur
Verfügung stehen wird. Die Einreichung weiterer Zulassungsanträge ist im
zweiten Halbjahr für Kanada und Australien vorgesehen. Nach einem Treffen und
Gesprächen mit der US-Gesundheitsbehörde FDA im Dezember letzten Jahres gibt es
Pläne, im dritten Quartal 2009 eine Placebo-kontrollierte bestätigende Studie
der Phase 3 zu beginnen. Nach Beendigung dieser Studie wird Jerini ihre
sogenannte „Complete Response" (ausführliches Antwortschreiben) auf den von der
FDA im April 2008 erhaltenen sogenannten „Not Approvable Letter" einreichen.
Jerini sondiert weiterhin Möglichkeiten eines Desinvestments jener Vermögensgegenstände, die nicht in Zusammenhang mit Firazyr stehen und demnach mit der gegenwärtigen Strategie unvereinbar sind. Das betrifft die Jerini Ophthalmic, Inc., die JPT Peptide Technologies GmbH sowie die präklinischen Forschungsprogramme des Unternehmens.
Über die Jerini AG
Die Jerini AG ist ein Pharmaunternehmen mit Sitz in Berlin. Jerini hat im
Juli 2008 von der Europäischen Kommission die Marktzulassung für Firazyr zur
Behandlung akuter Attacken des hereditären Angioödems (HAE) erhalten. Am 3.
Juli 2008 haben Jerini und die deutsche mittelbare hundertprozentige
Tochtergesellschaft der Shire Limited, die Shire Deutschland Investments GmbH
(„Shire"), im Rahmen einer Zusammenschlussvereinbarung eine strategische
Partnerschaft beschlossen. Jerini ist nun eine Tochtergesellschaft der Shire
plc und damit Teil der Shire-Unternehmensgruppe. Gegenwärtig hält Shire mehr
als 98 Prozent der Jerini-Aktien. Auf Verlangen Shires soll auf der
diesjährigen Hauptversammlung ein Beschluss gefasst werden, die noch
verbleibenden Aktien der Minderheitsaktionäre auf Shire zu übertragen.
ISIN: DE0006787476
Wertpapier-Kennnummer: 678 747
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an:
Stacy Wiedenmann
Director Investor Relations &
Corporate Communications
Jerini AG
Invalidenstr. 130
10115 Berlin
T + 49 - 30 - 97893 - 285
X + 49 - 30 - 97893 - 599
wiedenmann@jerini.com
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Jerini legt tiefrote Zahlen vor
Verlust der Berliner Biotechfirma steigt auf 47,5 Millionen Euro
Der Tagesspiegel, 31.3.2009
http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/art271,2763432